IKG: Nicht nur Juden, sondern die gesamte Gesellschaft ist gefordert
Wien (OTS) – „Judenfeindlichkeit ist ein Problem der gesamten
Gesellschaft. Juden und Jüdinnen sind zwar unmittelbar von
Antisemitismus betroffen, aber wir lassen uns nicht so einfach zu
Opfern machen. Wir wehren uns gegen Anfeindungen, Hass und Hetze“,
betont IKG-Präsident Oskar Deutsch in einer ersten Stellungnahme zum
heute veröffentlichten Bericht der EU-Grundrechteagentur FRA. Zu
lange seien die Warnungen jüdischer Repräsentanten ignoriert worden.
Deutsch: „Und zu oft wird Antisemitismus und der Kampf dagegen
politisch vereinnahmt. Weder taugen Rechtsextremisten als Verbündete
im Kampf gegen Islamisten, noch sind linksextreme Israelhasser
Freunde jüdischer Gemeinden in Europa.“
Jede Form der Judenfeindlichkeit müsse für sich analysiert und
adressiert werden. Aber neben den extremistischen Erscheinungsformen
gibt es auch den latenten Antisemitismus in politisch gemäßigten
Bevölkerungsschichten. „Es reicht nicht, die hundertste
Bildungsinitative dagegen zu fordern.“ Die IKG weist in diesem
Zusammenhang auf das Handbuch „An End to Antisemitism“ des European
Jewish Congress EJC hin. Dieser Katalog enthält Empfehlungen für den
Kampf gegen Antisemitismus
([https://anendtoantisemitism.univie.ac.at]
(https://anendtoantisemitism.univie.ac.at/)).
Angesichts der Umfrageergebnisse unterstreicht Oskar Deutsch die
Bedeutung der vorige Woche im EU-Ministerrat beschlossenen Erklärung
für den Schutz jüdischer Gemeinden in Europa. Diese könne ein
Meilenstein sein, wenn den Worten Taten folgen. Deutsch: „Die
jüdischen Gemeinden in Österreich bekämpfen jede Form des
Antisemitismus – nicht nur im eigenen Interesse, sondern weil so
viele Katastrophen mit Anfeindungen gegen eine Menschengruppe
begonnen haben. Deshalb ist dieser Kampf auch eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Israelitische Kultusgemeinde Wien, Tel: 01 53104-105
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