Parlament Generalsanierung: Arbeitsintensives, unfallfreies Jahr
Der weitere Fahrplan für 2019 ist fixiert
Wien (PK) – Der Blick aus der Vogelperspektive – von einem der vier
Baukräne aus – macht es deutlich: Die Generalsanierung des
Parlamentsgebäudes ist in vollem Gange, die baulichen Eingriffe sind
weit fortgeschritten. Zurzeit sind rund 70 Prozent des gesamten
Auftragsvolumens vergeben, das Projekt wird im Termin- und Kostenplan
gesteuert.
Ein umfangreiches und erfreulicherweise unfallfreies Arbeitsjahr geht
somit zu Ende, ein ebenso intensives Jahr steht bevor. Um das Projekt
zügig voranzutreiben, arbeiten aktuell im Durchschnitt rund 200
Personen auf der Baustelle, wobei sich diese Anzahl im nächsten Jahr
deutlich erhöhen wird.
2018: Wichtige Bauetappen absolviert
Nach der kompletten Räumung des Gebäudes und umfangreichen
Schutzmaßnahmen der historischen Oberflächen stand heuer als
spektakulärste Maßnahme der Abbau des Glasdaches über dem
Nationalratssitzungssaal an; über diese Öffnung erfolgt der Zu- und
Abtransport eines Großteils der Baumaterialien und Maschinen.
Zugleich wurden unter dem Plenarsitzungssaal sämtliche Decken bis
hinunter in das zweite Untergeschoß abgebrochen. Dadurch wird der
erforderliche Raum geschaffen, um den Sitzungssaal optimal anzulegen
und darunter ein zusätzliches Ausschusslokal (Lokal 1) und eine
Haustechnikzentrale zu errichten.
Im Vordergrund stand heuer zunächst der Ab- und Rückbau der
Bodenbeläge. Rund 40.000 Quadratmeter (Stein, Terrazzo, Parkett)
wurden abgebrochen, die darunterliegenden Beschüttungen abgesaugt und
die Bestandsdecken statisch verstärkt. Im Zuge der Abbrucharbeiten
fanden sich, trotz umfassender Untersuchungen im Vorfeld, erhöhte
Mengen an Stör- und Schadstoffen. So war beispielsweise zwischen den
1970er und 1990er Jahren in einigen Gebäudeteilen asbesthaltiger
Fliesenkleber verwendet worden. Das kontaminierte Material wurde
entsprechend den gesetzlichen Vorschriften abgebrochen und entsorgt.
Folgende Arbeiten wurden heuer u.a. erledigt:
– Baustelleneinrichtung (Baukräne, Bau- und Bürocontainer, Bauzaun,
Schrankenanlagen, Sicherheitseinrichtungen etc.)
– Demontage historisch wertvoller Gegenstände (Möbel, Luster,
Türblätter etc.)
– Schutzeinrichtungen für historisch wertvolle Oberflächen (Wände,
Stuccolustro)
– Demontage der gesamten bestehenden haustechnischen Anlagen
(einschließlich Leitungen und Verkabelungen)
– Herstellen aller Fundamentertüchtigungen und Fundamenterweiterungen
– Herstellen des Unterbetons für die neue Haustechnikzentrale Süd
– Unterfangen des Bundesversammlungssaales mittels Stahlkonstruktion.
Begonnen wurde auch mit der Restaurierung von rund 150 historischen
Fenstern unter Zugrundelegung der denkmalschützerischen Vorgaben.
Auch die 44 Attikafiguren auf dem Dach des Gebäudes wurden
ordnungsgemäß abgehoben und eingelagert; sie werden auf ihren Zustand
untersucht und gegebenenfalls restauriert.
2019: Hauptstiegenhäuser, Dachsanierung, Besucherzentrum
Der weitere Fahrplan ist fixiert. Neben der Fortführung der in
Angriff genommenen Arbeiten stehen beispielsweise die Dachsanierung
und der Einbau von vier neuen Hauptstiegenhäusern an. Einen markanten
Projektschritt stellt das neue Glasdach (Durchmesser 28 Meter, Fläche
550 Quadratmeter) über dem Nationalratssitzungssaal dar. Die statisch
dafür notwendige Stahlkonstruktion wird im kommenden Jahr errichtet.
Ein Kernstück des Sanierungsprojekts ist die Agora, das neue,
deutlich größere Besucherzentrum unter der Säulenhalle. Die
Vorbereitungsarbeiten dazu sind bereits erfolgt, der Abbruch der
bestehenden Einbauten und das Abfangen der Decke folgen ab 2019.
Nach Fertigstellung der Haustechnikzentrale Süd kann voraussichtlich
im Sommer mit der Errichtung des neuen Ausschusslokals 1 unter dem
NR-Saal begonnen werden. Der Rohbau soll bis Ende 2019 fertig sein.
Weiters stehen im kommenden Jahr u.a. auf der Agenda:
– Abbruch der Publikums- und Journalistenstiegen
– Errichtung von zwei Multifunktionsräumen im Dachgeschoß
– Beginn der Innenausbauarbeiten
– Einbringen der Großkomponenten der Technischen
Gebäudeausstattung
– Fertigstellung Haustechnikzentrale Nord
– Beginn Rohmontage Installationen (Elektro, Heizung, Klima, Lüftung,
Sanitär)
– Restaurierungsarbeiten in der Säulenhalle und im
Bundesversammlungssaal
– Fenster und Türsanierung
– Beginn der Montage der Hohlraumböden
HINWEIS : Fotos von dieser Besichtigung finden Sie auf der Website
des Parlaments unter www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/ARCHIV.
Aktuelle Informationen zur Sanierung des Parlamentsgebäudes finden
Sie auf www.sanierung.parlament.at . (Schluss) red
Rückfragen an:
Mag. Ernst Eichinger, MBA, MRICS
Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)
Pressesprecher
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