EU-Richtlinie über Einwegplastik fordert höheren Einsatz von Kunststoffrezyklaten

Wien (OTS) – Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe begrüßt
die neue Richtlinie, insbesondere die Einführung eines Mindestanteils
an Rezyklaten bei der Herstellung von neuen Getränkeverpackungen.

Wien, 19. Dezember 2018 – Als „abfallpolitischer Meilenstein“
begrüßt VOEB-Präsident Hans Roth das Ergebnis der Trilogverhandlungen
über den Richtlinienvorschlag zum Thema Einwegplastik. Positiv
bewertet der VOEB vor allem das erreichte Verhandlungsergebnis im
Hinblick auf die Verwendung von Kunststoffrezyklaten. Die neue
Richtlinie sieht vor, dass Produzenten von PET-Einwegflaschen bis
2025 einen Anteil an Kunststoffrezyklaten von mindestens 25 Prozent
in ihren Produkten verwenden müssen. Bis 2030 soll der Anteil in
allen Getränkebehältern aus Einwegkunststoffen auf 30 Prozent
gesteigert werden. „Mit der Festlegung eines Mindestanteils an
Rezyklaten bei neuen Produkten kann die Nachfrage nach
Recyclingrohstoffen gesteigert werden und dadurch ein Markt für
Rezyklate entstehen“, freut sich Roth. Der VOEB fordert seit Jahren,
dass Hersteller einen höheren Anteil an Rezyklaten bzw.
Sekundärrohstoffen bei der Entwicklung ihrer Produkte verwenden.

Österreichische Regierung hat Versprechen eindrucksvoll eingelöst
Das übergeordnete Ziel der EU war es, der Verschmutzung der
Weltmeere durch Produkte aus Einwegkunststoff entgegen zu wirken. Nun
konnten sich die Europäische Kommission, das Europaparlament und der
Europäische Rat auf einen Richtlinienvorschlag einigen. So sollen
künftig Wattestäbchen, Teller und Besteck, Strohhalme sowie
Rührstäbchen aus Einwegplastik zukünftig verboten sein. „Die
österreichische Ratspräsidentschaft hatte im November angekündigt,
die Verhandlungen zum Thema Einwegkunststoff noch in diesem Jahr
abschließen zu wollen. Dieses Versprechen hat sie eindrucksvoll
eingelöst. Diese Richtlinie ist ein Meilenstein für die europäische
Kreislaufwirtschaft!“, so Roth.

Hersteller werden in die Pflicht genommen
Zusätzlich zur Steigerung der Verwendung von Kunststoffrezyklaten
sieht die neue Richtlinie eine neue Quote zur Getrenntsammlung von
Getränkegebinden vor: Bis 2025 sollen 77 Prozent aller Trinkflaschen
aus Einwegkunststoffen in der EU getrennt erfasst werden. Bis 2029
soll die Quote auf 90 Prozent gesteigert werden. Um diese
Zielerreichung erfolgreich zu meistern, sind große Anstrengungen von
allen Akteuren notwendig.

Darüber hinaus sieht der Vorschlag die Ausweitung der erweiterten
Herstellerverantwortung für Produkte vor. So müssen Hersteller
verstärkt in die Verantwortung genommen werden und für die
Entsorgungs- und Säuberungskosten für die von ihren Produkten
verursachte Umweltverschmutzung aufkommen.

„Wir stehen am Anfang einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft.
Jede Maßnahme, die eine Steigerung der Verwendung von
Sekundärrohstoffen zur Folge hat, ist ein Schritt in die richtige
Richtung. In Zukunft müssen noch weitere, vergleichbare Anreize
geschaffen werden, damit noch mehr Rezyklate für die Herstellung
neuer Produkte eingesetzt werden“, fügte Roth hinzu. Die
österreichische Entsorgungs- und Ressourcenwirtschaft ist sich hier
ihrer Verantwortung bewusst und wird einen wichtigen Beitrag in
Richtung Umweltschutz leisten.

Am 20. Dezember werden die nationalen Umweltminister offiziell die
verhandelte Richtlinie unterzeichnen. Die Mitgliedstaaten haben für
die Umsetzung in nationales Recht zwei Jahre Zeit.

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker – Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker@voeb.at
Website: www.voeb.at

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