GLOBAL 2000 zu EU Einweg-Plastikrichtlinie: historischer Schritt gegen Plastikverschmutzung
Konkrete Reduktionsziele fehlen allerdings – auch 90% Sammelquote für Plastikflaschen auf Jahre verschoben
Wien/Brüssel (OTS) – Nach monatelangen intensiven Verhandlungen wurde
heute der mit Spannung erwartete Gesetzestext der EU-Richtline „Zur
Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die
Umwelt“ verabschiedet. Der sogenannte Trilog, die Verhandlung
zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Rat unter
österreichischem Vorsitz, hat sich heute in den frühen Morgenstunden
auf ein finales Papier geeinigt.
„Die nun vorliegende Richtlinientext ist ein begrüßenswerter
wichtiger Schritt, der viele wichtige Maßnahmen enthält, um der
mittlerweile bedrohlichen Plastikverschmutzung etwas entgegen zu
setzen. Die EU zeigt, dass sie es ernst damit meint, die
Plastikverschmutzung bekämpfen zu wollen.“ so Lisa Kernegger,
Ökologin von GLOBAL 2000, „Enttäuschend ist allerdings, dass
<a></a>die Mitgliedstaaten den Verbrauch von „To-Go“-
Plastikverpackungen und -bechern für den einmaligen Gebrauch
lediglich „erheblich reduzieren“ müssen und keine verbindlichen
Reduktionsziele festgelegt wurden. “
Besonders erfreulich aus Umweltsicht ist, dass Plastikproduzenten
für die Abfallbehandlung und für Clean-Ups von Einwegartikel aus
Plastik, einschließlich Zigarettenstummeln und Fisch-Fang-Geräten, in
Zukunft aufkommen müssen. Weiters dürfen bestimmte
Plastik-Gegenstände, die besonders häufig im Meer landen, nicht mehr
verkauft werden, wie etwa <a></a>Plastikbesteck, Plastikstrohhalme
und Polystyrolschaum-Behälter für Lebensmittel und Getränkebecher.
GLOBAL 2000 begrüßt, dass eine 90-prozentige Sammelquote für
Plastikflaschen beschlossen wurde, da das ein wichtiger Schritt in
Richtung weniger weggeworfene Flaschen im Meer und in den Wäldern
ist. Da diese Quote allerdings erst für 2029 beschlossen wurde, ist
unerfreulich. <a></a>Auch der öffentliche Druck, die
Plastikverschmutzung zu stoppen, nimmt von Tag zu Tag zu und kann
nicht mehr ignoriert werden. Mit Maßnahmen, die erst in Jahren und
Jahrzehnten wirksam werden, ist niemandem geholfen. Die Folgen davon
trägt die Natur und somit der Mensch. Es ist allerhöchste Zeit, um
die lineare Wegwerfwirtschaft endlich zu beenden und schleunigst eine
echte Kreislaufwirtschaft in Europa zu etablieren. Und das bedeutet
vor allem, wiederverwendbare Materialien und Produkte zu fördern.
„Wir ermutigen die österreichische Bundesregierung, eine ehrgeizige
und zeitnahe Umsetzung der heute beschlossenen Richtlinie
vorzunehmen.“ so Kernegger abschließend, „Denn letztlich entscheiden
die nationalen Umsetzungen über Erfolg oder Misserfolg der Richtlinie
gegen Plastikmüll.“
Morgen, am 20. Dezember, werden die nationalen Umweltminister
offiziell die vereinbarte Richtlinie unterzeichnen. Die
Mitgliedstaaten haben dann zwei Jahre Zeit, um sie in nationales
Recht umzusetzen, das spätestens 2021 in Kraft treten sollte.
Lisa Kernegger, GLOBAL 2000 Ökologin, lisa.kernegger@global2000.at 0699 14 2000 22
Michael Lachsteiner, GLOBAL 2000 Pressesprecher michael.lachsteiner@global2000.at 0699 14 2000 20
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