Neujahrskonzert 2019: Henning Kasten ist „Herr der ORF-Kameras“

TV-Regisseur verantwortet zum zweiten Mal Konzert- und Ballettregie

Wien (OTS) – Am 1. Jänner 2019 erklingt im Wiener Musikverein und
dank der ORF-Übertragung (11.15 Uhr live in ORF 2 und Ö1) in ganz
Österreich bzw. auf fünf Kontinenten weltweit das 79. Neujahrskonzert
der Wiener Philharmoniker. Während der deutsche Stardirigent
Christian Thielemann sein Debüt am Pult des wohl berühmtesten
Klassikevents gibt, hat sein Landsmann Henning Kasten schon zum
zweiten Mal alle Fäden in der Hand. Nach seinem Einstand 2018
dirigiert der auf Kulturproduktionen spezialisierte TV-Regisseur auch
2019 jene 14 ORF-Kameras im berühmten Goldenen Saal, die brillante
HD-Bilder rund um den Globus schicken. Zum zweiten Mal ist er auch
für die bereits im Sommer entstandene ORF-Produktion des
Neujahrskonzertballetts zuständig, die im Fernsehen zu zwei
Strauß-Stücken eingespielt wird. Zuletzt setzte der Deutsche für den
ORF u. a. die sensationelle „Salome“-Produktion der diesjährigen
Salzburger Festspiele telegen in Szene, ebenso aus Salzburg 2017 das
Mozart-Requiem sowie drei „Sommernachtskonzerte“ der Wiener
Philharmoniker aus Schönbrunn.

Bildregisseur Henning Kasten will es „möglichst spannend und perfekt“
machen

Die Aufgabenstellung an die Regie sei ähnlich wie im Vorjahr,
verändert habe sich nicht viel, wie Henning Kasten verrät. Doch:
„Jährlich wiederkehrende Produktionen bergen die Gefahr, dass man die
vorher gemachten Erfahrungen 1:1 auf die aktuelle Produktion
überträgt und daher unaufmerksam wird. Hier gilt es, an die sich
wiederholende Produktion mit derselben Konzentration und Wachsamkeit
heranzugehen, wie an eine gänzlich neue, noch nicht stattgefundene“,
erzählt der „Herr der ORF-Kameras“. „So kann man das Produktionsteam
motivieren, wieder ein möglichst spannendes und perfektes Ergebnis zu
erzeugen sowie Fehler zu vermeiden.“

150 Jahre Handelsbeziehungen Japan-Österreich – NHK zeichnet auch im
Musikverein auf

Eine Veränderung wird es im Musikverein am 1. Jänner aber dennoch
geben: „Eine technische Herausforderung in diesem Jahr wird sein,
dass NHK parallel zu der ORF-Produktion eine eigene 8K-Aufzeichnung
realisieren wird. Obgleich NHK deutlich weniger Kameras im
Musikverein haben wird als der ORF, gilt, dass die gewohnte hohe
Qualität der weltweiten Übertragung des Neujahrskonzerts durch den
ORF nicht gestört wird und die verschiedenen technischen Gewerke sich
nicht gegenseitig behindern“, erzählt Kasten. Anlass für das
Engagement des japanischen Fernsehens ist das 150-Jahr-Jubiläum der
Handelsbeziehungen zwischen Japan und Österreich, das 2019 begangen
wird. Dieses wird auch im Konzertprogramm sowie in einer von drei
ORF-Filmzuspielungen gewürdigt.
Dennoch wird NHK am 1. Jänner die ORF-Bilder übertragen – die
8K-Aufzeichnung wird zu einem späteren Zeitpunkt auf dem erst
kürzlich in Betrieb genommenen 8K-Testsender gezeigt.

Kasten: „Vorproduktion des Balletts bietet größeren Spielraum“

Neben dem Konzert zeichnet Henning Kasten 2019 auch zum zweiten Mal
für die Regie des Neujahrskonzertballetts verantwortlich. Die beiden
Tanzeinlagen des Wiener Staatsballetts zum Walzer „Künstlerleben“ von
Johann Strauß Sohn sowie zum Csárdás aus dessen einziger Oper „Ritter
Pázmán“ wurden vom ORF bereits im Sommer produziert.
Walzer-Schauplatz war die Wiener Staatsoper anlässlich ihres
150-Jahr-Jubiläums, der Csárdás wurde im Schloss und Park von
Grafenegg gedreht. Obwohl Kasten auch eine Live-Regie des Balletts,
wie sie in der Vergangenheit immer wieder praktiziert wurde, reizvoll
fände, sieht er die Aufzeichnung als Vorteil. „Eine Vorproduktion des
Balletts bietet einen größeren Spielraum, um Choreografie,
Inszenierung sowie Bildgestaltung kreativ und eindrucksvoll
umzusetzen. Live-Übertragungen sind meist größeren technischen,
logistischen und finanziellen Zwängen unterworfen“, so Kasten.

GEMEINSAM FEIERN mit weiteren TV-Kulturhighlights im
Weihnachtsprogramm von ORF 2

Musikalisch wird es bereits am Samstag, dem 22. Dezember, mit dem
hochkarätig besetzten traditionellen Adventkonzert „Christmas in
Vienna“ (22.00 Uhr; Dakapo in ORF III am 23. Dezember), gespielt vom
ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Christian
Arming. Es singen Valentina Naforniță, Angela Denoke, Dmitry Korchak,
Adrian Eröd, José Feliciano, die Wiener Sängerknaben sowie die Wiener
Singakademie. Der weltberühmte Bubenchor steht auch in der „matinee“
am Sonntag, dem 30. Dezember, im Filmporträt „Mehrstimmig. Die Wiener
Sängerknaben“ (9.05 Uhr) im Mittelpunkt. Schon am Sonntag, dem 23.
Dezember, stellt die „matinee“ u. a. „Christmas Songs – Jüdische
Songwriter und Weihnachten“ (9.50 Uhr) in den Mittelpunkt, in der
„Feiertags-„matinee“ am Stefanitag, am Mittwoch, dem 26. Dezember,
ist „Der Nussknacker“ in der aktuellen Staatsopern-Inszenierung samt
Making-of-Doku (ab 9.05 Uhr) zu sehen. Den musikalischen Höhepunkt im
Weihnachtsprogramm der TV-Kultur bildet die bereits erwähnte
Live-Übertragung des „Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker“ in
der „matinee“ am Dienstag, dem 1. Jänner (11.15 Uhr) – Auftaktdoku
und ORF-Film zur Konzertpause über das 150-Jahr-Jubiläum „Wiener
Staatsoper – 1869–2019“ inklusive (Dakapos am 1. Jänner in ORF III,
am 5. Jänner in 3sat und am 6. Jänner in ORF 2). Eine besondere
Kulturdoku-Premiere gibt es am 30. Dezember mit dem Film „Brioni –
Insel der Millionäre“ (22.00 Uhr), der ein faszinierendes Stück
österreichischer Kultur- und Gesellschaftsgeschichte erzählt.

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