Oö. Volksblatt: „Schrecksekunde“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 21. Dezember 2018

Linz (OTS) – Man wir es ihnen nicht verdenken, wenn angesichts der
Probleme in der Diözese Gurk-Klagenfurt derzeit so manche
Kirchenverantwortliche ein Stoßgebet Richtung Himmel schickt, womit
man denn das wieder verdient hätte. Denn klar ist: Auch wenn es um
eine österreichische Diözese geht, steht die katholische Kirche des
Landes als Ganzes wieder einmal in einem Rampenlicht, das keiner
braucht — schon gar nicht ein paar Tage vor Weihnachten. Umso
wichtiger ist, dass genau das passiert, was der Apostolische
Visitator Erzbischof Franz Lackner angekündigt hat: Dass es nämlich
um eine „transparente Klärung“ gehe und um „die Wiederherstellung des
Vertrauens in seine Hirten“. Wobei schon auch festzuhalten ist: Es
gibt natürlich Hirten — und der Linzer Diözesanbischof Manfred
Scheuer muss da unbedingt genannt werden —, die deswegen Vertrauen
genießen, weil sie sich darum gleichsam täglich aufs Neue bemühen.
Wenn Visitator Lackner eine „transparente Klärung“ ankündigt,
bedeutet das natürlich auch, dass Vorwürfe ausgeräumt werden können —
auch das muss akzeptiert werden. Eines erschwert die Situation aber:
Die „Schrecksekunde“, ehe gehandelt wurde, hat angesichts der schon
länger virulenten Probleme zu lange gedauert.

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