Verkehrswirtschaft blickt mit Zuversicht ins neue Jahr
Konjunkturtest der WKÖ-Bundessparte Transport & Verkehr zeigt Höchstwerte bei Auftragsbestand und Beschäftigung – Fachkräftemangel wird zunehmend zum Problem
Wien (OTS) – Die österreichische Verkehrswirtschaft ist kurz vor
Jahreswechsel guter Stimmung: Die Konjunkturumfrage der Bundessparte
Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für
das vierte Quartal 2018 weist sowohl bei der Nachfrage als auch bei
der Beschäftigung sehr gute Werte aus. Ihren Auftragsbestand
bezeichnen sogar 85 Prozent der befragten Unternehmen als „zumindest
ausreichend“ – dies entspricht einem neuen Höchststand seit zehn
Jahren.
Ein positives Bild zeigt sich auch bei der Beurteilung der
Zukunftsaussichten – wenngleich es in manchen Bereichen eine ganz
leichte Eintrübung gibt. Zum Beispiel wird die Nachfrage für die
nächsten sechs Monate zwar positiv gesehen, aber der Optimismus ist
nicht mehr ganz so groß wie bei den vorangegangenen Konjunkturtests.
Ebenso rechnet ein Großteil der Befragten zwar mit steigenden
Preisen, jedoch nicht mehr mit einer ähnlich starken Steigerung wie
zuletzt.
Zwtl.: Weichen stellen, um Schwung für 2019 mitzunehmen
„Unsere Umfrage zeigt, dass der Konjunkturmotor rund läuft und
die Zuversicht nach wie vor groß ist, aber der Zenit ist
möglicherweise schon überschritten“, sagt Alexander Klacska, Obmann
der WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr. Und er ergänzt: „Um den
Schwung ins kommende Jahr mitzunehmen, müssen wir daher für
bürokratische Erleichterungen sorgen und Maßnahmen gegen den
Fachkräftemangel setzen.“
Dass im Bereich Fachkräfte dringender Handlungsbedarf besteht,
zeigt auch die Konjunkturumfrage: So gibt ein Großteil der
Unternehmen an, den Beschäftigungsstand zuletzt erhöht zu haben und
auch in den nächsten sechs Monaten neue Mitarbeiter einstellen zu
wollen. Zugleich wird der Mangel an Arbeitskräften nach wie vor als
häufigste Behinderung der Geschäftstätigkeit genannt – mehr als drei
von zehn Unternehmen sehen sich davon betroffen.
Klacska fordert daher Maßnahmen zur Imageverbesserung des Berufs.
„Wir müssen aufzeigen, dass es sich um einen tollen Job handelt, bei
dem man in den allermeisten Fällen geregelte Arbeitszeiten hat“, so
der Spartenobmann. Auf diese Weise sollen mehr Frauen für den Beruf
des Lenkers gewonnen werden. Außerdem spricht sich Klacska für eine
Art L17-Führerschein für den LKW aus, um junge Leute zum Einstieg in
die Branche zu motivieren.
Zwtl.: Bei neuem Mautsystem Kostensprung verhindert
„Wenn es uns gelingt, wirksame Schritte gegen den
Fachkräftemangel zu setzen und außerdem die Digitalisierung als
Chance sehen, dann sind wir – gemeinsam mit unserem Erfolg beim
Mautsystem – bestens auf das neue Jahr vorbereitet“, so Klacska.
Schließlich wurde im Dezember noch erreicht, dass die Tarifanpassung
bei der Lkw-Maut für 2019 wesentlich geringer ausfällt als
ursprünglich von der Politik geplant. Denn die vorgesehene
vollständige Anlastung von externen Kosten für Luftverschmutzung bei
Euro-6-Fahrzeugen entfiel. Die Anlastung dieser Kosten erfolgt nun in
zwei Stufen: 2019 werden nur 40% angelastet, die restlichen 60%
folgen 2020. In Summe liegt die Erhöhung damit unter 4 Prozent –
anstatt von 6,2 Prozent, wie es ursprünglich vorgesehen war.
„Darüber hinaus wird es eine Rückerstattung der externen Kosten
der Luftverschmutzung für Elektro- und Wasserstofffahrzeuge geben,
und es sind uns konkrete Fördermaßnahmen für Aus- und Weiterbildung
im Transportbereich zugesagt, die ab Mitte 2019 zur Verfügung stehen.
Das heißt, wenn die Konjunktur weiter auch nur annähernd so gut wie
derzeit läuft, dann ist die österreichische Verkehrswirtschaft gut
aufgestellt“, resümiert Klacska. (PWK897/DFS)
Bundessparte Transport und Verkehr
Dr. Erik Wolf
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