E-Control: Stabile Stromnetzentgelte für 2019

Die Stromnetzentgelte entwickeln sich für 2019 im österreichschnitt stabil. Regional sind aber deutliche Entgeltreduktionen aber auch -steigerungen zu verzeichnen.

Wien (OTS) – Unter einer gemeinsamen Betrachtung der
Netznutzungsentgelte und der Netzverlustentgelte ergeben sich im
Österreichschnitt für 2019 stabile Netzentgelte für Strom. Die
Entgelte wurden von der Regulierungskommission der E-Control
beschlossen. „Allerdings zeigen sich regional sehr unterschiedliche
Veränderungen. Diese lassen sich auf drei Gründe zurückführen: Den
Beginn einer neuen Regulierungsperiode, den erneuten Anstieg der
erwarteten Kosten zur Vermeidung von Engpässen sowie der
signifikanten Erhöhung der Netzverlustentgelte.“, so der Vorstand der
E-Control, Andreas Eigenbauer.

Mit 1. Jänner 2019 beginnt die vierte Anreizregulierungsperiode
der österreichischen Stromverteilernetzbetreiber für die Dauer von
fünf Jahren. Im Zuge dessen wurde eine Neufestlegung der Netzkosten
der Verteilernetzbetreiber durch die E-Control durchgeführt. „Dabei
kommt es zu einer Kostenreduktion in den meisten Netzbereichen. Diese
Kostenreduktionen werden aber teilweise durch die eingangs erwähnten
anderen Faktoren aufgehoben. Wie auch im letzten Jahr erfolgte ein
spürbarer Anstieg der erwarteten Kosten zur Vermeidung von Engpässen.
Da diese Kosten im Bereich des Regelzonenführers und nicht
gleichmäßig auf allen Netzebenen anfallen, kommt es zu einer
prozentuell deutlich stärkeren Belastung der höheren Netzebenen,
wobei die Auswirkungen in den einzelnen Netzgebieten unterschiedlich
ausfallen.“, erläutert Eigenbauer.

Zwtl.: Netzverlustentgelte stark gestiegen

Zudem sind die Netzverlustentgelte aufgrund der allgemeinen
Steigerung der Beschaffungspreise an den Strombörsen stark gestiegen.
„So lag beispielsweise im Februar 2018 das niedrigste Gebot für
Netzverlustbeschaffung für das Jahr 2019 bei lediglich 33 EUR/MWh. Im
September 2018 lag dieser Wert bei rund 50,0 EUR/MWh. Da die
Netzverlustkosten nur einen geringen Teil der gesamten Netzkosten
ausmachen, relativiert sich aber der beschriebene starke Anstieg. Das
ist auch der Grund, dass es zusammen mit den reduzierten Kosten der
Verteilernetzbetreiber in den meisten Netzbereichen zu keiner
signifikanten Entgeltveränderung kommt.“, rechnet der Vorstand der
E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, vor. Allerdings gibt es starke
Spreizungen zwischen den österreichischen Netzbereichen. In
Einzelfällen erzeugen alle drei genannten Effekte (Kosten aus der
Vermeidung von Engpässen, stark gestiegene Beschaffungspreise für
Netzverluste, Neufestlegung der Netzkosten der
Verteilernetzbetreiber) gemeinsam einen Anstieg der Entgelte.

Zwtl.: Netzentgelte steigen….

So erhöhen sich die Netzentgelte im Netzbereich Linz um 14,3%
unter der Berücksichtigung sämtlicher Effekte. Trotz dieser Erhöhung
liegt dieser Netzbereich auf den meisten Netzebenen im
österreichischen Schnitt oder sogar darunter. In den Netzbereichen
Kärnten und Klagenfurt kommt es zu einer Erhöhung von rund 10% über
alle Netzebenen. Im Bereich der Haushalte liegt der Bereich
Klagenfurt noch im österreichischen Durchschnitt. In den anderen
Netzebenen gehört Klagenfurt gemeinsam mit Kärnten zu den teuersten
Netzbereichen. „Zu ergänzen ist noch, dass im Vergleich der
Netzbereiche Kleinwalsertal ausgeklammert wird, da dieser sehr stark
von Entwicklungen im deutschen Netz abhängig ist und nur eine sehr
geringe Anzahl von Netzkunden betrifft.“, so Urbantschitsch.

Zwtl.: …. und sinken

Diesen sich verteuernden Netzbereichen stehen vor allem Vorarlberg
und Niederösterreich mit niedrigeren Netzentgelten gegenüber. In
Vorarlberg sinken diese um knapp 10%, in Niederösterreich um 5%. In
diesen Netzbereichen führte die Kostenreduktion der
Verteilernetzbetreiber dazu, dass die zuvor geschilderten Effekte
(stark gestiegene Beschaffungspreise für Netzverluste und Kosten aus
der Vermeidung von Engpässen) überkompensiert wurden.

Abb. 1 (im Anhang)

Zwtl.: Netzentgelte für Haushalte im Durchschnitt leicht sinkend aber
mit regionalen Unterschieden

Für die Netzebene 7 „nicht leistungsgemessen“, auf der in aller
Regel Haushalte liegen, ist im Österreichschnitt eine Senkung von
1,3% zu verzeichnen. In den Netzbereichen Linz, Kärnten und
Klagenfurt kommt es zu stärkeren Erhöhungen. Hier schlagen sich die
vorhin erwähnten kostensteigernden Effekte bis auf die
Haushaltskundenebene durch. Da die beiden städtischen Netzbereiche
Linz und Klagenfurt entweder über keine Netzebenen 3 und 4 verfügen
bzw. keine wesentlichen Abgabemengen in diesen Ebenen haben, schlägt
sich die Kostenbelastung stärker auf die Netzebene 7 durch. In
Klagenfurt wirkt noch der zusätzliche Effekt von gestiegenen Kosten
aus dem vorgelagerten Netz Kärnten. Trotz dieser Erhöhungen liegen
die Entgelte von Linz noch unter und für Klagenfurt ziemlich genau im
österreichweiten Durchschnitt. Hingegen kommt es in den anderen
Netzbereichen zu deutlichen Netzentgeltsenkungen. Beispielsweise
sinken in Vorarlberg die Entgelte um -9,4%, in Oberösterreich um
-6,5%, und Niederösterreich um -5,7% und im Kleinwalsertal um -5,4%.
Auch viele andere Netzbereiche verzeichnen Entgeltsenkungen.

Abb. 2 (im Anhang)

E-Control
Mag. Bettina Ometzberger
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