Eine 62er-Taille seit 1760 und Helmut Kohls Wanderschuh – SpannendeAusstellungen in Nürnberg (FOTO)

Nürnberg (ots) – Es gibt kaum etwas, was es in Nürnbergs Germanischem
Nationalmuseum nicht gibt, und derzeit laufen noch zwei sehenswerte
Ausstellungen. Die Mode des 18. Jahrhunderts ist noch bis 6. Januar
zu sehen, die Kulturgeschichte des Wanderns lässt sich bis 28. April
erleben.

Zwölfeinhalb Meter Stoff sind in der „Taille-Andrienne“ verarbeitet,
dem Prunkstück der Ausstellung „Luxus in Seide“. Diese exquisite
Neuerwerbung des Museums ist eines von rund einem Dutzend noch
erhaltenen Kleidern aus dem 18. Jahrhundert und besticht durch die
brillante Farbigkeit des Gewebes. Was vor allem daran liegt, dass das
fragile Kleidungsstück mehr als hundert Jahre in einem Koffer
lichtgeschützt ein vergessenes Dasein fristete. Rund um den Traum in
Seide haben die Ausstellungsprofis alles arrangiert, was die Dame von
Welt zur Repräsentation benötigte: Reifröcke, Handschuhe, Schmuck,
Fächer, Sonnenschirme und Strumpfbänder.

Rund 400 Exponate geben einen Überblick über 200 Jahre
Kulturgeschichte des Wanderns und veranschaulichen den Wandel, dem
die Fortbewegungsart im Laufe der Zeit unterlag. Neben Werken der
Kunstgeschichte wie grafischen Blättern von Hans Thoma und Ernst
Ludwig Kirchner oder einem Gemälde von Max Slevogt sind auch
Wanderequipment in Form von Wanderschuhen, Stöcken, Rucksäcken und
Wanderkarten sowie Wegweiser und Parkplatzschilder,
Gesellschaftsspiele und Filmausschnitte zu sehen. Es geht um das
Wandern als Massenphänomen, das politische Wandern, das Wandern als
Wirtschaftsfaktor und als Metapher der Kulturgeschichte. Nie zuvor
wurde das Thema in einer solchen Bandbreite ausgestellt.

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Germanisches Nationalmuseum
Dr. Sonja Mißfeldt
Leiterin des Referates Presse / Medien
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