WWF zum Salzburger Managementplan für den Wolf

Wien/Salzburg (OTS) – Heute vorgelegter Entwurf ist Schritt in die
richtige Richtung, weist aber noch rechtliche und fachliche Mängel
auf – Naturschutzorganisation wird detaillierte Stellungnahme
einbringen

Auf Einladung der Salzburger Landesregierung hat am Freitag das
für Wolfsangelegenheiten zuständige Koordinationsgremium mit
Vertretern aus Politik, Behörde, Wissenschaft, Landwirtschaft,
Jägerschaft und Naturschutzorganisationen über den künftigen
Managementplan beraten. „Es war eine sachliche und konstruktiv
geführte Sitzung, der transparente Zugang mit Einbindung aller
Interessensgruppen ist zu begrüßen. Dennoch sind einige Punkte des
Entwurfs sowohl rechtlich als auch naturschutzfachlich bedenklich.
Das muss bis zum Beschluss noch deutlich verbessert werden“, sagt
WWF-Experte Christian Pichler. „Ein Freibrief für Abschüsse auf Basis
willkürlich gewählter Risszahlen würde dem EU-Naturschutzrecht
widersprechen“, nennt Pichler einen besonders kritischen Punkt. „Die
Sorgen der Weidetierhalter müssen absolut ernst genommen werden. Aber
Büchse vor Herdenschutz ist der falsche Weg“, sagt der WWF-Vertreter
im Koordinationsgremium.

Der geplante Managementplan müsse den EU-rechtlich verankerten
Schutz des Wolfes gewährleisten sowie ein möglichst konfliktfreies
Miteinander unterstützen. Entscheidend dafür sei eine ausgewogene
fachliche Beratung und vor allem professioneller und angemessen
unterstützter Herdenschutz. Laut Angaben der EU-Kommission stehen im
nächsten Finanzrahmen Fördermittel in Millionenhöhe für den Natur-
und Artenschutz bereit. „Jetzt sind die Bundesländer gefordert, diese
Mittel auch für Herdenschutzmaßnahmen abzurufen. Andere EU-Staaten
sind hier aktiver und erfolgreicher als Österreich“, so Pichler.

Grundsätzlich begrüßt der WWF die Einberufung des Salzburger
Koordinationsgremiums mit beratender Funktion auch für
Naturschutzorganisationen. „Die Einbindung des Naturschutzes ist im
Vergleich zu anderen Bundesländern wie Niederösterreich ein
Fortschritt. Entscheidend ist aber, dass die von uns vorgebrachten
Bedenken auch aufgegriffen und in den Managementplan eingearbeitet
werden“, bekräftigt WWF-Experte Pichler und kündigt eine ausführliche
Stellungnahme des WWF Österreich zum Managementplan an.

Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at

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