„dokFilm“-Doppel zum Holocaust-Gedenktag: „Zeichnen gegen das Vergessen“ und „See you soon again“
Am 27. Jänner ab 23.05 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Im Rahmen des ORF-Schwerpunkts zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zeigt „dokFilm“ am Sonntag, dem 27. Jänner 2019, ab 23.05 Uhr in ORF 2 zwei bewegende, themenaffine Dokumentarfilme. So ist zunächst die preisgekrönte Produktion „Zeichnen gegen das Vergessen“ über die eindrucksvolle Holocaust-Werkreihe des Malers Manfred Bockelmann zu sehen. Danach steht mit „See you soon again“ ein Film über das unermüdliche Engagement zweier Überlebender in der Holocaust-Edukation in US-amerikanischen Schulen auf dem Programm.
„Zeichnen gegen das Vergessen“ (23.05 Uhr)
Mit seiner Porträtreihe „Zeichnen gegen das Vergessen“ erinnert Manfred Bockelmann, Kärntner Maler, Fotograf und Bruder des verstorbenen Udo Jürgens, an die unzähligen Kinder und Jugendlichen, die dem Naziterror zum Opfer fielen. Er gibt ihnen wieder ein Gesicht. Mit Kohlestift auf grober Juteleinwand lässt er in horizontalen Linien ein übermannsgroßes Porträt nach dem anderen entstehen. Darauf blicken die Gezeichneten den Betrachter verängstigt und völlig entwurzelt an. „Warum ich?“ fragen sie. Die Kinder waren zwischen zwei und 18 Jahre alt und wurden in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Mauthausen und Theresienstadt sowie an anderen Orten ermordet. Die 2015 entstandene Dokumentation von Bärbel Jaks zeigt erschütternde Bilder in großer Nähe zu einem Künstler, der genau hinschaut, wo andere die Augen verschließen. Der u. a. beim New York Festival ausgezeichnete Film dokumentiert die Entstehung der Werkreihe und erinnert nicht nur an die Opfer, sondern zugleich mit den bewegenden Geschichten an diejenigen, die überlebten und mit dem Unbegreiflichen bis heute leben.
„See you soon again“ (23.50 Uhr)
Der 2012 produzierte Dokumentarfilm von Lukas Stepanik und Bernadette Wegenstein erzählt von Leo Bretholz und Bluma Shapiro und ihrem Leben in der jüdischen Community von Pikesville/Baltimore. Bluma hat Auschwitz überlebt, Leo – in Wien geboren – entkam den Lagern. Höhepunkt seiner Flucht war sein Sprung aus dem Transport Nummer 42 von Drancy nach Auschwitz. Er sei „overholocausted“, meint Leo. Dennoch erzählt er seit 1962 unermüdlich und voller Witz und Charisma in Baltimores Schulen seine Geschichte. Spielend gewinnt er die Teenager mit seinem ungebrochenen Charme und berührt sie mit seiner Lebensgeschichte, brüskiert jedoch auch mit seinen kompromisslosen Ansichten. Auch Bluma berichtet immer neuen Generationen von Schülerinnen und Schülern von ihrem Überleben. „Wenn wir es nicht tun, fühlen wir uns schuldig“, sagt sie. Im Mittelpunkt stehen nicht die Erlebnisse der charismatischen Erzähler, der Film entwirft viel mehr ein ambivalentes Bild davon, wie heutige amerikanische Jugendliche, die jüdische Community und die Protagonisten selbst mit der nachhaltigen Wirkung der erlebten Geschichte(n) umgehen. Ein Film über das Bemühen, einander zu verstehen – ein Unterfangen, das manchmal äußerst komisch, dann wieder tieftraurig ist.
Weitere TV-Programmepunkte zum Holocaust-Gedenktag 2019
Neben bereits gezeigten Sendungen präsentiert ORF 2 noch folgende Programme zum Holocaust-Gedenktag: am 25. Jänner die Spieldokumentation „Universum History – Meine Tochter Anne Frank“ (22.35 Uhr) sowie den Spielfilm „Das Urteil von Nürnberg“ (0.05 Uhr), weiters die Sendungen „Religionen der Welt – Musik ist Leben“ am 26. Jänner (16.55 Uhr) sowie am 27. Jänner „Orientierung – Unfassbare Wunder“ (12.30 Uhr) und „Was ich glaube – Wer war Emilie Schindler?“ (16.55 Uhr), die sich den Geschichten von Holocaust-Überlebenden bzw. der Rolle Emilie Schindlers widmen, die sich den Nazis mutig entgegensetzte. Am 31. Jänner steht das ORF/ARD-Drama „Die Kinder der Villa Emma“ (0.05 Uhr) auf dem Spielplan.
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