Schramböck: Erstes „Ideen Lab“ startet
Drei Projekte kommen bei erster Pilot-Ausschreibung im neuen Förderprogramm „Ideen Lab“ zum Zug – 3,5 Millionen Euro stehen zur Verfügung
Wien (OTS) – Mit einer VR-Brille in den beruflichen Alltag eintauchen? In einem virtuellen Trainingslabor die eigene Konfliktfähigkeit verbessern? Das wird im „Virtual Skills Lab“ möglich, das im April startet. Das transdisziplinäre Projekt ist eines von drei Projekten, die im Rahmen der ersten Ausschreibung der „Ideen Labs“ zur Förderung ausgewählt wurden. „Wir ermöglichen mit diesem Förderprogramm neue Wege, um innovative Ideen in konkreten Innovationsvorhaben umzusetzen“, so Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Die drei Projekte wurden von einander großteils nicht bekannten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem fünftägigen „Ideen Lab“ vergangenen September entwickelt – mit Erfolg: die Ende November eingereichten Anträge wurden zur Förderung empfohlen, das erste „Ideen Lab“ geht nun im April an den Start, die beiden weiteren (SMARAGD, CoBot Studio) beginnen im Juni.
Insgesamt stehen 3,5 Millionen Euro der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung bzw. dem Österreich Fonds zur Verfügung. Abgewickelt wird das Programm von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). Ziel des neuen Programmes ist es, quer über Branchen, Disziplinen und Organisationen neue Ideen für Forschungsvorhaben zu erarbeiten und umzusetzen. „Zahlreiche Disziplinen, Erfahrungen und Blickwinkel treffen sehr fokussiert aufeinander – die ‚Ideen Labs‘ sind ein nährreicher Boden für Innovation“, so die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner.
Für das fünftägige „Ideen Lab“ im September 2018 wurden von einer Jury 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Fachhochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ausgewählt. Der Ausschreibungsschwerpunkt lag auf dem Thema „Mensch 4.0? – Die Zukunft der Zusammenarbeit Mensch-Maschine“. Am Ende des Workshops wurden drei der fünf eingereichten Projekte in den Bereichen Gesundheit, der Interaktion Mensch-Roboter sowie dem Einsatz von Gaming und Virtual Reality für den Trainingsbereich ausgewählt. Die Teams haben bis Ende November 2018 jeweils einen Vollantrag verfasst, alle drei Anträge wurden zur Förderung empfohlen.
„Virtual Skills Lab“: Virtuelles Trainingslabor für soziale Kompetenzen
Die Zusammenarbeit in Organisationen wird immer komplexer und die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter und Führungskräfte sind häufig entscheidend für den Erfolg von Projekten – das war der Ausgangspunkt für das „Virtual Skills Lab“, das von einer Gruppe aus den Bereichen Medienkunst und Technologie, Philosophie und Semiotik entwickelt wurde und nun im April startet. Das interdisziplinäre Team mit Vertreterinnen und Vertretern des Beratungs- und Forschungsinstituts 4dimensions, der Karl Landsteiner Universität, des Austrian Institute of Technology (AIT), des Instituts für Höhere Studien (IHS) und des EduTech-Unternehmens Polycular konzipierte ein virtuelles Trainingslabor, in dem Empathie, Konfliktfähigkeit und weitere für den Umgang mit Kollegen wichtige Kompetenzen geübt werden können. Das Eintauchen mittels VR-Brille in interaktive Szenen aus dem beruflichen Alltag soll bewirken, dass beim Lernen nicht nur eine kognitive, sondern auch eine emotionale Form der Verarbeitung stattfindet.
„SMARAGD“: Mensch-Computer-Interaktion im Gesundheitsbereich
Expertinnen und Experten aus den Bereichen Datasciences, Informatik, Gesundheitswissenschaften, Graphikdesign, Psychologie, Rechtswissenschaften und Soziologie schlossen sich im Projekt „SMARAGD“ (Smart Aggregation and Visualisation of Health Data) zusammen, um mit einem innovativen, multidisziplinär basierten intelligenten System die Mensch-Computer-Interaktion im Gesundheitsbereich zu verbessern. Ein Unternehmen sowie sechs Forschungseinrichtungen haben sich zum Ziel gesetzt, eine intelligente Aggregation und Visualisierung von Gesundheitsdaten, die für das weitere ergotherapeutische und physiotherapeutische Handeln wichtig sind, zu schaffen. Dabei soll unter Einbeziehung der rechtlichen und faktischen Bedürfnisse der Nutzer ein für die Berufsgruppe maßgeschneidertes Krankenhaus-Informations-System entwickelt werden, das sowohl den Patienten zugutekommt kommt als auch die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals verbessert.
„CoBot Studio“: Zusammenarbeit Mensch – Maschine
In den kommenden Jahren werden an immer mehr Arbeitsplätzen kollaborative Roboter (CoBots) zum Einsatz kommen, die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel Werkstücke halten, gemeinsam mit ihnen Autositze montieren, Verpackungen prüfen oder auf andere Weise physisch nahe mit dem Menschen zusammenarbeiten. Das Projekt „CoBot Studio“ am Linz Institute of Technology (LIT) der JKU Linz zielt auf gegenseitiges Verständnis, Vorhersehbarkeit, Vertrauen und Effizienz in der Zusammenarbeit zwischen Menschen und CoBots ab. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Erforschung nonverbaler Kommunikationssignale von Robotern zu. Hierfür entwickelt das interdisziplinäre Projektteam, dem Ars Electronica Linz, JOANNEUM RESEARCH, die Universität Salzburg, die Österreichische Studiengesellschaft für Kybernetik (OFAI) und die Unternehmen Polycular und Blue Danube Robotics GmbH angehören, eine völlig neuartige Simulationsumgebung an der Schwelle zwischen physischer und virtueller Realität. In interaktiven Kollaborationspielen erlaubt diese ein kontrolliertes Variieren von Robotersignalen, Arbeitsaufgaben und Umgebungsparametern, um Best-Practices für eine sichere und angenehme Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu entwickeln.
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
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