„kulturMontag“ am 8. April über Kultkommissar Maigret, 100 Jahre Bauhaus und die Proteste in Serbien

Außerdem: Dokumentation zum 130. Geburtstag – „Charlie Chaplin – Wie alles begann“

Wien (OTS) – Der von Martin Traxl präsentierte „kulturMontag“ am 8. April 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich mit den Neuerscheinungen von George Simenons Romanen und mit seiner Kultfigur Kommissar Maigret, weiters beleuchtet die Sendung zur Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums in Weimar 100 Jahre Bauhaus-Bewegung und reist anlässlich der jüngsten Proteste in südosteuropäischen Staaten in Serbiens Hauptstadt, um mit Künstlerinnen, Künstlern und Kulturschaffenden über die neuesten Entwicklungen zu reden. Anschließend an das Magazin steht anlässlich des 130. Geburtstags von Charlie Chaplin die Dokumentation „Charlie Chaplin – Wie alles begann“ auf dem Programm.

Mit Melone, Mantel und Pfeife – Kultkommissar Maigret

Charles Laughton, Jean Gabin oder auch Heinz Rühmann haben ihm ein Gesicht gegeben. George Simenons Kultkommissar Maigret ist ein ebenbürtiges Pendant zu Agatha Christies „Miss Marple“ oder zu Sir Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“. 192 Romane, 25 autobiografische Schriften und Tausende Erzählungen hat Simenon verfasst, gilt als einer der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, dessen Bücher eine Auflage von 500 Millionen erreichten. Vor mehr als 30 Jahren ist das Genie aus Belgien in Lausanne gestorben, sein berühmter Held „Maigret“ ist heute noch heiß begehrt. Im Zürcher Kampa Verlag erscheinen seit vergangenem Herbst die großen Romane Simenons in neuen oder überarbeiteten Übersetzungen, 75 Maigret-Romane und Erzählungen sollen bis 2020 vorliegen. Aus seinem Nachlass erscheint jetzt erstmals in deutscher Übersetzung der Roman „Maigret im Haus der Unruhe“. Im Interview erzählt John Simenon über seinen Vater, Verleger Daniel Kampa über das reiche schriftstellerische Erbe und der Philosoph und ausgewiesene Maigret-Fan Franz Schuh über den Kult rund um den Kommissar.

Von Weimar nach Wien und rund um die Welt – 100 Jahre Bauhaus

Kantig und kubig, statt organisch und voller Schnörkel. Experimentell, vielgestaltig, transnational und radikal zeitgemäß – das sind die schlichten Kugellampen, die Stahlrohrstühle oder die Freischwinger, die heute allesamt zu Designklassikern avancierten, zu Kultobjekten der Begierde. Nichts weniger als Kunst und Leben wollten die „Bauhäusler“ verbinden, die Welt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs neu denken. Obwohl das Bauhaus lediglich 14 Jahre existierte, hält sein Einfluss auf Design und Architektur bis heute an. Ornamente, Verspieltes, Romantisches waren für das Bauhaus tabu. Möbel, Alltagsgegenstände, rationelle und industrialisierte Bauten sollten nicht zweckentfremdend verziert sein. Maßgeblich waren Leistbarkeit und Nützlichkeit eines Produkts, und das für alle. Anfang April wird das neue Bauhaus-Museum in Weimar eröffnet und zeigt Design-Ikonen, unveröffentlichte Zeitdokumente und wie sich die Gründer mit dem „Haus Am Horn“, dem ersten Musterhaus aus dem Jahr 1923, das Wohnen von morgen vorstellten. Obwohl die Nationalsozialisten die Bewegung als „jüdisch“ und „bolschewistisch“ verdammten, konnte das Bauhaus trotzdem seinen Siegeszug um die Welt antreten. Warum er bis heute anhält, das analysieren Heike Hanada vom Bauhaus Museum in Weimar, Angelika Schnell von der Akademie der bildenden Künste in Wien und die renommierte österreichische Landschaftsarchitektin Maria Auböck, deren Großeltern der Bauhaus-Bewegung angehörten.

Von ganz rechts bis nach links – Sorge um Serbiens Demokratie

In Serbien, Albanien, Montenegro, der Serbenrepublik von Bosnien-Herzegowina und zuletzt auch in Kroatien gehen Bürgerinnen und Bürger auf die Straße, um ihrer Unzufriedenheit mit den jeweiligen Regierungen Ausdruck zu verleihen. Seit Monaten schon demonstrieren die Menschen in Belgrad für mehr Medienfreiheit und gegen den serbischen Staatschef Aleksandar Vučić und dessen Regierung. Die Protestbewegung findet quer durch alle Gesellschaftsschichten ihren Niederschlag, von ganz rechts bis ganz links, und fordert seinen Rücktritt. Nach monatelangen Protesten signalisiert Aleksandar Vučić jetzt zwar Gesprächsbereitschaft, aber kann man von Einlenken reden? Der „kulturMontag“ reist in Serbiens Hauptstadt, um mit Künstlerinnen und Künstlern zu reden: Wie sehen sie die Proteste? Wie steht es um die Demokratie in Serbien? Diese Fragen werden unter anderen dem Schauspieler Branislav Trifunovic, der zum „Gesicht“ der Protestbewegung geworden ist, der Designerin Ana Djordjevic, die schon unter Milosevic Widerstand geleistet hat, und auch dem Staatssekretär für Kultur und Information Aleksandar Gajovic, der im Kreuzfeuer der Kritik steht, gestellt.

Dokumentation zum 130. Geburtstag: „Charlie Chaplin – Wie alles begann“ (23.15 Uhr)

Charlie Chaplins kometenhafter Aufstieg zum internationalen Superstar war nicht nur seinem Genie geschuldet, sondern auch dem Umstand, dass sich die Geschichte des Kinos zu Beginn seiner Karriere radikal verändern sollte. Wie gelang es dem in einem der ärmsten Viertel Londons aufgewachsenen Knaben, innerhalb weniger Jahre zur Ikone zu werden? Das Kino war gerade erst den Kinderschuhen entwachsen und mauserte sich von einer Jahrmarktsattraktion zur mächtigen Industrie, die bedeutende Vermögen generierte und Schauspielerinnen und Schauspielern über Nacht zu großem Ruhm verhalf. Die Dokumentation von Serge Bromberg und Eric Lange schildert die Erfolgsstory von Charlie Chaplin, dessen Silhouette mit Melone, Stock und übergroßen Schuhen auch heute noch für einige der schönsten und einfallsreichsten Momente des Kinos steht.

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