Rapsblüte 2019 – Landwirte hoffen auf besseren Sommer als im Vorjahr

Berlin (ots) – Wenn in diesen Tagen der Raps bundesweit leuchtend gelb blüht, blicken die deutschen Rapsanbauer mit einer gewissen Anspannung auf ihre Felder. Die Erinnerung an die Trockenheit des Vorjahres wirkt noch nach. Sie sorgte nicht nur für eine außerordentlich niedrige Ernte im letzten Juli, sondern zusätzlich für eine geringere Aussaatfläche an Winterraps, da auch Ende August der dringend benötigte Regen fehlte. So wurde Raps im Sommer 2018 auf nur rund 1 Millionen Hektar Ackerfläche ausgesät. Die bis in den Spätherbst anhaltende Trockenheit hat dafür gesorgt, dass diese Fläche inzwischen noch deutlich kleiner geworden ist. Viele langjährige Rapslandwirte mussten so komplett aus dem Anbau aussteigen. Mit der Erfahrung des vergangenen Jahres ist es verständlich, dass die Landwirte die Witterung derzeit besonders aufmerksam beobachten.

Gelber Klimaschützer

Die in ganz Deutschland blühenden Rapsfelder spielen eine bedeutende Rolle beim Thema Klimaschutz, auch wenn sich der Zusammenhang nicht direkt erschließt. Es sind nämlich mehr als 65 % CO2, die jeder Liter Biodiesel, der aus diesem Raps produziert wird, gegenüber fossilem Diesel einspart. Aus Sicht der Landwirtschaft ist es erstaunlich, dass Rapskraftstoffe bei den politischen Diskussionen, die derzeit u. a. im Rahmen der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ (NPM) geführt werden, kaum eine Rolle spielen. Statt auf das bestehende Potenzial der bereits heute nachhaltig hergestellten Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol zu setzen, werden Strategien präferiert, die auf heute noch nicht verfügbare Alternativen wie E-Mobilität oder auf massive Eingriffe in die individuelle Mobilität setzen. Dem Klimaschutz und der Landwirtschaft als betroffener Wirtschaftssektor läuft aber die Zeit davon. Die deutsche Landwirtschaft appelliert daher in diesen Tagen an die Politik, den Dialog in Sachen nachhaltiger Biokraftstoffe zu suchen und die bereits vorhandenen Möglichkeiten im Sinne des Klimaschutzes bestmöglich auszuschöpfen.

Leckere Vielfalt

Die gelbe Pracht der blühenden Rapsfelder ist so etwas wie der heimliche Star des Frühjahrs. Kenner und Genießer freuen sich nicht nur über den Anblick der Felder, sondern vor allem auch über die Aussicht auf Nachschub an frischen Rapsölen, die nach der Rapsernte im Juli aus den schwarzen Rapssamen gepresst werden. Dabei ist das Phänomen „Rapsöl“ noch relativ jung, denn erst seit rund 25 Jahren ist deklariertes Rapsöl in deutschen Supermärkten erhältlich. Eine wahre Erfolgsgeschichte, denn seit nunmehr 10 Jahren ist auch Rapsöl das beliebteste Speiseöl der Bundesbürger. Insbesondere die zahlreichen dezentralen Ölmühlen haben dafür gesorgt, das sich Rapsöl in Deutschland ein Stück weit auch zu einer regionalen Spezialität entwickelt hat. Die Königsdisziplin für die Ölmühlen ist dabei das sogenannte Rapskernöl, bei dem die millimetergroßen Saatkörner vor dem Pressen sogar noch geschält werden. Diese spezielle Variante zeichnet sich durch ihren nussigen Geschmack aus und ist perfekt zum Dünsten oder als Salatöl geeignet. Zusammen mit unzähligen kaltgepressten Rapsölen und den geschmacksneutralen und hoch erhitzbaren raffinierten Rapsölen ergibt sich ein Angebot von mehr als einhundert Rapsölen, aus denen Verbraucher ihre Favoriten wählen können.

Bienen fliegen auf Raps

Raps ist eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen. Sie fliegen in diesen Tagen im wahrsten Sinne des Wortes auf den leuchtend gelben Raps. Die in April und Mai in voller Blüte stehenden Felder bieten ihnen ein echtes Festmahl für den Stockaufbau. Bei guter Pflege wird der Imker mit Rapshonig belohnt. Rund 40 kg je Volk tragen die fleißigen Bienen in den Stock. Pünktlich zum Ende der Blütezeit wird übrigens am 20. Mai weltweit der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführte „World Bee Day“ gefeiert. Kein Wunder, dass auch der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) bereits zum ersten Tag der Biene 2018 Forderungen vorgelegt hat, die die Produktion von Biodiesel aus Ölpflanzen wie Raps, Leindotter und Sonnenblumen ausdrücklich empfehlen. Schließlich sorgen diese Pflanzen für blühende Äcker und damit für ausreichend Bienennahrung – auch für die Wildbienen.

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