Allergieprävention bei Säuglingen: HA oder nicht HA?
Bonn (ots) – Aus aktuellem Anlass bekräftigt die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGJK) ihre Empfehlung, allergiegefährdete Säuglinge in den ersten vier Lebensmonaten voll zu stillen. Wenn das nicht geht, raten die Experten zu hypoallergener (HA) Nahrung. Diese sollte in wissenschaftlichen Studien ihre Wirkung unter Beweis gestellt haben.
Kürzlich hat eine Übersichtsarbeit diese Empfehlung in Frage gestellt – die Belege für eine allergievorbeugende Wirkung von HA-Nahrung seien nicht ausreichend. Nach Ansicht der DGKJ liegt genau hier der Knackpunkt: In die Übersichtsarbeit waren methodisch gut und weniger gut durchgeführte Studien einbezogen, die Säuglingsnahrungen mit unterschiedlichen Eiweißquellen wie zum Beispiel Molke und Casein verglichen hatten. Zudem beinhalteten manche Studien zusätzliche Maßnahmen zur Allergieprävention, andere nicht. Derart heterogene Studien sind nach Meinung der Experten nicht miteinander vergleichbar. Auch lassen sich HA-Nahrungen nicht in einer Gruppe zusammenfassen, da ihre Eigenschaften vom Herstellungsverfahren abhängig sind. Stattdessen muss jede HA-Nahrung für sich in seriösen Studien zeigen, ob sie das Risiko für Allergien senken kann oder nicht. Die größte Studie, die den geforderten Qualitätsanspruch erfüllt, ist die GINI-Studie. Eltern sollten auf entsprechende Hinweise auf der Packung der Säuglingsnahrung achten.
Weitere Informationen und ein Erklärvideo zum Prinzip der HA-Nahrung gibt es bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. unter www.dha-allergien-vorbeugen.de.
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