Zucker- und Salzgipfel: Interessenvertreter von Handel und Industrie sprachen über weitere Reduktion von Zucker und Salz in Lebensmitteln
Einladung von BM Hartinger-Klein. Lebensmittelhandel hofft auf Würdigung gesetzter Schritte. Unternehmens-Einbindung wichtig, um Maßnahmen & Monitoring für stufenweise Reduktion festzulegen
Wien (OTS) – Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) hat heute zum Zucker- und Salzgipfel geladen. Dabei wurden in einem ersten Schritt die Grundzüge einer Strategie für die Reduktion von Zucker und Salz in Lebensmitteln gemeinsam mit dem Handelsverband, der Wirtschaftskammer, dem Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der Bundesinnung Lebensmittelgewerbe vorgestellt. Hierzu wurde seitens der Interessenvertreter ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.
Der heimische Handel unterstützt die Initiative des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz zur Reduktion von Zucker in Lebensmitteln grundsätzlich – zumal wissenschaftlich belegt ist, dass der übermäßige Verzehr von Zucker zahlreiche negative Auswirkungen hat. Die österreichischen Lebensmittelhändler sehen sich hier durch eine Vielzahl an Initiativen, die bereits seit vielen Jahren gesetzt wurden, in einer Vorreiterrolle am Markt. Sie setzen daher auf eine große Auswahl an frischen und hochwertigen Produkten – mit der Überzeugung, dass eine ausgewogene Ernährung für alle Verbraucher leistbar sein sollte. Daher ist die laufende Optimierung von Produktrezepturen hinsichtlich Salz- und Zuckergehalt ein Schwerpunktthema.
“Als Sprecher und Partner des österreichischen Handels unterstützt der Handelsverband die Initiative des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz zur Reduktion von Zucker und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln. Eine gesunde Ernährung ist entscheidend, um Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit oder Herz-Kreislauf-Beschwerden effektiv vorzubeugen. Daher fungiert der heimische Lebensmittelhandel schon seit Jahren als Vorreiter auf dem Gebiet der zuckerreduzierten Lebensmittel. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen”, erklärt Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbands.
Im nächsten Schritt soll Memorandum of Understanding auf freiwilliger Basis unter Einbindung der betroffenen Unternehmen weiterentwickelt werden.
“Im heutigen Zucker- und Salzgipfel sehen wir den ersten Schritt, um branchenübergreifend gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Diese müssen auf einem stufenweisen Reduktionsprozess basieren, damit die Rezepturanpassungen auch von den Konsumenten entsprechend angenommen werden. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass das bisherige Engagement der Händler als Vorreiter berücksichtigt wird, da vielfach bereits substanzielle Rezepturverbesserungen umgesetzt wurden. Jetzt ist entscheidend, dass alle betroffenen Unternehmen direkt eingebunden werden, damit der Monitoring-Prozess abgestimmt und sinnvolle Zeitleisten festgelegt werden können”, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Zuckerreduzierte Produkte sollten aus Sicht des Lebensmittelhandels eine sinnvolle Alternative für den Konsumenten zusätzlich zu den klassischen Produkten darstellen, wohingegen eine Bevormundung der Konsumenten abgelehnt wird. Daher sind Präventions-und Gesundheitsförderungsmaßnahmen entscheidend. Die Prävention sollte so früh wie möglich beginnen, insbesondere an Schulen muss ein verbessertes Ernährungsbewusstsein geschaffen werden. Hinzu kommt:
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind oftmals schwer verständlich, weshalb eine zielgruppengerechte Berichterstattung über Studien zum Zuckerkonsum anzustreben ist.
Bewusstseinsschaffung in Bevölkerung – gemeinsam mit Politik
“Der Handelsverband wird seiner Rolle als Vermittler und Koordinator der heimischen Lebensmittelhändler auch im Rahmen dieser Initiative nachkommen. Neben der engen Abstimmung mit den Unternehmen braucht es auch die Politik an einem Tisch, um gemeinsam die Gesundheitsförderung im Ernährungsbereich weiter zweckmäßig voranzutreiben und den Konsumenten gemeinsam zu erreichen“, ergänzt Rainer Will.
Neben der Zuckerreduktion als primärem Handlungsfeld setzt der österreichische Handel auch auf Prävention und Gesundheitsförderung sowie eine verstärkte Information und Bildung der Bevölkerung. Wichtig ist, dass der reduzierte Zucker nicht durch Zuckeraustauschstoffe bzw. künstliche Süßstoffe ersetzt wird. Langfristiges Ziel sollte eine Änderung der Geschmacksvorlieben der Konsumenten sein, um dauerhaft mit weniger Zucker auszukommen. Dies kann nur schrittweise und abgestimmt durch Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung durch die Politik geschehen.
Handelsverband
Mag. Gerald Kuehberger, MA
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