ÖGJ-Hofer zu Teilzeitlehre: „Lehre ist eine Ausbildung und keine Teilzeitbeschäftigung, um Auftragsschwankungen abzufedern.“
Kinderbetreuung ausweiten, statt Teilzeitfalle mit Teilzeitlehre zu fördern
Wien (OTS) – „Der Vorschlag nach einer Teilzeitlehre lässt vermuten, dass man Lehrlinge wiederrum nur als billige Arbeitskräfte einsetzen möchte, die man dann je nach Auftragslage flexibel einsetzen kann“, kritisiert Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), den Vorschlag für die Änderung im Berufsausbildungsgesetz von Ministerin Schramböck. Details oder Zahlen, wie viele Betroffene es gibt, sind, wie mittlerweile üblich, noch nicht bekannt. „Anscheinend wird hier nur in Überschriften gedacht, doch wenn wir diese zu Ende denken, kann dabei nichts Gutes rauskommen.“
In einer OTS
(https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20071109_OTS0185/fp-stark-fo
rdert-teilzeitlehre-fuer-junge-muetter) hat die FPÖ die Teilzeitlehre schon 2007 gefordert und verräterischerweise geschrieben: „Aber auch aus Sicht des Lehrherrn wäre eine Teilzeitlehre sinnvoll, wenn nicht genug Arbeit im Betrieb vorhanden ist.“ Die ÖGJ-Vorsitzende warnt:
„Das ist nämlich des Pudels Kern. Der Regierung geht es nicht um die Bedürfnisse junger Menschen, sondern um die Bedürfnisse großer Unternehmer, die ihre Auftragsschwankungen abfedern wollen.“
Eine Teilzeitlehre würde auch bedeuten, dass junge Mütter länger von einer noch geringeren Lehrlingsentschädigung leben müssen und noch später einen normalen Facharbeiterinnenlohn bekommen“, so Hofer. Halbiert man die Lehrlingsentschädigung etwa im ersten Lehrjahr im Handel, bleiben 325 Euro. „Wer soll davon nur ansatzweise leben können?“, fragt die Gewerkschafterin. Die Regierung muss Rahmenbedingungen schaffen, die es jungen Menschen möglich macht, eine qualitätsvolle normale Vollzeit-Lehre zu absolvieren, so Hofer. „Anstatt junge Frauen schon in ihrer Ausbildung in die Teilzeitfalle zu drängen, wäre es sinnvoll, Kinderbetreuungseinrichtungen vor allem im ländlichen Raum auszubauen, anstatt das Geld dafür zu streichen.“
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Mag.a Barbara Kasper
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