„Schnuller statt Schule“: Teenager-Schwangerschaften in Österreich und weltweit

Täglich sterben auf der Welt 191 Mädchen während einer Schwangerschaft oder Geburt. Die Initiative “Mutternacht” zeigt die Ursachen und Folgen von Teenager-Schwangerschaften auf.

Wien (OTS) – “Mutterwerden wird stets mit einem freudigen Ereignis verbunden. Aber jährlich sterben 300.000 Frauen und Mädchen während einer Schwangerschaft oder Geburt, meist in Entwicklungsländern. Das wäre durch medizinische Versorgung, Verhütungsmittel und sexuelle Bildung zu vermeiden”, berichtet Nationalratsabgeordnete und “Mutternacht”-Gründerin Petra Bayr.

“Armut und Machtmissbrauch sind die Hauptursachen für frühe Heiraten und Schwangerschaften in humanitären Krisen”, schildert Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich: “In Krisenregionen wird eine Heirat von den Eltern als vermeintlich einziger Ausweg gesehen, die Tochter vor sexueller Gewalt zu schützen. Jährlich sterben 70.000 Mädchen bei einer Schwangerschaft oder Geburt, das sind 191 Mädchen täglich. Es ist die weltweit häufigste Todesursache in dieser Altersgruppe.”

Stephan Hloch, First Love mobil Projektleiter der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung, fordert Investitionen in die Weiterbildung des pädagogischen Personals: “Zuletzt wurde die sexualpädagogische Arbeit in Schulen stark diskutiert – Stichwort Grundsatzerlass Sexualpädagogik – und dabei übersehen, dass sexuelle Bildung und gratis Verhütungsmittel die Eckpfeiler in der Prävention ungeplanter Schwangerschaften sind.”

In Österreich sind die ökonomischen und sozialen Folgen ebenfalls beträchtlich, so Julia Rainer vom Frauenkomitee der Bundesjugendvertretung: „Schwangerschaften im Teenageralter sind in den allermeisten Fällen ungeplant und bringen ohne soziales und finanzielles Netz die jungen Frauen in eine prekäre Lage. Deshalb braucht es frühe sexuelle Bildung.”

Die Plattform “[Mutternacht] (http://www.mutternacht.at)” appelliert an die Bundesregierung, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte zu priorisieren: über die substantielle Dotierung von Organisationen wie UNFPA oder UN Women, die die Gesundheit von Frauen im Fokus haben, und u.a. durch altersadäquate sexuelle Bildung in Schulen.

Katharina Katzer, CARE Österreich, katharina.katzer@care.at, Mobil: 0664 / 88 73 14 25

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