So fühlt sich ein Leben im Käfig an: VIER PFOTEN Aktion am Stephansplatz
Tierschützer sammelten Unterschriften für EU-Bürgerinitiative „End the Cage Age“
Wien (OTS) – Die Betroffenheit war groß unter den Besuchern des VIER PFOTEN Zelts gestern am Wiener Stephansplatz: Im Rahmen einer Aktion gegen Käfighaltung in der EU zeigten die Tierschützer, wie sich ein Leben im Käfig anfühlt. Gleichzeitig sammelten sie Unterschriften für die europäische Bürgerinitiative „End the Cage Age“.
„Die Besucher hatten im Zelt über diverse Simulationen den Eindruck, selbst in einem Käfig zu sein und konnten erleben, was eine solche Tierquälerei tatsächlich bedeutet. Sämtliche Sinneseindrücke wurden dabei angesprochen“, berichtet VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „Die meisten Menschen waren natürlich entsprechend aufgewühlt. Viele konnten einfach nicht glauben, dass so etwas noch Realität und Alltag für Millionen von Tieren ist.“
Mit dieser Aktion will die Tierschutzorganisation das Bewusstsein der Menschen für das alltägliche Leid von Millionen von Tieren mitten in der Europäischen Union schärfen. Auch auf seinen Social Media Kanälen widmet VIER PFOTEN dem Thema Käfighaltung in dieser Woche besondere Aufmerksamkeit.
Denn leider ist diese Tierquälerei in Europa weit verbreitet – und ganz legal. 53 Prozent der Legehennen und 94 Prozent der Zucht- und Mastkaninchen müssen in der EU ihr gesamtes Leben in Käfigen verbringen. 90 Prozent der zur Gewinnung von „Foie Gras“ aufgezogenen Enten und Gänse werden ebenfalls während der qualvollen Stopfmast in den letzten zwei Wochen vor ihrer Schlachtung eingesperrt. 90 Prozent der europäischen Sauen kommen im Zuge der Geburt von Ferkeln für Wochen in einen Käfig, den so genannten Kastenstand.
Österreich: Eier aus Käfighaltung über Importe und Kastenstand für Sauen
„Wir dürfen nicht vergessen, dass noch vor 25 Jahren auch in Österreich Hühner in Legebatterien waren“, sagt Pluda. „Eier aus Käfighaltung landen nach wie vor auch auf österreichischen Tellern. Jedes zweite hierzulande konsumierte Ei steckt in verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Keksen und Saucen – und hier wissen wir in der Regel nicht, woher und aus welcher Haltung es stammt. Wenigstens konnte erreicht werden, dass auf Wiener Märkten ein Verbot von Käfigeiern gilt – im Rest Österreichs allerdings nicht.“
Auch der Kastenstand ist in Österreich leider noch immer traurige Realität: In Österreich dürfen Sauen, die gebären, zwischen 36 und 43 Tage in Einzelstand gehalten werden. Dieser Kastenstand ist so klein, dass die Sau sich nicht einmal umdrehen kann. Völlig isoliert von der Gruppe hat sie keinen Kontakt zu Artgenossen und kann weder herumlaufen noch erkunden oder sich suhlen. Sie kann sich nicht einmal um ihre neugeborenen Ferkel kümmern. Die natürlichen Bedürfnisse des Hausschweins können damit nicht einmal ansatzweise erfüllt werden.
Jeder kann mit einer Unterschrift dazu beitragen, diese Initiative zu unterstützen. Erreicht die Initiative bis September eine Millionen gültige Unterschriften, muss die EU Kommission offiziell Stellung zum Thema beziehen. Bereits 850.000 Personen haben sich der Initiative mit ihrer Unterschrift angeschlossen. VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda appelliert an alle: „Käfighaltung ist ein Albtraum. Aber wir können ihn gemeinsam beenden. Holen wir die Tiere raus aus den Käfigen!“
Der Link dazu: [www.vier-pfoten.at/EndtheCageAge]
(http://www.vier-pfoten.at/EndTheCageAge)
Lena Obermaier
Tel.: + 43 (0) 1 895 02 02 186
E-Mail: lena.obermaier@vier-pfoten.org
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