VSV/Kolba: Statt „Hau weg den Dreck“, lieber „Reparieren und länger Nutzen“
Petition für Reparaturgewerbe im Parlamentsausschuss und Thema für EU-Wahl
Wien (OTS) – Sepp Eisenriegler, Geschäftsführer des Reparaturzentrums R.U.S.Z. und Vorstandsmitglied im Verbraucherschutzverein (VSV) hat im Nationalrat eine Petition ‘Schluss mit Werbebotschaften wie „Hau weg den Dreck“, lieber „Länger Nutzen statt öfter Kaufen“’ mit über 600 Unterschriften eingebracht. Er setzt sich darin für langlebige und reparaturfreundliche Produkte ein, um den weltweiten Rohstoffverbrauch einzudämmen.
„Leider werden hochqualifizierte Arbeitsplätze im österreichischen Reparaturgewerbe immer weniger und viele kleine Betriebe mussten im Wettbewerb gegen die globale Rohstoffausbeutung und die geringen Lohnkosten in Schwellenländern bereits aufgeben,“ betont Sepp Eisenriegler die Dringlichkeit seiner Forderungen.
Heute wird im Petitionenausschuss über die Forderungen nach einer drastischen Reduktion der Mehrwertsteuer für seriöse Reparaturdienstleistungen und den gewerblichen Vertrieb von aufbereiteten Gebrauchtgeräten sowie über eine flächendeckende Förderung von Reparaturbetrieben diskutiert.
„In vielen Bereich der Wirtschaft herrscht noch die bewusste Beschränkung der Lebensdauer von Produkten vor. Wenn das Smartphon durch immer neue Apps langsamer wird, regt das zum Wegwerfen und Neukauf an. Gegen diese geplante Obsoleszenz brauchen die Verbraucher Mittel, sich zu wehren,“ sagt Peter Kolba, Obmann des VSV. „Ein Mittel ist die Unterstützung des Reparaturgewerbes mit Steuersenkung und Förderung.“
Das Finanzministerium hat in einer Stellungnahme an den Ausschuss eingewendet, dass eine Mehrwertsteuersenkung europarechtlich nicht möglich sei. Das Konsumentenschutzministerium sah sich gleich überhaupt nicht zuständig
„Das Thema muss auch auf die europäische Ebene gehoben werden. Wir haben daher die Kandidat*innen für das EU-Parlament dazu befragt, wie sie dazu stehen und werden die Antworten am 15.5.2019 veröffentlichen,“ kündigt Peter Kolba an.
„Ich hoffe, dass der Petitionenausschuss die Wichtigkeit des Themas erkennt und unsere Forderungen weiterbehandelt,“ gibt sich Eisenriegler optimistisch. „Wir haben nur eine Welt, und die gilt es – in Zeiten des Klimawandels und der Vernichtung nichtregenerativer Rohstoffe – so gut es geht zu bewahren.“
Eisenriegler weiter: „Wie stark Ressourcenschonung und Klimaschutz zusammenhängen, ist aus dem brandaktuellen Global Resources Outlook 2019 der Vereinten Nationen herauszulesen.Die Ergebnisse haben sogar die, an der Studie arbeitenden Wissenschaftler überrascht! Der Abbau und die Verarbeitung von natürlichen Ressourcen ist für die Hälfte der globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich und zu 80% für den Verlust der Artenvielfalt“.
Service:
* [Petition] (https://www.ots.at/redirect/petition10)* Frage an
die EU-Kandidat*innen: „Sind Sie dafür, dass Produkte langlebiger, reparaturfreundlicher und re-use-tauglicher konstruiert werden?“
* Global Resources Outlook 2019:
[http://www.resourcepanel.org/reports/global-resources-outlook]
(http://www.resourcepanel.org/reports/global-resources-outlook)
Dr. Peter Kolba, Obmann des VSV, +436602002437
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