Wandel zum Handel / Aktueller Blue-Collar-Kompass: Fast die Hälfte der nichtakademischen Arbeitnehmer sind offen für Umschulungen – besonders gefragt: Jobs in der Handelsbranche

Berlin (ots) – Fast jeder zweite Nichtakademiker ist offen für eine berufliche Umschulung. Das ergab der aktuelle Blue-Collar-Kompass 01/2019, für den der Recruiting-Spezialist mobileJob 2.628 Arbeitnehmer mit nichtakademischen Hintergrund befragte. Demnach können sich 48% der Befragten eine Umschulung gut vorstellen. Die attraktivsten Berufsfelder liegen aus Sicht der potentiellen Umschüler in der Handelsbranche (von 28% der Befragten genannt), im industrie-technischen Segment (23%) sowie im Kundenservice und der Produktion (beide 17%). Immerhin auf Rang 5 der Rangliste für berufliche Neuorientierung: das Pflege- und Gesundheitswesen sowie das Handwerk (jeweils 16%). Marktforschungspartner der Befragung war das MaFo-Institut respondi.

Eine Kluft ergibt sich indes zwischen dem Interesse an einer Umschulung und der tatsächlichen Handlungsbereitschaft. Denn von den Studienteilnehmern, die angaben offen für eine Umschulung zu sein, haben erst 30% wirklich einen solchen Veränderungsprozess durchlaufen – mit 35% ist der Anteil der Männer dabei leicht überdurchschnittlich. Interessant: Wer eine Umschulung vollzieht, macht das in der Regel aus freien Stücken. Das jedenfalls gaben 63% der Umschüler an. Weitere 15% wurden auf Anstoß der Bundesagentur für Arbeit aktiv und nur 10% auf Initiative ihres Arbeitgebers. Kein Wunder in dem Kontext: Angebote zur beruflichen Umschulung gibt es gemäß der befragten Arbeitnehmer nicht einmal in zwei von zehn Unternehmen (15%).

Arbeitgeber, die umschulen sind attraktiv

„Viele Arbeitgeber verpassen eine gute Recruiting-Chance, wenn sie potentielle Umschüler für die Besetzung schwer zu besetzender Stellen nicht ins Auge fassen. Das gilt für bestehende Mitarbeiter genauso wie für externe Kandidaten, die derzeit noch in einem anderen Beruf unterwegs sind, sich aber eine Umorientierung gut vorstellen können. Wir sprechen hier von einem derzeit noch vielfach ungenutzten Kandidaten-Potential, das helfen kann Mangelberufe in der Pflege, in Call Centern oder Logistik-Unternehmen zu besetzen“, so mobileJob-Geschäftsführer Steffen Manes. Diese Meinung wird gestützt durch das Votum der Befragten. Denn satte 93% von ihnen würden sich verstärkt Hinweise auf mögliche Umschulungen in Stellenausschreibungen wünschen. Für 95% von ihnen wäre eine solche Möglichkeit in einem Unternehmen gar ein echter Bewerbungsgrund. „Dieses Ergebnis zeigt: Wer die Tür für Kandidaten öffnet, die sich nachträglich für einen Beruf qualifizieren möchten, stärkt nicht nur seine Mitarbeitersuche, sondern auch seine Arbeitgebermarke“, ergänzt Manes.

Motiv Gehalt: Geben und Nehmen

Der Hauptgrund für eine Umschulung liegt in der Hoffnung auf eine besser gefüllte Lohntüte. Denn eine finanzielle Verbesserung erhoffen sich 58% der Befragten. Dabei erwarten 38% der Befragten eine Verbesserung ihrer Bezüge um mindestens ein Fünftel. Um diese finanzielle Vorstellung umzusetzen, sind Umschüler aber auch bereit selbst zu investieren. Fast zwei Drittel (65%) der Befragten würden einen Eigenanteil einbringen, um sich beruflich umschulen zu lassen – 19% davon bis zu 500 Euro, weitere 12% gar bis zu 1.000 Euro. Weitere wichtige Gründe für eine Umorientierung: die Hoffnung auf mehr Zufriedenheit im Job (46%), körperliche Gründe, aus denen der alte Job nicht mehr erfüllt werden kann (30%), sowie die Hoffnung auf mehr Jobsicherheit (19%).

Über die Studie

Für den Blue-Collar-Kompass 01/2019 befragte das Marktforschungsunternehmen respondi im Auftrag von mobileJob 2.628 Arbeitnehmer mit nichtakademischen Hintergrund. Davon gaben 1.271 Teilnehmer an, offen für eine berufliche Umschulung zu sein. Diese spezifische Personengruppe wurde im Rahmen der Studie weiter zu ihrer Einstellung hinsichtlich beruflicher Neuorientierung befragt. Befragungszeitraum war März 2019. Ziel des Blue-Collar-Kompass ist es, einen analytischen Blick auf die Karriereperspektiven von Nichtakademikern zu werfen. Er erscheint quartalsweise.

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Sascha Theisen
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