
Schule: Gezielter Mitteleinsatz verbessert Lernergebnisse
Veranstaltung von AK Wien, Armutskonferenz und „Bildung Grenzenlos“: Projekte in London und Berlin zeigen, wie Schulen besser werden können
Wien (OTS) – In jeder sechsten Schule in Österreich sind überdurchschnittlich viele Kinder, denen die Eltern nur schwer beim Lernen helfen oder für Nachhilfe zahlen können. Entsprechend groß ist der Bedarf an Förderung durch die Schule. Der ließe sich bei entsprechend mehr Mitteln für betroffene Schulen erfüllen. Das belegen heute auf einer Veranstaltung von AK Wien, Armutskonferenz und „Bildung Grenzenlos“ in der Arbeiterkammer Hannelore Trageser vom Berliner Projekt „School Turnaround“ und die Londoner Schuldirektorin Patrice Canavan, die beim dortigen Schulprojekt „London Challenge“ dabei war. In beiden Fällen gelang es, mit gezieltem Mitteleinsatz und neuen Entwicklungskonzepten die Leistungen der SchülerInnen wesentlich zu verbessern.
In Berlin wurden zehn Schulen ausgewählt, in denen es schwache Lernergebnisse gab, viele Kinder von WenigverdienerInnen unterrichtet werden und in denen es häufiger als in anderen Schulen zu Gewalt kam. Hannelore Trageser berichtet über Maßnahmen zur Verbesserung des Schulmanagements, der Unterrichtsqualität, der Schulkultur und der Leis-tungen. Sie waren erfolgreich.
Wobei es, so Hannelore Trageser, wichtig sei, bei der Mittelvergabe „nie die Gießkanne zu verwenden“, sondern Ressourcen „bedarfsgerecht einzusetzen“, konkret: „Schulen in kritischen Lagen prioritär zu behandeln“. Wesentlich sei auch, die Schule ganztägig zu führen und die Qualität der Ganztagsschule zu sichern.
Beim Projekt „London Challenge“ war der Ausgangspunkt, dass 2003 nur noch neun Prozent der SchülerInnen öffentlicher Londoner Mittelstufenschulen in die Oberstufe aufstiegen. 2015 kamen 70,5 Prozent in die Oberstufe. Um das zu erreichen, bekam jede Schule eine eigene Beraterin, einen eigenen Berater. Im Zentrum stand die Qualität des Unterrichts, wurden einzelne SchülerInnen gezielt gefördert. Vor allem bekamen die Schulen auch mehr Mittel, wenn sie viele Kinder hatten, die zu Hause nicht von den Eltern beim Lernen unterstützt werden konnten.
„Von diesen Projekten können wir in Österreich lernen“, sagt Melitta Aschauer, Leiterin des AK Wien Bereichs Bildung auf der Veranstaltung. Sie fordert eine neue Schulfinanzierung nach Chancenindex, also mehr Mittel für Schulen mit vielen Kindern mit hohem Förderungsbedarf: „In unseren Schulen wird Bildung vererbt, stehen die Kinder und Eltern stark unter Druck. Wir müssen über den Tellerrand schauen.“
SERVICE: Veranstaltung „Turnaround! Wie Schulen an benachteiligten Standorten die Trendwende schaff(t)en“, heute Dienstag, 21.5.2019, 14:30 Uhr, AK Bildungszentrum, 1040 Wien, Theresianumgasse 16-18
Arbeiterkammer Wien
Peter Mitterhuber
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