Oö. Volksblatt: „Kilz oder Pickl?“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 1. Juni 2019

Linz (OTS) – Mit der vorgezogenen Nationalratswahl werden die Karten neu gemischt, wobei nach derzeitigem Stand der Dinge nur eines als gesichert gilt: Auch nach dieser Wahl werden sich Parteien zu einer Regierungskoalition zusammenfinden (müssen). Zu befürchten ist bloß, dass dieser Umstand im Wahlkampf von SPÖ und FPÖ ausgeblendet wird, und man einmal mehr die „Mutter aller Schlachten“ inszenieren will. Das Feindbild ist das selbe: Es heißt Sebastian Kurz und mit ihm die ÖVP.
Während bei der SPÖ noch offen ist, wer neben Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner den Bad Guy im Wahlkampf gibt, hat die FPÖ ihre Rollenverteilung fixiert. Ex-Innenminister Herbert Kickl reitet schon — etwa, wenn er in Bezug auf das Ibiza-Video über Spuren mutmaßt, die zur ÖVP führen könnten.
Was Mutmaßungen und Verdächtigungen betrifft, wird sich Kickl wohl ein Match mit Peter Pilz liefern, der bekanntlich ein (Alt-)Meister im Umgang mit unerwiesenen Behauptungen ist. Dank parlamentarischer Immunität werden sich beide vermutlich wenig Zurückhaltung auferlegen, und man wird sich fragen: Spricht nun Kilz oder Pickl? Immerhin: Die vorgezogene Wahl beendet vorzeitig das parlamentarische Gastspiel des Polit-Hybrids „Liste Jetzt“.

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