Programmhinweise und -änderungen für das SWR Fernsehen von Donnerstag, 13. Juni 2019 (Woche 24) bis Sonntag, 21. Juli 2019 (Woche 30)

Baden-Baden (ots) – Donnerstag, 13. Juni 2019 (Woche 24)/12.06.2019

20.15 RP: Zur Sache Rheinland-Pfalz! Das Politik-Magazin fürs Land mit Britta Krane

Unfallgefahr und Müllberge – Was tun gegen wild parkende LKW? Kurt und Elli Schillinger in Stromberg hoffen seit Jahren auf Hilfe. Einen ganzen Ordner füllen inzwischen die Fotos wild parkender Lastwagen rund um Haus und Grundstück. Viele Bewohner in den Kommunen entlang der A61 beklagen sich inzwischen über die LKW-Fahrer, die sich in Wohn- und Gewerbegebieten Plätze zum Rasten und Übernachten suchen. Dabei ist es meist die pure Not, die die Fahrer in die Wohn- und Gewerbegebiete zwingt. Allein in Rheinland-Pfalz fehlen 1.500 LKW-Parkplätze, schätzen Experten. Längst wächst auf den überfüllten Rasthöfen und in den Wohngebieten die Unfallgefahr. Kathrin Lindemann über verzweifelte Fahrer und betroffene Bürger, die den Druck auf die Politik jetzt deutlich verstärken.

Diskussion um Spitzenkandidatur in der CDU – Wer nimmt es mit Malu Dreyer auf? Bis heute ist nicht klar, wer Spitzenkandidat der Union bei den Landtagswahlen wird und Ministerpräsidentin Malu Dreyer herausfordert. Die besten Chancen werden neben der Landesvorsitzenden Julia Klöckner dem Chef der Landtagsfraktion Christan Baldauf eingeräumt. Insider sagen, die Landtagsfraktion löse die CDU-Zentrale gerade als Machtzentrum ab. Christian Baldauf sammele seine Truppen. Anders als Julia Klöckner hat er noch keine Wahl gegen Malu Dreyer verloren. Doch die Zeit drängt, denn im Landesverband wächst die Unruhe. Zwar ist die SPD derzeit geschwächt, doch auch die Union sucht Antworten auf die schlechten Umfragewerte. Michael Eiden mit den Hintergründen.

Ärger über Mittelrheinbahn – Zugausfälle machen Pendlern, Schülern und Eltern das Leben schwer. Für Rüdiger Schulz bedeutet die Mittelrheinbahn inzwischen nur noch dauernde Verspätungen, Zugausfälle, Stress und Ärger. Er ist auf die Bahn angewiesen und muss täglich von Bingen nach Wiesbaden pendeln. Hunderten Betroffenen geht es ähnlich, darunter auch vielen Schülern, die nach Ingelheim oder Mainz zur Schule müssen. Eltern fordern Unterstützung von Politik und Medien. Das für die Mittelrheinstrecke zuständige Bahnunternehmen Trans Regio macht den Mangel an Lokführern für Zugausfälle und Verspätungen verantwortlich. Tilo Bernhardt über einen Konflikt, der zwischen Koblenz und Mainz gerade hohe Wellen schlägt. „Zur-Sache-Pin“: Warum gibt es eigentlich zu wenig Lokführer?

Landkreise wehren sich gegen Milchvieh-Exporte – wer stoppt die Lieferung von Kühen in den Iran und nach Nordafrika? Es scheint ein lukratives Geschäft zu sein. Deutsche Viehhändler verkaufen trächtiges Milchvieh beispielsweise in den Iran und nach Nordafrika. Angegeben wird, dass mit den Kühen eine Milchviehwirtschaft aufgebaut werden soll. In Rheinland-Pfalz sind die Exporte anders als etwa in Hessen oder Schleswig-Holstein noch erlaubt. Dabei steht nach Recherchen der ARD-Magazins „Report Mainz“ längst fest, dass ein Teil der Tiere die Strapazen des Exportes nicht überlebt. Rheinland-pfälzische Veterinäre wie etwa aus dem Kreis Ahrweiler wollten die Transporte stoppen – bisher erfolglos, denn das Oberlandesgericht in Koblenz entschied zu Gunsten der Tierhändler. Edgar Verheyen und Katharina Singer über teilweise tierschutzwidrige Transporte und die eigentümliche Rolle des Landes Rheinland-Pfalz.

„Zur-Sache“-will’s wissen: Nachhaltiger und fairer Kleiderkauf. Kleidertausch statt Kaufrausch – wie kann man sich umweltfreundlicher kleiden? 800 Millionen Tonnen Altkleider stapeln sich weltweit auf Deponien, fast zwei Millionen Tonnen werden jedes Jahr ausgemustert. Auch wir Deutschen tragen viel dazu bei. Im Schnitt kauft bei uns jeder pro Jahr etwa 60 neue Kleidungsstücke und trägt diese nur noch halb solange wie vor 15 Jahren. Doch es gibt viele Menschen, die raus wollen aus diesem Kreislauf von Wegwerfen und neu Kaufen. Second-Hand Mode und der Kleidertausch im Internet boomen. Gründer Robin Balser aus Mainz hat daraus sogar eine lukrative Geschäftsidee entwickelt. Selina Marx fragt nach: Kann das eine Lösung sein?

Wegwerfmentalität contra Mittelstand – wie Modehäuser ums Überleben kämpfen. Immer mehr alteingesessene Modehäuser machen dicht. Der Trend zu immer neuer Billigware macht den Einzelhändlern zu schaffen. Hinzu kommt der Online-Handel, der den Konsum weiter anheizt. Für die Traditionsgeschäfte bleibt da eigentlich nur noch der Weg hin zu ganz neuen Qualitätskriterien. Und das bedeutet heute auch umweltgerecht, sozialverträglich erzeugte und fair gehandelte Kleidung im Sortiment zu haben. Selina Marx über die Chance nachhaltig erzeugter Textilprodukte. Dazu im „Zur-Sache“-Studio: Prof. Claudia Hilker, Expertin für Modemarketing Fresenius Hochschule Idstein

Jetzt wird’s Ernst: Comic-Julia und der „Trend zur Hysterie“: Eigentlich hat „Comic-Julia“ schon Ärger genug. Schließlich hat ihr der umstrittene „Flirt“ mit Mister Nestle und das vernichtende Medienecho mächtig zugesetzt. Doch kaum ausgestanden, setzt sie mit ihren Thesen zum Hype um den Klimaschutz ein weiteres Ausrufezeichen.

22.45 Kunscht! Kultur im Südwesten

Moderation: Ariane Binder

Kunst, Kohle, Promis und ein Wald aus Olivenbäumen. Was bietet die Mega-Kunstmesse „Art Basel“ in diesem Jahr?

Pool ist cool – im Rhein schwimmen ist cooler? „Swim City“- eine Schau in Basel über das Flussschwimmen als Massenbewegung. „Kunscht!“ schwimmt mit.

Waffe, Spielzeug, fliegendes Auge, Kunstobjekt: „Game of Drones“- wie verändern Drohnen die Welt? „Kunscht!“ nimmt die unbemannten Flugobjekte ins Visier im „Zeppelin Museum“ in Friedrichshafen.

Die vier Erlkönige rücken in Marbach Schiller und Schubert inbrünstig zu Leibe – und das auf Englisch. Zum ersten Mal bei den „Ludwigsburger Schlossfestspielen“: „The Erlkings“.

Talisman, Totem, Fetisch – die Größe der kleinen Formate, die „Triennale Kleinplastik“ in Fellbach: „40.000 – ein Museum der Neugier“.

„Körperphantasien“ von Rebecca Horn, starke Töne auf dem „Mittelrhein Musikfestival“ und „Yoga, die Kraft des Lebens“ – Kultur Tipps.

Ab 1.50 Uhr: Geänderten Programmablauf beachten!

01.50 (VPS 01.45) betrifft: China in Dosen – Billige Lebensmittel aus Fernost (WH von MI)

02.35 (VPS 02.30) Europas dreckige Ernte (WH von MI) Das Leid hinter dem Geschäft mit Obst und Gemüse Erstsendung: 09.07.2018 in Das Erste

03.20 (VPS 03.15) Marktcheck (WH von DI)

04.05 (VPS 04.00) BW+RP: odysso – Wissen im SWR (WH) Blut spendet Leben

Moderation: Dennis Wilms

04.05 SR: Île de Ré, da will ich hin! (WH von SA) mit Simin Sadeghi Erstsendung: 30.06.2018 in SWR/SR

04.40 SR: SAARTALK (WH) Gäste: Kira Braun, Nick Lohmann und Alexander Zeyer

04.50 BW+RP: made in Südwest (WH von MI)

05.20 (VPS 04.45) BW+RP: Bekannt im Land (WH von SO) Himmel auf Erden: St. Nikolaus Koblenz-Arenberg Erstsendung: 09.12.2018 in SWR RP

05.25 SR: aktueller bericht

Samstag, 15. Juni 2019 (Woche 25)/12.06.2019

18.15 RP: Landesart

„Partei ergreifen“ ist das diesjährige Motto des „Open Ohr Festivals“ in Mainz. Seit 44 Jahren gibt es jedes Jahr ein anderes Motto. Was aber immer gleich ist, ist die Mischung: Hier kann man sich intensiv mit politischen Themen auseinandersetzen, es wird aber auch ausführlich gefeiert. Und „Landesart“ schaut, wie gut oder schlecht Politik und Kunst zusammen gehen

Waldeck – ein Protest-Festival mit Tradition: Das „Liederfest“ auf Burg Waldeck ist ein Kultfestival mit langer Tradition und Geschichte. Damals gab es beim Festival einige Turbulenzen. Solle man sich auf Musik konzentrieren oder lieber Diskussionen und Debatten anstoßen? Das Thema der Landesart heute ist „Partei ergreifen“ und da kommt man um einen Besuch auf dem „Liederfest“ nicht herum.

Hallt der politische Aufbruch der 60e rund 70er, der ja zunächst einmal zum Ende des Projektes Waldeck führte, heute noch nach? Was steht im Vordergrund des heutigen „Liederfest – Waldeck“: Partei ergreifen oder eher das Musikalische?

Tagestipp

21.50 Talk am See mit Gaby Hauptmann Folge 6

Autorin und Journalistin Gaby Hauptmann lädt jeden Samstagabend zum unterhaltsamen SWR Talk in die ehemalige Stiftskirche St. Johann in Konstanz ein. Besprochen wird, was den Südwesten diese Woche bewegt hat. Gäste diese Woche sind:

Harald Glööckler: Der Modedesigner kämpft auch für den Naturschutz und fordert ein radikales Umdenken im Umgang mit unseren Ressourcen.

Volker Wanka: Notarzt mit Leib und Seele aus Neuenbürg. Er bemerkt eine zunehmende Respekt- und Distanzlosigkeit bei Rettungseinsätzen.

Wolfram Eilenberger: Der Publizist und Schriftsteller stellt fest, dass in der deutschen Philosophie die ureigenen Impulse wie Staunen, Querdenken und Kritisieren abhandengekommen sind.

Kerstin Seeger: Hotelchefin und Burlesque-Tänzerin aus Friedrichshafen. Sie zeigt als Kunstfigur „Raketenmieze“ stolz ihre üppigen Kurven.

Maria Süß, Podologin. Sie hat den Master in Zehenlesen und kann aus den Zehen erkennen, welchen emotionalen und gesundheitlichen Zustand ein Mensch hat.

Donnerstag, 20. Juni 2019 (Woche 25)/12.06.2019

18.05 BW: Annettes Tag mit Marc Marshall

Früh lernt Marc Marshall durch seinen Vater Tony das Musikbusiness kennen. Er ist sechs Jahre alt, da reist er mit seinem Vater nach Chicago und steht mit ihm in kleinen Clubs auf der Bühne.

Nach dem Abitur studiert der Bariton in Karlsruhe und Los Angeles. Seine Begegnungen mit den Großen des Showbusiness, darunter Harry Belafonte, Andrea Bocelli, Aretha Franklin und Till Brönner, prägen den jungen Künstler. „Ich bin wie ein Zirkuskind in der Musikwelt aufgewachsen“, sagt der 53-Jährige. Und so vereint Marc Marshall heute wie kein anderer deutscher Sänger Jazz, Klassik und Pop zu einem sehr erfolgreichen eigenen Musikstil.

Seiner Heimat Baden-Baden ist Marc Marshall bis heute treu geblieben. Dort hat ihn SWR Moderatorin Annette Krause besucht und einen ganzen Tag mit ihm verbracht. Die Moderatorin durfte den Sänger ganz privat erleben, fern ab der Bühne und seiner Fans. So sind sehr persönliche Gespräche entstanden: Über seine Familie, den Vater Tony, über Vergänglichkeit, Glück, Erfolg, durchgestandene Krisen und das, was für ihn wirklich zählt im Leben.

Samstag, 22. Juni 2019 (Woche 26)/12.06.2019

17.30 Essgeschichten

Querbeet – Durch das Kräuterjahr Erstsendung: 08.11.2018 in SWR RP

Die neue Folge der Essgeschichten porträtiert Menschen, die sich voll und ganz den Kräutern verschrieben haben.

Gerda Marschall trägt die Kräuter sogar im Namen: Kräuter-Gerda, so nennt sie sich und ihre Kräutergärtnerei auf dem Münschschwanderhof in Otterberg bei Kaiserslautern. Dort wachsen seit 2005 Tausende von Duft- und Heilkräutern, allesamt von Hand gezogen. Gerda Marschall hat sie mit Hilfe von Stecklingen oder durch Aussaat vermehrt: vom Liebstöckel über Petersilie bis hin zu Dutzenden von Thymiansorten, vom Majoran bis hin zur Verbene. Es ist genau diese liebevolle Handarbeit, die auch ihre Kunden so schätzen, die sich oft frustriert an Kräuter-Gerda wenden, nachdem sie mit Pflanzen aus dem Baumarkt schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Gärtnerin arbeitet streng naturnah: ohne Pestizide oder künstliche Dünger und ausschließlich mit Bio-Kräutererde.

Auch Christian Weiß und Jessica Schönfeld arbeiten naturnah, wenn auch in einem anderen Metier. Das junge Ehepaar aus Ruppertsberg pflanzt, erntet und veredelt Kräutertees zu hundert Prozent selbst. Zu ihrem Portfolio gehören Apfelminze, Marzipan-Salbei, Zitronengras und vieles mehr: Kräutertees „made with love“.

Auch Benjamin Peiffer schwört auf Kräuter: Der Sternekoch aus Kallstadt verfeinert mit ihnen seine hochfeinen Gerichte und widmet ihnen sogar einen ganzen Monat. Der August steht bei ihm ganz im Zeichen von Gemüse und Kräutern. Fleisch und Fisch sucht man dann vergebens auf der Karte seines Spitzenrestaurants „Intense“.

18.45 BW+RP: Stadt – Land – Quiz

Das Städteduell im Südwesten

Moderator Jens Hübschen hat heute bei „Stadt – Land – Quiz“ jede Menge Fragen zum Thema Wasser im Gepäck. Die beiden Quiz-Städte Waldsee und Schluchsee sind mit allen Wassern gewaschen. Doch die Fragen haben es in sich. Wer weiß, an welchem Fluss welche Stadt liegt oder woher der Ausdruck „jemandem nicht das Wasser reichen können“ kommt? Wer fühlt sich am Ende wie ein Fisch im Wasser und trägt den Sieg davon: Waldsee oder Schluchsee?

Dienstag, 25. Juni 2019 (Woche 26)/12.06.2019

23.00 SWR3 Comedy Festival

Andreas Müller und Best Of New Comedy Folge 4/4

SWR3 Comedy Festival 2019 – mit Andreas Müller und Best Of New Comedy

Einmal im Jahr wird das beschauliche Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz zur Comedy-Hochburg. Beim SWR3 Comedy Festival treten Comedy-Profis wie Bernhard Hoëcker, Tahnee, Tobias Mann oder Eure Mütter neben den besten Newcomern der Szene auf. Das SWR Fernsehen zeigt die Höhepunkte der Auftritte vom diesjährigen Festival. Heute mit: Andreas Müller und Best Of New Comedy.

Andreas Müller: Er ist der Mann mit den tausend Stimmen: SWR3 Comedychef Andreas Müller präsentiert ein Best Of aus seinem neuen Programm „Weitermachen!“. Müller singt über sinkende IQs und natürlich darf auch eine Live-Folge seiner legendären Buchstaben-Dreher-Comedy „Tuten Gag!“ nicht fehlen!

Best Of New Comedy: Beim SWR3 Comedy Festival treten nicht nur die Stars der Szene auf, auch Newcomer haben ihren großen Auftritt. Heute mit: Sven Bensmann, Helene Bockhorst, Tutty Tran, Jan Philipp Zymny, Katharina Schmidt und Amjad.

Sven Bensmann aus Osnabrück berichtet von seiner Dorfkindheit und bringt mit seiner Gitarre und seinen „ulkigen Liedern“ (Zitat Bensmann) den Saal zum Mitgrölen und Mitlachen. Helene Bockhorst startet gerade ziemlich durch, Markenzeichen der Poetry Slammerin und Comedienne: Enge, glänzende Leggings und eine ganz spezielle Art, über ihre Sexerfahrungen zu berichten. Tutty Tran aus Berlin hat vietnamesische Wurzeln und kennt alle Klischees – die er auch gnadenlos und ohne Rücksicht ausspielt. Jan Philipp Zymny muss man erlebt haben: Er kommt aus dem Poetry Slam, führt Selbstgespräche auf der Bühne und philosophiert über Sinn und Unsinn von Eselsbrücken. Katharina Schmidt hatte eine harte Kindheit: Sie hatte keinen Fernseher. Aber dafür hat sie ein denkwürdiges Gedicht über Socken geschrieben. Amjad hat letztes Jahr den Comedy Förderpreis des SWR3 Comedy Festivals gewonnen – und schon ist er als „Araber unseres Vertrauens“ unter dem Motto „Lachen verbreiten, Angst vermeiden“ auf den Bühnen der Republik unterwegs. Der Name ist Programm!

Freitag, 28. Juni 2019 (Woche 26)/12.06.2019

22.00 Nachtcafé

Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Der Abgrund in mir

Fast täglich erreicht die Gesellschaft Nachrichten über bestialische Gewaltverbrechen. Die Menschen hören von einem eskalierten Familienstreit, der tödlich endete, oder lesen über einen sensationsgierigen Gaffer, der ungeniert mit seinem Handy filmt, während ein Unfallopfer im Autowrack um sein Leben kämpft. Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass sie zu solchen Grausamkeiten selbst nie in der Lage wären. Aber oft zeigt sich eine dunkle Seite in ihnen, mit der sie selbst nie gerechnet hätten. Sie sind völlig überrascht, wie in einer Notsituation nur noch das eigene Überleben zählt.

Abgründe tun sich überall auf. Da ist die aufopferungsvolle Mutter, die ihr Kind qualvoll verhungern lässt, der hilfsbereite Schwiegersohn, der über Jahre das Nachbarskind missbraucht, oder die stets zurückhaltende Kollegin, die ihren Liebhaber ersticht. Es gibt unzählige Gründe, warum das Böse in jemandem zum Vorschein kommt: Eifersucht, Hass oder auch Habgier. Häufig aber sind die Motive erstaunlich banal. Nicht immer ist eine grauenvolle Tat von langer Hand geplant und bis in alle Einzelheiten durchdacht. Mal geht es um zu laute Musik in Nachbars Garten, die den Kleingärtner zur Axt greifen lässt. Mal ist es ein politischer Streit in einer Kneipe, der tödlich endet.

Oft entspringt das Böse einer Konfliktsituation oder Kränkung, manchmal entsteht es aus dem Gruppendruck. Gerade labile und autoritätshörige Menschen sind für Sekten und Fanatismus besonders anfällig – zuerst als Mitläufer, später können sie sogar selbst zu Tätern werden. Was lässt einen Menschen zu einem psychopathischen Serienkiller werden? Ist jeder zu Taten fähig, die er sich selbst nie zugetraut hätte? Was ist es, was Abgründe in einem Menschen hervorholt?

Sonntag, 07. Juli 2019 (Woche 28)/12.06.2019

Tagestipp

20.15 Geschichte & Entdeckungen Von den Wurzeln des Geschmacks – Alte Sorten im Südwesten

Die Linse von der Schwäbischen Alb, das Spitzkraut von den Fildern, die Kartoffel vom Bodensee. Diese und viele andere alte Sorten sind selten geworden oder sogar fast verschwunden. Doch es gibt mehr und mehr Menschen, die diesen alten Kulturpflanzen wieder eine Zukunft geben wollen.

Für Rosa Stöckle aus Heiligenberg am Bodensee ist ihr Acker eine Schatzkiste. Ihr Schätze bestehen aus Stärke – es sind Kartoffeln, seltene Sorten, denen sie ihre ganze Leidenschaft schenkt. Ihr Geld verdient die Bäuerin mit den konventionellen Sorten, doch ihre Liebe gilt diesem besonderen Feldstück, das sie wie ein Archiv für fast verlorene Kartoffelsorten angelegt hat und über die sie stundenlang Auskunft geben kann. Ähnlich begeistert sind auch Maria Schlegel und Nicolas Dostert von alten Sorten. Ehrenamtlich klappern sie Schrebergärten und Bauernhöfe ab, um dort nach alten Gemüsesorten zu suchen. Die pflanzen sie dann in den Schau- und Erhaltungsgarten vom Verein der Intitiative SaatgutBildung bei Freiburg ein.

Viele alte Hof- und Gartensorten werden von modernen Züchtungen verdrängt, die ertragreicher und besser zu lagern sind. Dafür sind sie aber oft nicht so gut im Geschmack. Dadurch geht nicht nur große Vielfalt an Aromen verloren, sondern auch eine wertvolle Genreserve. Diese Reserve ist aber für die Zukunft wichtig, denn manche alten Sorten kommen besser mit dem Klimawandel zurecht oder sie besitzen Resistenten gegenüber eingeschleppten Krankheiten.

Auch Forscher interessieren sich für die alten Sorten. In der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart Hohenheim werden die alten Filderkraut-Sorten gepflegt, die traditionell auf der Hochebene südlich von Stuttgart wachsen. Weil ihre Vermehrung sehr aufwändig ist, kaufen die meisten Landwirte inzwischen lieber Jungpflanzen aus modernen Züchtungen. Daher übernimmt die Staatsschule für Gartenbau seit einigen Jahren die Jungpflanzenaufzucht alter Sorten und hilft so den Landwirten, das traditionelle Spitzkraut zu erhalten.

Manchmal gleicht es fast einem kleinen Wunder, wenn eine alte Kulturpflanze nicht ganz verloren geht. In den 80er-Jahren machte sich Landwirt Woldemar Mammel auf die Suche nach den Linsen, die früher auf der Schwäbischen Alb wuchsen. Sie wurden nirgendwo mehr angebaut. Erst im Archiv der ältesten Genbank der Welt, dem Wawilow Institut in St. Petersburg, fand er sie und erhielt etwas Saatgut. Seither wachsen die Linsen wieder auf vielen Äckern der Schwäbischen Alb.

Freitag, 19. Juli 2019 (Woche 29)/12.06.2019

23.30 Krause kommt! Dagmar Koller

Wer würde nicht gerne einmal bei einem prominenten Menschen übernachten? Wie leben die Stars, wenn die Kameras aus sind und der Alltag auch bei ihnen einkehrt? Aufgepasst, liebe Promis, denn „Krause kommt!“ In dieser Folge zur Schauspiel- und Operetten-Legende Dagmar Koller nach Albufeira/Portugal

Pierre M. Krause geht heute auf eine ganz besondere Reise. Er besucht die Grand Dame des Schauspiels und der Operette Dagmar Koller in ihrer traumhaften Villa in Portugal. Die Wienerin verbringt seit Jahren regelmäßig viel Zeit in ihrem wunderschönen Anwesen im Süden Europas. Dagmar Koller gewährt Pierre zwei Tage lang einen Einblick in ihr Leben vor und hinter der Kamera, erzählt von ihrer bewegten Zeit im Rampenlicht, sowohl als Sängerin und Schauspielerin als auch als First Lady an der Seite ihres Mannes Helmut Zilk, dem ehemaligen Bürgermeister Wiens. Gemeinsam erkunden Sie mit ihrer roten Ente die Küste und sie verrät, warum sie Gin so liebt, einst mit Prince Charles unterm Tisch verschwand und wie das Briefbomben-Attentat von 1993 ihr Leben veränderte. Was der Moderator außerdem schnell merkt: Auch im hohen Alter hat sich Dagmar Koller ihre Vorliebe für „fesche Männer“ und das Flirten bewahrt.

Sonntag, 21. Juli 2019 (Woche 30)/12.06.2019

18.45 RP: Bekannt im Land

Über die Pfalz zum Mond

„Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ Das sagte Apollo-11-Kommandant Neil Armstrong, als er am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Ohne große Hilfe aus der Pfalz wäre dieser Sprung sicher schwieriger gewesen. Denn auf der Suche nach dem besten Landeplatz nutzte die Nasa auch die ersten detaillierten Mondkarten des Pfälzer Mondforschers Philipp Fauth aus Bad Dürkheim. Und der Kuseler Elektroingenieur Hermann Ehrenspeck hatte für die Nasa die Antennen entwickelt, die die Funksignale vom Mond empfingen. Funksignale, die auch über eine Station in Pirmasens ins Kontrollzentrum nach Houston gelangten. Auf der US-Airbase Ramstein war eine Spezialeinheit ausgebildet worden, die in der Lage war, die Astronauten bei einem Unglück weltweit zu retten. 50 Jahre danach hat wieder ein Elektroingenieur aus dem Landkreis Kusel die alte „Ehrenspeck-Antenne“ nachgebaut und gemeinsam mit Funkamateuren aus Zweibrücken ein Signal zum Mond geschickt. Und das „Technik-Museum Speyer“ würdigte das Jubiläum mit einem Symposium in der europaweit größten Weltraumausstellung „Apollo and beyond“.

Pressekontakt: Grit Krüger, Tel 07221/929-22285, grit.krueger@SWR.de






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