„Die Fleischfabrik des Grauens“: Vor 100 Jahren entwickelten sich aus einem Gammelfleischskandal in Hamburg die „Sülze Unruhen“ – – Im Hamburg Dungeon startet die neue Show „Kadaver Revolte 1919“
Hamburg (ots) – Anmoderation:
Hamburg im Juni 1919, also genau vor 100 Jahren: Die Menschen leiden unter Hunger, der 1. Weltkrieg ist gerade mal ein Jahr zu Ende. Hochwertige Lebensmittel können sich Arbeiter nicht leisten. Sie greifen zu „Hamburgs bester Sülze“. Zum Glück weiß niemand, was in der Sülze drin ist. Bis zum Tag, an dem ein Pferdewagen auf dem Weg in die Fabrik umstürzt und die Inhalte der Sülze preisgibt: halb verweste Hunde, Katzen und Ratten, Felle und Häute und eine breiige Masse, die mit einer dicken Schimmelschicht überzogen ist. Der Inhalt ist so ekelhaft, dass einige Arbeiter in die Fleischfabrik eindringen, um zu schauen, was in der Sülze und der Wurst verarbeitet wird. In der Hamburger Geschichte werden die darauffolgenden Proteste und Ausschreitungen als „Sülze Unruhen“ bezeichnet. Genau diese Situation erleben die Besucher der neuen Show „Kadaver Revolte 1919“ im Hamburg Dungeon. Und diese Show ist nichts für zartbesaitete Leute, erklärt Andreas Köller, General Manager des Hamburg Dungeon:
O-Ton Andreas Köller
Also eigentlich erzählen wir ja wirklich gruselig-schaurige Geschichten mit wahrem historischem Hintergrund, aber die Show ist eigentlich nicht so gruselig. Sie ist einfach ekelig, wirklich ekelig. Alleine die ganzen Kulissen, da haben sich meine Kollegen wirklich viel, viel Mühe gegeben. Ich persönlich finde gerade diese Hunde- und Katzenkadaver ganz schrecklich, aber das Schlimmste sind für mich – mit meiner Rattenphobie – die Rattenkadaver, die da so rumliegen. Da musste ich teilweise schon rausgehen und sagen: ‚Deckt sie ab, ich kann das nicht mehr sehen.‘ (0’30)
Hauptdarsteller dieser Inszenierung ist der Sülzehersteller „Starck“, der keinerlei Skrupel hat, der Hamburger Bevölkerung Tierkadaver als leckere Wurst und Sülze zu verkaufen. Die „Kadaver Revolte“ führt dazu, dass beim Sturm der Fabrik 80 Menschen getötet werden und die Arbeiter der Metzgerei nicht mehr zur Arbeit kommen. Metzger Starck braucht also neue Arbeitskräfte, gerne auch ungelernte. Und davon gibt es unter den Besuchern jede Menge. Die sollten sich aber auf etwas gefasst machen:
O-Ton Andreas Köller
Wir wären ja nicht das Dungeon, wenn wir nett wären. Natürlich sind wir nicht nett unterwegs. Wir sind ja immer ein bisschen überspitzt und der Fleischfabrikbesitzer Herr Starck ist obendrein wirklich nicht nett. Das heißt: Der fordert schon ein, dass man da dann entsprechend zu Werke geht. Und wer das nicht tut, fliegt halt raus. (0’16)
Der große Lebensmittelskandal 1919 und die darauffolgenden „Sülze Unruhen“ sind eine weitere unglaubliche Geschichte, die das Hamburg Dungeon auf außergewöhnliche Weise wieder zum Leben erweckt. Dafür durchkämmt das Kreativteam regelmäßig Archive, Fachliteratur, Museen und das Internet. Dass die Aufstände vor 100 Jahren für eine Show optimal geeignet sind, war Morgan O’Brien, künstlerischer Leiter im Hamburg Dungeon, auf Anhieb klar.
O-Ton Morgan O’Brien
Als ich diese besondere Geschichte entdeckt habe, dachte ich: ‚Das müssen wir auf jeden Fall erzählen.‘ Es war der erste Lebensmittelskandal in Hamburg, die Bürger sind auf die Straße gegangen und es ist genau 100 Jahre her. Und was interessant ist: Ich habe diese Idee schon seit drei Jahren, aber wir mussten warten bis 2019, um es überhaupt zu produzieren. (0’22)
In die Show werden die Besucher interaktiv eingebunden und selbst zu skrupellosen Sülzeherstellern. Doch keine Angst, mit toten Tierkadavern, Blut und Schimmel kommen Dungeon-Besucher natürlich nicht in Berührung. Dafür aber mit einer ganzen Menge anderer Effekte. Für die „Kadaver Revolte 1919“ hat Jörg Homeyer, der technische Leiter des Hamburg Dungeon, der schon viele Shows umgesetzt hat, tief in seine Trickkiste gegriffen. Er verdeutlicht das an einem konkreten Beispiel:
O-Ton Jörg Homeyer
Der Mob stürmt ja bei uns dann in die heiligen Hallen und will unsere Gäste vertreiben, weil sie die Metzger dahinter vermuten. Und das Ganze arbeiten wir mit Druckluft ab, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir fluten den Raum mit Pressluft und das sorgt dann schon dafür, dass die Gäste den Raum schnell verlassen wollen. (0’19)
Grandiose Schauspieler machen die Show zu einem wahrhaft einmaligen Erlebnis, das keiner der Besucher so schnell wieder vergessen wird. Ihre schaurig-schönen Darbietungen katapultieren die Besucher mitten ins Geschehen von vor 100 Jahren – und das könnte Spuren hinterlassen:
O-Ton Andreas Köller
Der eine oder andere, der noch nicht Vegetarier ist, könnte danach Vegetarier werden. *lacht* (0’05)
Abmoderation:
Das Hamburg Dungeon nimmt seine Besucher mit auf die Reise zum schlimmsten Lebensmittelskandal der Hansestadt. Die „Kadaver Revolte 1919“ zeigt detailverliebt, warum es vor 100 Jahren zu den „Sülze Unruhen“ kam. Eine Show, passend zum runden Jubiläum und zum Start der Sommerferien in Hamburg. Ab dem 26. Juni bis zum 31. August gibt es die „Kadaver Revolte 1919“ im Hamburg Dungeon zu sehen.
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