Geschichten aus dem Epizentrum der Ebola-Epidemie – Fotograf Hugh Kinsella Cunningham porträtiert Betroffene in der Demokratischen Republik Kongo
Berlin (ots) – Am 1. August jährt sich der Ausbruch der Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo – mindestens 1600 Menschen fielen dem Virus bereits zum Opfer. Ein Jahr nach dem Beginn der Ebola-Krise reiste der britische Fotograf Hugh Kinsella Cunningham mit Save the Children in das zentralafrikanische Land und porträtierte infizierte Menschen, Ärzte und Helfer. Seine Bilder und Texte geben die Alltagserfahrungen der Betroffenen wieder. Kinder und Erwachsene beschreiben das Trauma, Freunde und Familie zu verlieren. Gesundheitsfachkräfte erzählen von der Schwierigkeit, inmitten des Konfliktgebietes im Osten des Landes das Leben von Millionen Menschen zu retten.
„Ein Jahr nach Beginn der Krise ist kein Ende dieser tödlichen Epidemie in Sicht“, sagt die Länderdirektorin von Save the Children in der Demokratischen Republik Kongo, Heather Kerr. „Hier sind Kinder bereits unter der ständigen Bedrohung durch bewaffnete Gewalt aufgewachsen. Viele haben gesehen, wie Angehörige getötet oder verletzt wurden oder selbst angegriffen wurden. Jetzt sind sie mit einer der schrecklichsten Krankheiten der Welt konfrontiert.“
Hugh Kinsella Cunningham reiste nach Beni und besuchte zwei Gesundheitseinrichtungen, die von Save the Children unterstützt werden. Er porträtierte auch die 62-jährige Charlotte*, die ihm erzählte, dass sie innerhalb von zwei Wochen ihre Tochter und ihren Enkel durch Ebola verlor. „Es fing alles an, als meine Tochter zu mir nach Hause kam und sich krank fühlte. Wir gingen ins Krankenhaus, wo man uns sagte, es sei Ebola. Am nächsten Tag starb mein Kind, es war an einem Donnerstag. Meine Tochter war eine junge Frau und hatte schon drei Kinder.“
Ebola zählt zu den tödlichsten Krankheiten der Welt. Seit dem Beginn der Epidemie vor einem Jahr haben sich in der Demokratischen Republik Kongo bereits etwa 2500 Menschen mit dem Virus infiziert, 1600 Menschen starben. Bei der aktuellen Epidemie sterben rund 70 % der Infizierten – die Quote ist deutlich höher als bei der Epidemie in Westafrika 2014/2015.
Das Gesundheitspersonal steht indes vor der fast unmöglichen Aufgabe, das Virus einzudämmen. Misstrauen gegenüber den Helfern und die andauernde Gewalt in der Konfliktregion erschweren ihre Arbeit. Täglich riskieren die Helfer ihr Leben, indem sie in von Milizen kontrollierte Gebiete reisen, um Kranke zu versorgen und die Menschen über Schutzmaßnahmen aufzuklären. In diesem Jahr gab es fast 200 Angriffe auf das Gesundheitspersonal und Kliniken. Neben diesen Gefahren stoßen Ärzte und Pfleger immer wieder auch auf Ängste und Vorurteile. Viele Kinder denken, Ebola werde durch Impfungen übertragen. Derartige Gerüchte verhindern vorbeugende Maßnahmen und führen zu einer weiteren Verbreitung des Virus.
„Wir sind an einem entscheidenden Moment angekommen. Die Welt muss uns jetzt zuhören“, betont Länderdirektorin Kerr. „Wir brauchen dringend mehr Mittel, um diese verheerende Ebola-Epidemie einzudämmen.“ Die Bilder des Fotografen Hugh Kinsella Cunningham tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit auf diese Krise zu lenken. „Drei Dinge sind nötig, um Kinder aus ihrem Elend zu befreien: Ressourcen, Wissen und guter Wille,“ schrieb schon vor 100 Jahren Save the Children-Gründerin Eglantyne Jebb. Getragen von diesem Gedanken engagiert sich die Kinderrechtsorganisation in der Demokratischen Republik Kongo und unterstützt Ärzte und Helfer im Kampf gegen Ebola.
Die Fotografien und Interviews des britischen Fotografen Hugh Kinsella Cunningham finden Sie unter diesem Link:
https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S5GTR13
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