Entgeltatlas 2018 der BA: Niedersachsen ist Schlusslicht im Westen / bpa kritisiert Kranken- und Pflegekassen für unzureichende Vergütungen

Hannover (ots) – Angesichts des von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Entgeltatlasses, aus dem hervorgeht, dass Niedersachsen bei der Bezahlung von Altenpflegefachkräften auf dem letzten Platz der alten Bundesländer liegt, äußert die niedersächsische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Ricarda Hasch harte Kritik: „Jetzt ist es amtlich bestätigt, wohin schlechte Vergütungen und restriktive Rahmenbedingungen führen: Niedersachsen trägt nun die rote Laterne. Statt den Zusammenhang zwischen fehlender Refinanzierung durch die Pflege- und Krankenkassen und entsprechender Entlohnung offensiv anzugehen und die gepriesene bessere Bezahlung auch endlich in den Vergütungen der Pflegeeinrichtungen und Dienste anzuerkennen, wird tatenlos zugesehen und auf den Wettbewerb geschimpft.“

Niedersachsen entferne sich laut BA immer weiter vom Durchschnitt der Gehälter im Bund, und daneben belegen die Zahlen zur Versorgungssituation eindeutig, dass die Sicherstellung der Versorgung Pflegebedürftiger ernsthaft gefährdet ist – auch dadurch, dass immer mehr Pflegefachkräfte in andere Bundesländer mit besserer Bezahlung abwanderten. Besonders dramatisch ist es in der ambulanten Pflege, hier bilden die Vergütungen der Pflegekassen in der Pflegeversicherung das gesamtdeutsche Schlusslicht. Damit wird durch die gesetzlich geschaffene Möglichkeit der ungebremsten und voll refinanzierten Anwerbung von Pflegekräften in die Krankenhäuser für die ambulante Pflege auch die Abwanderung in den Osten zur gelebten Praxis.

Laut BA ist das Medianentgelt von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Altenpflegefachkräften zwischen 2017 und 2018 bundesweit von 2.744 Euro auf 2.877 Euro und damit um 4,85 Prozent angestiegen. In Niedersachsen stieg das Entgelt im selben Zeitraum von 2.543 Euro auf 2.681 Euro. Damit liegt es im Ranking aller Bundesländer auf Platz 11. Schlechter bezahlt wird in Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Das bundesweite Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.400 in Niedersachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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