TV-Tipp: „Raus mit der Sprache – Nie wieder Stottern“ – Neu bei RTL II ab 8. August

München (ots) – Anmoderationsvorschlag: Wissen Sie, was Superstar Ed Sheeran, Rowan Atkinson alias „Mr. Bean“ und „Pretty Woman“ Julia Roberts gemeinsam haben? Ich verrate es Ihnen: Sie stottern oder haben gestottert. Und damit sind sie nicht allein: Rund 800.000 Stotterer gibt es allein in Deutschland. Und die haben es oft sehr schwer, werden wegen ihrer Sprachstörung ausgegrenzt oder sogar gemobbt – so wie der 21-jährige Philipp aus Sachsen. Er ist einer von acht Stotterern, die an einem Intensivkurs teilgenommen haben, der Stotterern helfen soll, und dabei von RTL II für die vierteilige Doku „Raus mit der Sprache – Nie wieder stottern“ (ab 8. August) begleitet wurden. Für ihn hat sich dadurch einiges verändert. Was und wie, verrät er uns jetzt selbst. Hallo Philipp!

Begrüßung: „Hallo!“

1. Du stotterst etwa seit deinem vierten Lebensjahr. Wie bist du im Alltag damit umgegangen?

O-Ton 1 (Philipp Krumbiegel, 27 Sek.): „Also gerade früher: Ich konnte nie irgendwie telefonieren. Da hatte ich immer relativ Angst davor gehabt, weil man ja immer auf irgendwelche Fragen antworten muss. Und das war immer ganz schlimm gewesen. Man merkt so als Stotterer, an welchem Wort man, man irgendwie hängenbleiben wird. Und deswegen haben wir schon solche Ausweichmöglichkeiten, die man eigentlich nicht machen sollte, dass man das noch im Sprechen austauscht, und dadurch kann es sein, dass man sich irgendwo verhaspelt dann.“

2. Was sind bzw. waren die größten Herausforderungen für dich?

O-Ton 2 (Philipp Krumbiegel, 31 Sek.): „Gab’s natürlich in meinem Leben, ich sag‘ mal, verschiedene großartige Situationen, wie zum Beispiel der Wechsel von der Grundschule zur Oberschule, weil man da eben wieder viele neue Leute kennengelernt hat. Und da musste man neue Kontakte knüpfen. Das war immer relativ schwer gewesen für mich, eigentlich. Gerade weil sie ja im Grunde fremde Leute waren, mit denen man reden musste. Also es war immer so: Wie werden die darauf reagieren? Oder: Haben sie vielleicht dann Vorurteile?“

3. Vorurteile sind das eine. Aber viele stehen ja auch vor der Frage, wie sie auf einen Stotterer richtig reagieren: Sollte man demjenigen vielleicht helfen, das richtige Wort zu finden?

O-Ton 3 (Philipp Krumbiegel, 22 Sek.): „Also eigentlich den Menschen aussprechen lassen. Weil eben sonst kann es sein, dass er noch mehr nervös wird oder dass er eben noch mehr Angst hat vorm Sprechen. Es ist zwar in manchen Sätzen gerade nicht schön, wenn er eben für ein Wort drei Minuten braucht. Aber: Egal wie lange es dauert – man soll wirklich ihn am besten aussprechen lassen.“

4. Die RTL II-Doku „Raus mit der Sprache“ zeigt dich und sieben weitere Stotterer, die sich in einem von Stotterern entwickelten und geleiteten Intensivkurs ihrer Sprachstörung stellen. Wie hat sich dein Leben durch diesen Kurs verändert?

O-Ton 4 (Philipp Krumbiegel, 26 Sek.): „Mithilfe von diesem Kurs bin ich auf jeden Fall offener geworden. Ich gehe auch offen auf Leute zu. Und gerade früher war das so gewesen, dass wenn wir zum Beispiel in einem Restaurant waren und ich wusste, ich wollte eine Cola bestellen, aber ich habe gemerkt, dass ich das Wort nicht rausbekomme, habe ich zum Beispiel eine Sprite bestellt. Aber das mache ich jetzt überhaupt nicht mehr und das, was ich haben will, sag ich auch jetzt so.“

5. Was habt ihr gemacht? Und was hat dir am meisten geholfen?

O-Ton 5 (Philipp Krumbiegel, 35 Sek.): „Also wir haben erstens an unserer Atmung geübt, weil dieser Sprachfehler kommt meistens von der Atmung. Und da haben wir eben gelernt, sozusagen wie Opernsänger zu atmen: Dass wir vorm Sprechen ganz tief einatmen und direkt nach dem Einatmen sofort mit Sprechen beginnen. Und andere Techniken sind zum Beispiel, dass wir den ersten Buchstaben länger ziehen. Dadurch kommen wir eben ruhiger in das Wort rein. Das waren eigentlich so die großartigen Hilfestellungen.“

6. Nun war ja immer eine Kamera dabei, was ja für die meisten ohne Sprachstörung schon schwierig genug ist. Wie war das für dich?

O-Ton 6 (Philipp Krumbiegel, 25 Sek.): „Also es war auf jeden Fall sehr aufregend gewesen. Gerade so die ersten Drehtage waren so schon auch Stress gewesen, weil es war alles neu. Man hatte immer die Kamera hinter sich. Man musste immer aufpassen, was man sagt oder wie man sich verhält. Aber ich muss sagen, so dann ab dem dritten, vierten Tag war eigentlich alles super gewesen. Man konnte ganz normal sprechen, als wäre keine Kamera da gewesen.“

7. Was ist das Wichtigste für dich, das du aus dem Kurs und der gesamten Situation drum herum mitgenommen hast?

O-Ton 7 (Philipp Krumbiegel, 26 Sek.): „Das Wichtigste, was ich daraus gelernt habe, ist einfach, dass man sich wegen seinem Sprachproblem nicht irgendwie verstecken braucht. Weil wir haben auch in dem Kurs mit hundert fremden Leuten auf der Straße gesprochen. Und wir hatten niemanden gehabt, der irgendwie blöd reagiert hat darauf. Deswegen kann ich nur ans Herz legen anderen, die den gleichen Sprachfehler haben: Ihr braucht euch auf gar keinen Fall irgendwie verstecken, sondern einfach sein wie ihr seid.“

Philipp, danke dir für das Gespräch!

Verabschiedung: „Vielen Dank!“

Abmoderationsvorschlag: Die vier Folgen „Raus mit der Sprache – Nie wieder stottern“ sind ab 8. August immer donnerstags um 20:15 Uhr bei RTL II zu sehen – und jeweils nach der Ausstrahlung auch noch 30 Tage lang bei www.tvnow.de.

Pressekontakt:

Nora Fleckenstein
Nora.Fleckenstein@rtl2.de
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