„Wir brauchen jede Fachkraft in der Altenpflege und wir brauchen sie schnell“ / bpa fordert Übergangsregelung für Altenpflegehelfer in die neue generalistische Fachkraftausbildung

Düsseldorf (ots) – Pflegeazubi Emeka Christian Okeke aus Übach-Palenberg startet am Montag mit besten Berufschancen in das neue Ausbildungsjahr. „In zwei Jahren bin ich fertige Fachkraft, übernehme Verantwortung in der Pflege und arbeite mit an der pflegerischen Versorgung unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Der Abschluss als Fachkraft heißt auch, dass ich mich ein Leben lang auf einen abwechslungsreichen und sicheren Job verlassen kann“, sagt Okeke. Im Rahmen des bpa-Projektes „Care for Integration“ hatte er vor wenigen Wochen bereits sein Examen als Altenpflegehelfer abgelegt. Deshalb kann er direkt ins zweite Jahr der weitergehenden Fachkraftausbildung einsteigen.

Diese vor allem für junge Menschen mit niedrigeren Schulabschlüssen wichtige Einstiegsmöglichkeit in die Altenpflegefachkraftausbildung ist im kommenden Jahr in NRW jedoch verbaut, kritisiert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). „Wegen des Starts der neuen generalistischen Pflegeausbildung gibt es dann kein zweites Ausbildungsjahr nach dem neuen Modell, in das Altenpflegehelfer einsteigen könnten“, erklärt der nordrhein-westfälische bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann.

„Damit geht uns ein ganzer Jahrgang mit hunderten motivierter künftiger Pflegefachkräfte verloren oder kommt bestenfalls ein Jahr später in den Berufsalltag. Das können wir uns nicht leisten.“ Beckmann verweist auf schon jetzt bestehende Versorgungsengpässe in der ambulanten und stationären Altenpflege. „Wir brauchen jede Fachkraft in der Altenpflege und wir brauchen sie so schnell wie möglich, damit Pflegebedürftige und deren Angehörige nicht noch länger auf eine Versorgung warten müssen.“

Beckmann fordert die NRW-Landesregierung auf, genauso wie die Bundesländer Hessen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg oder das Saarland eine unbürokratische Lösung zu finden und examinierte Hilfskräfte in die dann noch laufende Altenpflegeausbildung nach bisherigem Modell wechseln zu lassen. „Was in Hessen geht, kann wenige Kilometer weiter nördlich in NRW ja nicht unmöglich sein.“

Hessen hatte als erstes Bundesland das unter anderem vom bpa aufgezeigte Problem gelöst und einen unkomplizierten Wechsel der examinierten Hilfskräfte in die Altenpflegeausbildung ermöglicht. Davon profitiert auch Yannick Kresch, der im Wohn- und Pflegeheim St. Ulrich in Hünfeld gerade die einjährige Altenpflegehelferausbildung begonnen hat. „Ich bin froh, dass ich mir den Beruf in Ruhe anschauen kann und mich dann frei entscheiden kann, wie es weitergeht. Im nächsten Jahr in die Fachkraftausbildung zu wechseln, und dann nach dem Examen mehr zu können und auch mehr zu verdienen, ist jedenfalls eine gute Perspektive.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.700 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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