IAA 2019: Abermals Verstöße gegen Klima- und Verbraucherschutzvorschriften – Deutsche Umwelthilfe leitet Rechtsverfahren gegen sechs Hersteller ein
Berlin (ots) – Allen Klimaschutz-Bekenntnissen zum Trotz: Deutsche Umwelthilfe stellt auf der IAA schwerwiegende Verstöße gegen die korrekte Kennzeichnung der Klimagasemissionen bei ausgestellten Neufahrzeugen fest – Die Hälfte der gegen Klima- und Verbraucherschutzrecht verstoßenden Marken gehören zu den beiden deutschen Konzernen Daimler (Smart) und Volkswagen (Lamborghini, Porsche) – Verstöße auch bei Ford, Renault und Hyundai – DUH verfolgt bereits seit über zehn Jahren falsche, unvollständige oder versteckt angebrachte Pflichtinformationen der Autokonzerne bei ausgestellten Neufahrzeugen auf der IAA – Die von der DUH parallel zu den eingeleiteten Rechtsverfahren aufgeforderte Hessische Eichdirektion kündigte erstmals an, immerhin „Kollegen mit Bitte um Prüfung“ informiert zu haben
Wie bei keiner Automobilausstellung zuvor dreht sich die Kommunikation der Autokonzerne bei der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung IAA um deren angebliche Beiträge für den Klimaschutz. Während die ausgestellten Elektro-Pkws fast ausnahmslos nicht oder nicht kurzfristig lieferbar sind, präsentieren die Hersteller jedoch vor allem schwere und große Klimakiller-SUVs. Sie verstoßen auch offen gegen Umwelt- und Verbraucherschutzvorschriften. „Die ordnungsgemäße Kennzeichnung von Neufahrzeugen mit korrekten Klimagasemissionen und Angaben zum Spritverbrauch wird bei der diesjährigen IAA von einigen Herstellern verweigert. Wie kann es sein, dass allein bei den beiden deutschen Autokonzernen Volkswagen und Daimler die Hälfte der festgestellten Verstöße entdeckt wurden? Und wann endlich wagt die Hessische Eichdirektion als zuständige Marktüberwachungsbehörde, erstmals Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Autokonzerne einzuleiten?“, fragt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
Die DUH hat, wie bereits in den vergangenen zehn Jahren, auch bei der IAA 2019 die in den Hallen und im Außengelände ausgestellten Neufahrzeuge auf die korrekte und leicht lesbare Kennzeichnung der Klimagasemissionen und Spritverbräuche gemäß Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung kontrolliert. Dabei wurden Verstöße von Daimler (Smart), Volkswagen (Lamborghini, Porsche), Ford, Renault und Hyundai festgestellt. Gegen diese Unternehmen leitet die DUH nun Rechtsverfahren ein und fordert den sofortigen Stopp der abgemahnten nicht korrekten, unvollständigen oder versteckten Kennzeichnungen.
„Besonders ärgerlich ist für uns das aktive Wegschauen der eigentlich für die Marktüberwachung zuständigen Landesbehörden, in Frankfurt das Hessische Eichamt. Wir haben dieses wie auch bei früheren IAAs über die festgestellten Verstöße informiert und in diesem Jahr immerhin sehr schnell die Nachricht erhalten, dass das Amt ‚Kollegen mit der Bitte um Prüfung‘ kontaktiert habe. Wir erwarten, dass die Behörde endlich dazu übergeht und Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Hersteller einleiten wird“, so Resch weiter.
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