vbw Kongress: Rohstoffversorgung langfristig sichern – Brossardt: „Engpässe gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit“

München (ots) – Die sichere Versorgung der Unternehmen mit metallischen und mineralischen Rohstoffen zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten ist ein zentrales Element der Zukunftssicherung. Dies hat die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. in München auf ihrem Kongress „Rohstoffversorgung langfristig sichern“ deutlich gemacht. „Damit uns beispielsweise die Energiewende und die digitale Transformation gelingen, benötigen wir ganz bestimmte Rohstoffe und zwar in ausreichender Menge. Engpässe hingegen können ganze Wertschöpfungsketten lahmlegen und gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Gerade Elektromobilität zeigt die hohe Relevanz einer gesicherten Rohstoffversorgung. „Auch wenn moderne und emissionsarme Verbrennungsmotoren weiterhin eine zentrale Rolle spielen, werden alternative Antriebsarten wie die Elektromobilität ansteigen. Sie kann einen großen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Wir begrüßen, dass der Freistaat eigene Forschungs- und Produktionsstandorte für Batteriezellen am Standort Bayern plant. Dafür muss aber auch die erforderliche Rohstoffversorgung, vor allem mit Lithium, Kobalt und Seltenen Erden, gewährleistet sein. Für das Jahr 2026 wird weltweit mit einem 14- bis 24-Mal höheren Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien als noch 2016 gerechnet“, so Brossardt. Mit den aktuellen Beschlüssen zum Klimaschutz könne der Bedarf sogar noch höher liegen.

Die vbw hat auf dem Kongress ihre aktuelle Studie „Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft“ vorgestellt. Demnach gilt Kobalt als der Rohstoff mit dem höchsten Versorgungsrisiko. Grundsätzlich ist die Rohstoffsicherung zunächst einmal Aufgabe jedes einzelnen Unternehmens. Sie wird durch Forschung und Entwicklung, langfristige Lieferverträge, Substitution und Recycling wahrgenommen. Die betrieblichen Möglichkeiten stoßen jedoch an Grenzen. „Zu den größten Risiken der Rohstoffversorgung gehören der weltweit steigende Bedarf, Protektionismus und andere negative politische Entwicklungen in den Abbau-Regionen sowie die zunehmende Konzentration bei den Rohstoffanbietern. Hier ist die Politik gefragt: Die internationalen Rohstoffmärkte müssen erhalten und neue eröffnet werden. Unternehmen müssen bei der Rohstofferschließung im Ausland besser unterstützt werden. Die Grundlagenforschung im Bereich des Rohstoffersatzes muss stärker gefördert werden. Wir müssen auch heimische Rohstoffvorkommen besser nutzen und es ist sinnvoll und richtig, dass der Freistaat Bayern eine Rohstoffstrategie hat. Uns allen muss klar sein: Rohstoffe sind unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“, so Brossardt abschließend.

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