„dokFilm“-Premiere „Peter Falk versus Columbo“: Porträt des Publikumslieblings und vielschichtigen Menschendarstellers

Am 6. Oktober um 23.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – „Oh, und ich vergaß, nur noch eine Frage…“: Ein alter Trenchcoat, ein grauer Peugeot 403 und eine halb zerkaute Zigarette – das sind die unverkennbaren Merkmale von Columbo, dem über Jahrzehnte wohl beliebtesten TV-Kommissar, Anti-Helden und Publikumsliebling. Gespielt wurde die unverkennbare Rolle von Peter Falk, der jedoch mehr als nur den sympathisch-zerzausten Cop aus L.A. in seinem Repertoire hatte. Falk arbeitete mit herausragenden Regisseuren wie John Cassavetes, Sydney Pollack und Wim Wenders. Doch wer war Peter Falk?, fragen die Filmemacher Gaëlle Royer und Pascal Cuissot. Basierend auf zahlreichen Interviews, umfangreichem Archivmaterial und vielen Filmausschnitten zeichnen sie in der Dokumentation „Peter Falk versus Columbo“ – zu sehen im „dokFilm“ am Sonntag, dem 6. Oktober, um 23.05 Uhr in ORF 2 – das Bild eines vielschichtigen Menschendarstellers.

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Schon früh begann Peter Falk, Sohn jüdischer Einwanderer aus Europa, mit dem Rollenstudium. Sein Vater besaß eine Textilreinigungsfirma und belieferte das berüchtigte Gefängnis Sing Sing mit Kleidung für Insassen. Und so kam es, dass Falk im Alter von 17 Jahren in einer Baseballmannschaft gegen die Häftlinge spielte und New Yorks mächtige Unterweltbosse aus unmittelbarer Nähe erleben konnte. Dass er später Schauspieler wurde, ist seinem Selbstvertrauen zu verdanken. Bereits mit drei Jahren musste er nach einer Tumoroperation ein Glasauge tragen, seinen Silberblick setzte er später gewitzt in seinen Rollen ein.

Täuschen und Tarnen waren Handwerk wie Erfolgsrezept des legendären „Columbo“-Darstellers: Die schiefe Kopfhaltung und den zerknitterten Trenchcoat paarte er mit seinem messerscharfen Verstand und gaukelte den leicht trotteligen Kriminalisten vor, um Verbrecherinnen und Verbrecher in die Falle zu locken. Zu Beginn seiner Karriere war sein Rollenfach jedoch auf der anderen Seite des Gesetzes angesiedelt. Mit dem gekonnten Slang der New Yorker Bronx spielte er Killer und Mafiosi, bereits ausgestattet mit dem Trenchcoat.

Vielen ist Falk ausschließlich als Lt. Columbo bekannt. Doch er gehörte auch zu den Lieblingsschauspielern des Independent-Regisseurs John Cassavetes, der ihm 1970 in „Ehemänner“ und 1975 in „Eine Frau unter Einfluss“ an der Seite von Gena Rowlands zu seinen vielleicht beeindruckendsten Rollen verhalf. Aus einem spontanen nächtlichen Einfall ergab sich Peter Falks Engagement bei Wim Wenders. Mitten in den Dreharbeiten zu „Der Himmel über Berlin“ wird dem deutschen Regisseur bewusst, dass eine Rolle fehlt und nur von Falk gespielt werden kann. Wenige Minuten später hatte er ihn nicht nur am Apparat, sondern auch eine Zusage. Zweimal in kurzer Folge – 1961 und 1962 – wurde Falk für einen Oscar nominiert, was er mit der launigen Bemerkung: „Mein Mantel und ich sind wieder einmal nominiert“ quittierte.

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