
„Waldschutz ist Klimaschutz“
Der Naturschutz darf in der Energiewende nicht untergehen, fordern Bürgerinitiativen aus dem Waldviertel
Waidhofen an der Thaya (OTS) – Während die Energiewende und Investitionen im Bereich nachhaltiger Energie grundsätzlich begrüßenswert sind, muss sehr Acht gegeben werden, dass der Ausbau erneuerbarer Energie nicht auf Kosten natürlicher Ökosysteme geht.
So wurden etwa mit der Novelle des Ökostromgesetzes Investitionen für neue Stromerzeugungsanlagen in Höhe von insgesamt 540 Mio. Euro beschlossen, dessen größter Anteil der Windenergie zugutekommen wird. Doch nicht alle Windräder sind tatsächlich naturverträglich: Im Waldviertel sind Windräder in völlig ungeeigneten Flächen wie Wäldern geplant. Laut EU-Richtlinien geschützte Vogel-und Fledermausarten leben und brüten in der Region, das Waldviertel ist laut WWF das größte Brutgebiet einer streng geschützten Vogelart. Einige der Brutplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe geplanter Windkraftanlagen. Durch die CO2-bindende Wirkung der Bäume ist der Wald ein natürliches, hochwirksames und kostenloses Mittel gegen die Klimaerwärmung. „Windräder im Wald erzeugen mehr Schaden als Nutzen. Die Errichtung von Windrädern in Wäldern samt der dazu nötigen Infrastruktur bedeuten einen Eingriff, dessen negative Folgen erst nach Jahren erkennbar sein werden.“ meint dazu Jimmy Moser, Sprecher der IG Waldviertel, und weiter: „Beim Ausbau der erneuerbaren Energien dürfen die internationalen Abkommen über den Natur- und Artenschutz nicht außer Acht gelassen werden!“
Der Brand eines Windrades wie aktuell in Kittsee (Burgenland) würde sich in den zunehmend trockenen Wäldern katastrophal auswirken.
„Wenn wir den Klimawandel noch stoppen wollen, müssen wir fundamental umdenken“, gibt Andrea Neuwirth von der Umweltorganisation „Pro Thayatal“ zu bedenken und führt aus: „Der Ansatz des Immer-Mehr-Erzeugens hat uns ja in die Lage gebracht, in der wir heute sind. Das Klima also ‚retten zu wollen‘, indem man die unerlässlichen natürlichen Ökosysteme Wald und Fluss für den Bau neuer Energiequellen zerstört, ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit – zumal es genügend naturschonende Alternativen für die Gewinnung erneuerbarer Energie gibt. Zwar grün gewaschen und anscheinend im Interesse der Energiewende, ist Windkraft im Wald tatsächlich schädlich für die Umwelt und damit letztendlich auch für das Klima.“
Experten sind sich einig, dass gezielte Maßnahmen bei Verkehr und Heizsystemen weitaus dringender und wirkkräftiger sind als der Windradausbau. Die IG Waldviertel fordert daher eine Evaluierung der tatsächlichen CO2 – Einsparungen und nachhaltigen positiven Wirkung diverser erneuerbarer Energiestrategien (z.B Wärmedämmung, Solarthermie, Windräder, Photovoltaik, Schwungradspeicher, etc) und die Anpassung der Fördergelder an diese Wirksamkeit – damit bei der Energiewende auch wirklich das Klima im Vordergrund steht und nicht wirtschaftliche Interessen!
Eine Kernforderung der Waldviertler Bürgerinitiativen lautet, dass die politischen Verantwortungsträger den Wald per se als Klimaschutzfaktor anerkennen und daher Windkraftanlagen im Wald nicht genehmigt werden.
Michael Moser, Sprecher der Waldviertler Bürgerinitiativen
0664/1122122, office@igwaldviertel.at www.windparkfrei.at
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