Deutscher Philologenverband zum IQB-Bildungstrend 2018 in der Sekundarstufe I: Die Bundesländer mit stark gegliedertem Schulwesen und verbindlicher Grundschulempfehlung liegen vorne

Berlin (ots) – Von Bayern und Sachsen lernen, damit die Schülerinnen und Schüler in den leistungsschwachen Bundesländern endlich besser lernen können! Als immer noch zu groß hat die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, die im IQB-Ländervergleich für 2018 deutlich gewordenen Leistungsunterschiede der Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse in Mathematik und Naturwissenschaften bezeichnet.

„Dass die erzielten Kompetenzniveaus der Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Bundesländern immer noch so weit auseinanderklaffen, damit dürfen wir uns nicht abfinden! Bildungspolitisch gilt es, von Bayern und Sachsen lernen: Diese Länder sind mit ihren Schulsystemen dauerhaft erfolgreich! Sie haben ein stark gegliedertes Schulsystem! Sie haben eine verbindliche Grundschulempfehlung! Das haben alle Länder am unteren Leistungsrand nicht. Von Bayern und Sachsen lernen bedeutet: Schülerinnen und Schülern die besten Bildungschancen zu geben!“, so die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes und fragt weiter: „Was sind die Konsequenzen, die die Kultusministerkonferenz daraus zieht?“ „Hier ist nicht nur Ursachenforschung dringend nötig, sondern vor allem sind in einem zweiten Schritt endlich auch schul- und bildungspolitische Konsequenzen zu ziehen!“, fordert Lin-Klitzing. Mit dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz stimmt sie überein, dass insbesondere die Bildungssprache Deutsch gefördert werden muss, damit soziale Herkunft und Migrationshintergrund nicht mehr so stark zu Buche schlagen wie bisher.

Die Bundesvorsitzende gratuliert den Ländern Bayern und Sachsen zu ihren sehr guten Ergebnissen. Dies zeige, dass in diesen Ländern der Stellenwert naturwissenschaftlich-mathematischer Bildung nach wie vor hoch sei, was sich auch in entsprechender Ausstattung der Stundentafeln und einer hohen Qualität der Lehrerbildung spiegele. Nähere Analysen in den Ländern müssen dringend aufzeigen, wieso der gute Leistungstrend in den Gymnasien nicht fortgesetzt werden konnte: Hier zeigt sich möglicherweise, dass es neben der besonderen und notwendigen Fokussierung auf die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler eben auch und gerade der spezifischen Förderung der leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler bedarf, die in den letzten Jahren – gewissenmaßen als Selbstläufer – zunehmend aus dem Blick geraten sind.

Als die eigentlich bedeutsame Nachricht beim IQB-Ländervergleich 2018 wertete die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, die Tatsache, dass die beiden Bundesländer mit dem am stärksten gegliederten Schulsystem, also mit mehreren Schulformen neben dem Gymnasium, kontinuierlich und so auch im diesjährigen Ländervergleich wieder einmal ganz vorn zu finden sind! Dies dient, wie sich ganz deutlich zeigt, dem Kompetenzerwerb aller Schülerinnen und Schüler auf allen Schularten. In diesen Bundesländern zählt zudem beim Übergang in die weiterführenden Schularten neben dem Elternwillen eben gerade auch die verbindliche Leistungsbewertung der Schülerinnen und Schüler. Dafür tritt der Deutsche Philologenverband ein: Das heutige IQB-Bildungstrend-Ergebnis zeigt, dass alle Schülerinnen und Schüler in mehrgliedrigen Schulsystemen mit verbindlicher Grundschulempfehlung wie in Bayern und Sachsen bessere Leistungen erbringen und damit bessere Zukunftschancen haben. Dieses Ziel müsste es auch in Regierungen in den leistungsschwächeren Bundesländern wert sein, ihre bisher noch nicht so erfolgreiche Schulpolitik in diesem Sinne zu überdenken!

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