„30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs aus der Sicht der Wirtschaft“
Festveranstaltung mit LH Mikl-Leitner und EU-Kommissar Hahn im Palais NÖ
St. Pölten (OTS/NLK) – Niederösterreich habe sich frühzeitig auf die Öffnung der Grenzen, den EU-Beitritt und die EU-Erweiterung vorbereitet und viel investiert, um die Stärken der Regionen zu nutzen und nachhaltig Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort schaffen, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Donnerstag bei der Festveranstaltung „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs aus der Sicht der Wirtschaft“ im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse. Gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur ecoplus, Vertretern der Wirtschaft und der Politik wurde Bilanz gezogen über die wirtschaftliche Entwicklung Niederösterreichs in den letzten 30 Jahren.
Die Öffnung der Grenzen habe sie mit „unglaublich viel Spannung erlebt“, so Mikl-Leitner. Sie selbst sei am Eisernen Vorhang aufgewachsen und musste zum Studieren nach Wien. Heute sei das Weinviertel an der tschechischen Grenze eine blühende Region. Laa an der Thaya, wo sie in die Schule ging, verzeichne heute mehr Ein- als Auspendler.
Im Rahmen der Regionalförderung und Grenzlandförderung wäre viel geschehen und viel möglich geworden. „Wir können auf sehr viel aufbauen, wir wollen aber noch mehr und dazu braucht es auch EU-Fördermittel“, sagte die Landeshauptfrau. In einer globalen Welt mit großen Herausforderungen sei es wichtig, auf regionaler Ebene zu investieren, innovativ zu sein und die Chancen zu nutzen. Und es brauche auch internationale Vernetzung, betonte Mikl-Leitner.
Wichtig ist der Landeshauptfrau auch, die „Geschichte wachzuhalten und weiterzugeben“ und der jüngeren Generation immer wieder bewusst zu machen, dass die Europäische Union nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern auch eine „Friedensunion“ sei. Für die Zukunft wünscht sich die Landeshauptfrau eine EU, die „stark bleibt, denn die EU ist alternativlos“.
EU-Kommissar Johannes Hahn sagte, die Regionen sind die „Entwicklungs- und Wachstumstreiber Europas“, und Niederösterreich habe seine Chancen genutzt. Er erinnerte auch daran, wie er persönlich vor 30 Jahren den Fall des Eisernen Vorhangs erlebt hat. Wie wichtig heute die unmittelbaren Nachbarländer wären zeige auch die Tatsache, dass Tschechien und Ungarn nach Deutschland die wichtigsten Exportmärkte wären. Ziel müsse es auch sein, die Westbalkanländer in die EU zu holen, auch um Rechtsstaatlichkeit in diesen Ländern für Unternehmen zu gewährleisten.
Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav erinnerte an die Ereignisse des Jahres 1989, die Niederösterreich völlig neue Perspektiven eröffnet hätten. Niederösterreich sei damit von der „toten Grenze ins geopolitische Zentrum Europas gerückt, und Unternehmen haben diese neuen Chancen auch genutzt“. Die damaligen und nachfolgenden Ereignisse hätten zu einer positiven Wirtschafts- und Tourismusentwicklung in Niederösterreich geführt. „Auch weil wir uns rechtzeitig darauf vorbereitet haben“, unterstrich Bohuslav.
Lisa Dyk, Geschäftsführerin der Ersten Raabser Walzmühle, Karin Weißenböck, Geschäftsführerin des Moorheilbades Harbach und Reinhard Wolf, Generaldirektor von RWA Raiffeisen Ware Austria, schilderten aus ihrer Sicht die Entwicklung und Möglichkeiten, die sich aufgrund der neuen europäischen Perspektive für ihre Unternehmen ergeben hätten.
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