Jungheinrich mit Umsatzplus – Auftragseingang konjunkturbedingt rückläufig

Hamburg (ots) –

– Q1-Q3 2019: Auftragseingang Stück -6 %, Wert +1 %, Konzernumsatz
+10 %
– Ergebnisgrößen mit Zuwachs: EBIT +2 %, Ergebnis nach Steuern +5 %
– Prognose 2019 bestätigt In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 hat Jungheinrich seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Umsatz wuchs um 10 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,70 Milliarden Euro). Wesentlicher Treiber hierfür war das Neugeschäft. Der Auftragseingang in Stück sank auf 94.100 Fahrzeuge (Vorjahr: 100.600 Fahrzeuge), der Auftragseingang Wert wies dagegen ein Plus von 1 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,99 Milliarden Euro) auf. Die im Sommer angepasste Prognose für 2019 wird bestätigt.

Dr. Volker Hues, Vorstand Finanzen der Jungheinrich AG: „Das Umsatzwachstum ist erfreulich. Wir spüren jedoch die konjunkturelle Eintrübung durch rückläufige Marktzahlen. Unsere Kunden sind aufgrund politischer Risiken wie schwelender Handelskonflikte und dem ungeklärten Brexit vorsichtiger geworden und stellen Investitionen insbesondere in unserem Kernmarkt Europa zurück. Auch schafft die Transformation deutscher Schlüsselindustrien zusätzliche Herausforderungen für den Maschinenbau. Dies wirkt sich auf unseren Auftragseingang aus. Sofern sich die gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht zum Positiven verändern, gehen wir von einer Fortsetzung dieser Entwicklung auch im kommenden Jahr aus. Dafür wurden bereits im Sommer entsprechende Maßnahmen frühzeitig eingeleitet.

Wir sind von den Wachstumspotentialen durch Automatisierung und Digitalisierung sowie der Durchsetzung der Lithium-Ionen-Technologie überzeugt. Sie wird absehbar Blei-Säure-Batterien und verbrennungsmotorische Antriebe in der Intralogistik vollständig substituieren. Deshalb bauen wir mit der JT Energy Systems derzeit Europas größtes Produktions-, Entwicklungs- und Wiederaufarbeitungszentrum unserer Branche für Lithium-Ionen-Technologie. Inzwischen stellen wir unsere brancheneinmalige Expertise im Bereich der integrierten Antriebstechnologie auf Lithium-Ionen-Basis auch anderen Industriezweigen wie Herstellern von Land- und Baumaschinen zur Verfügung. So stellen wir die richtigen Weichen für die erfolgreiche Entwicklung von Jungheinrich.“

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Entwicklung Januar bis September 2019

Marktentwicklung nach Regionen

Das Weltmarktvolumen für Flurförderzeuge sank von Januar bis September 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent. Das entspricht rund 50 Tsd. Fahrzeugen. Der Rückgang ist vor allem auf die geringeren Bestellungen im europäischen und nordamerikanischen Markt zurückzuführen. Rund die Hälfte der stark nachlassenden Nachfrage in Nordamerika resultierte aus einem Rückgang bei Staplern mit verbrennungsmotorischem Antrieb. In China hingegen stiegen die Auftragseingänge leicht an. Treibende Kraft war die sehr gute Nachfrage nach lagertechnischen Geräten, die teilweise durch die rückläufige Marktentwicklung bei Gegengewichtsstaplern – insbesondere bei Geräten mit verbrennungsmotorischem Antrieb – aufgezehrt wurde.

Marktentwicklung nach Produktsegmenten

Das globale Marktvolumen im Produktsegment Lagertechnik ging gegenüber der Vergleichsperiode um 2 Prozent zurück. Dabei wurde das sehr gute Wachstum im chinesischen Markt durch die rückläufige Entwicklung in Europa fast vollständig aufgehoben. Das um 5 Prozent gesunkene Weltmarktvolumen für elektromotorische Gegengewichtsstapler basierte zu etwas mehr als der Hälfte auf der sinkenden Nachfrage in Europa. Der weltweite Rückgang der Nachfrage nach Staplern mit verbrennungsmotorischem Antrieb um 7 Prozent war auf geringere Bestellungen in Nordamerika, Asien und Europa zurückzuführen.

Geschäftsentwicklung von Jungheinrich

Der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft, der die Bestellungen für Neufahrzeuge einschließlich der für Mietgeräte enthält, lag mit 94,1 Tsd. Fahrzeugen nach neun Monaten um 6 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes (100,6 Tsd. Fahrzeuge). Ausschlaggebend hierfür war die nachlassende Nachfrage in Europa, dem Kernmarkt für Jungheinrich. Der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder – Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst – umfasst, lag mit 3.014 Mio. EUR in der Größenordnung des Vorjahres (2.996 Mio. EUR). Der Auftragsbestand des Neugeschäftes zum 30. September 2019 sank auf 957 Mio. EUR und war somit um 86 Mio. EUR beziehungsweise 8 Prozent niedriger als der Vorjahreswert (1.043 Mio. EUR). Gegenüber dem Bestandswert von 907 Mio. EUR zum Jahresende 2018 ergab sich dennoch ein Aufbau um 50 Mio. EUR beziehungsweise 6 Prozent. Die Auftragsreichweite betrug damit fast fünf Monate.

Wesentlicher Treiber für den höheren Konzernumsatz in der Berichtsperiode war das Neugeschäft, das mit 1.782 Mio. EUR einen um 237 Mio. EUR beziehungsweise 15 Prozent höheren Wert als im Vorjahreszeitraum (1.545 Mio. EUR) erreichte. Die Umsatzerlöse im Neugeschäft enthielten mit 472 Mio. EUR um 16 Prozent höhere Umsätze aus der Sparte „Logistiksysteme“ (Vorjahr: 407 Mio. EUR). Die Sparte „Versandhandel“ expandierte um 20 Prozent und erzielte einen Umsatz von 95 Mio. EUR (Vorjahr: 79 Mio. EUR). Im Zuge einer Reklassifizierung wurden ehemals im Geschäftsfeld Miete und Gebrauchtgeräte ausgewiesene Mietumsätze dem Segment „Finanzdienstleistungen“ zugeordnet. Auf vergleichbarer Basis wären die Mietumsätze um 10 Prozent gestiegen.

Vor dem Hintergrund des spürbaren Preisdruckes am Markt und des sich mit der rückläufigen Marktentwicklung verstärkenden Rückganges der Werksauslastung wurde im Zeitraum Januar bis September 2019 ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) von 197,3 Mio. EUR erreicht (Vorjahr: 193,3 Mio. EUR). Die EBIT-Rendite (EBIT-ROS) belief sich auf 6,6 Prozent nach 7,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg nach neun Monaten auf 183,3 Mio. EUR (Vorjahr: 175,8 Mio. EUR). Die EBT-Rendite (EBT-ROS) lag bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent).

Prognose

Die im Halbjahresbericht 2019 veröffentlichte Prognose für das Jahr 2019 bleibt unverändert bestehen mit Ausnahme der Nettoverschuldung: Wir rechnen mit einem Auftragseingang zwischen 3,80 Mrd. EUR und 4,05 Mrd. EUR. Der Konzernumsatz dürfte sich in der Bandbreite von 3,85 Mrd. EUR bis 4,05 Mrd. EUR bewegen. Das EBIT sollte zwischen 240 Mio. EUR und 260 Mio. EUR liegen. Wir erwarten eine EBIT-Rendite zwischen 6,0 Prozent und 6,7 Prozent.

Für die Nettoverschuldung 2019 erwarten wir jetzt einen Wert zwischen 200 Mio. EUR und 230 Mio. EUR (bisherige Prognose: 230 Mio. EUR bis 260 Mio. EUR).

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Jungheinrich-Konzern auf einen Blick Q3 ´19 Q3 ´18 Veränd. Q1-3 ´19 Q1-3 ´18 Veränd.
in % in %
Auftragseingang
(Stück) 27.100 33.200 -18,4 94.100 100.600 -6,5
Auftragseingang
(Mio. EUR) 949 1.050 -9,6 3.014 2.996 0,6
Produktion Flurförderzeuge
(Stück) 29.000 31.000 -6,5 87.800 89.900 -2,3
Umsatz
(Mio. EUR) 1.016 915 11,0 2.972 2.699 10,1
EBIT
(Mio. EUR) 70,5 66,2 6,5 197,3 193,3 2,1
EBIT-ROS
(Prozent)1) 6,9 7,2 — 6,6 7,2 —
EBT
(Mio. EUR) 65,1 60,5 7,6 183,3 175,8 4,3
EBT-ROS
(Prozent)2) 6,4 6,6 — 6,2 6,5 —
Ergebnis nach Steuern
(Mio. EUR) 46,8 43,3 8,1 132,0 125,7 5,0
Anzahl Mitarbeiter
(FTE3), 30.09./31.12.) 18.404 17.585 4,7 1) EBIT/Umsatzerlöse x 100
2) EBT/Umsatzerlöse x 100
3) FTE = Full Time Equivalents (Vollzeitäquivalente)
_________________________ Weiterführende Informationen und Details zur Marktentwicklung und zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten 2019 entnehmen Sie bitte der beigefügten Quartalsmitteilung.

Über Jungheinrich

Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt zu den weltweit führenden Lösungsanbietern für die Intralogistik. Mit einem umfassenden Portfolio an Flurförderzeugen, Logistiksystemen sowie Dienstleistungen bietet Jungheinrich seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0. Der Konzern mit Stammsitz in Hamburg ist weltweit in 40 Ländern mit eigenen Direktvertriebsgesellschaften und in rund 80 weiteren Ländern durch Partnerunternehmen vertreten. Jungheinrich beschäftigt weltweit 18.000 Mitarbeiter und erzielte 2018 einen Konzernumsatz von 3,8 Mrd. EUR. Die Jungheinrich-Aktie ist im SDAX notiert.

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Martin Wielgus – Leiter Unternehmenskommunikation
040 6948-3976 / 0151 54255852
martin.wielgus@jungheinrich.de
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