Schneller zum Ziel mit einem gut vernetzten Angebot
Neuer Fahrplan bietet eine noch bessere Verzahnung von Bus und Bahn
Bregenz (OTS) – Nur wenn wir das Angebot des Öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg weiter verbessern, können wir noch mehr Menschen für eine moderne und umweltfreundliche Mobilität begeistern.“ Darin waren sich Mobilitätslandesrat Johannes Rauch, Christian Hillbrand, Geschäftsführer Verkehrsverbund Vorarlberg, Marcus Ender, Regionalmanager ÖBB Vorarlberg und die Geschäftsführer der Stadt-, Land- und Ortsbusse am Donnerstag in ihrer Präsentation des neuen Fahrplans 2019/2020 in Bregenz einig. Ein großes Potenzial liege in der intelligenten Kombination von allen Mobilitätsformen. Bus und Bahn müssten aber auch besser auf einander abgestimmt werden. Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 sorgen daher drei neue Buslinien im Walgau dafür, dass seine Bewohnerinnen und Bewohner noch schneller ihr Ziel erreichen.
Vorarlberg stellt sich der Herausforderung des Klimaschutzes. Da der Verkehr einer der Verursacher von Emissionen ist, könne eine Lösung nur der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs sein. Mobilität sei der Schlüssel, erläutert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen. Um eine moderne und umweltfreundliche Mobilität weiterzuentwickeln, braucht es ein ausgezeichnetes Angebot aller Mobilitätsformen, die einfach miteinander kombiniert werden können. Nur ein überzeugendes Angebot von Tür zu Tür ohne Wartezeiten und mit Anschlusssicherheit schafft Nachfrage.“ Dafür und für den Ausbau der Infrastruktur, der Bahnhöfe und der Haltestellen sowie in Projekte wie den Ausbau des dritten Gleises und oder in die Umrüstung der Fahrzeuge auf klimafreundliche Antriebe müsse in Zukunft eine – wie vom Bund angekündigt — Milliarde Euro investiert werden, aber pro Jahr, ist Rauch überzeugt.
Im neuen Arbeitsprogramm der Vorarlberger Regierung wurde das Ziel gesetzt, alle Mobilitätsangebote wie Bus, Bahn, Fahrrad und Carsharing noch intelligenter miteinander zu verbinden. Zu diesem Zweck entwickelt der Verkehrsverbund Vorarlberg die Marke VMOBIL gemeinsam mit seinen Partnern zu einer umfassenden Smart-Mobility-Plattform für sämtliche Mobilitätsformen. Erste Schritte wurden bereits gesetzt: „Die 2017 eingeführte und stetig weiterentwickelte VMOBIL Card ist der Schlüssel zur kombinierten Mobilität. Mit dieser kann die Benutzung von Bus, Bahn, Carsharing, Stromtankstellen und zukünftig Fahrradboxen noch einfacher und attraktiver miteinander verbunden werden. In Arbeit ist derzeit auch der Relaunch der Website vmobil.at. Sie soll zukünftig der gemeinsame Auftritt aller Mobilitätsformen sein mit einem für KundInnen leichteren Zugang zu allen Angeboten,“ erläutert Christian Hillbrand, Geschäftsführer Verkehrsverbund Vorarlberg.
Bessere Verzahnung von Bus und Bahn – Beispiel Walgau
Eine Verbesserung in der Verknüpfung zwischen Bus und Bahn gelingt mit dem Fahrplanwechsel 2019/2020 im Walgau. Der Walgau ist mit seinen ca. 51.000 EinwohnerInnen das nach dem Rheintal bevölkerungsreichste Tal Vorarlbergs. Daher ist es wichtig, den Walgauerinnen und Walgauern ein noch besseres Angebot für den Öffentlichen Verkehr anzubieten. Ein großer Schritt erfolgt nun mit der Einführung von drei neuen Buslinien, die die Walgaugemeinden an den Werktagen künftig noch besser an die Regionalexpresszüge (REX) in Frastanz und Nenzing anbinden.
„Die Landbuslinien im Walgau waren bislang weitgehend auf die S-Bahn ausgerichtet. Mit den neuen Schnelllinien 93, 94 und 96 und deren Anbindung an den Schnellzug REX gelingt uns eine Fahrzeiteinsparung ins Unterland oder ins Montafon von ca. 15 Minuten,“ freut sich Gerhard Gmeiner, Geschäftsführer des Landbus Walgau. Damit sei der Öffentliche Verkehr im Walgau DIE Alternative zum Auto. „Unser Ziel sind im Walgau 400 neue Jahreskarten in den kommenden zwei Jahren“, erläutert Gmeiner.
Die neuen Linien bieten eine ganztägige REX-Erschließung der Gemeinden Satteins und Schlins in Frastanz und der Gemeinden Bludesch, Thüringen und Ludesch in Nenzing. Auf diese Weise können die Walgauerinnen und Walgauer ihre Ziele im Unterland oder im Montafon ca. 15 Minuten schneller als bisher erreichen.
„Die Fahrzeitbeispiele zeigen deutlich: Mit den neuen Bus-Schnellverbindungen vom Walgau nach Bregenz oder nach Schruns ist man ähnlich schnell unterwegs wie dem Auto. Die Vorteile, wenn man den Öffentlichen Verkehr benutzt, liegen aber auf der Hand: Keine Staus, mehr Zeit, um zu arbeiten oder zu lesen. Insgesamt kommt man entspannter am Ziel an,“ gibt Hillbrand zu bedenken.
Ausbau Halbstunden-Takt bei der S-Bahn: Besseres Angebot für PendlerInnen, NachtschwärmerInnen und GrenzgängerInnen
Auch das dichte Bahnangebot zwischen Bludenz und Bregenz, Bludenz und Schruns sowie zwischen Bregenz und St. Margrethen wird weiter ausgebaut. So werden ab Fahrplanwechsel die letzten Lücken im S-Bahn-Halbstunden-Takt zwischen Bludenz und Bregenz zwischen 6:00 Uhr und 24:00 Uhr in der Nacht geschlossen. Auf dieser Strecke gibt es untertags an Werktagen tagsüber bereits vier Verbindungen pro Stunde – in der Hauptverkehrszeit sogar deutlich mehr.
Im grenzüberschreitenden Verkehr in die Schweiz verdichtet sich der Halbstundentakt der S-Bahn zwischen Bregenz und St. Margrethen von Montag bis Sonntag, 6:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Verbindungen, die bisher nur am Wochenende fuhren, verkehren jetzt auch werktags, vor allem Morgen und am Abend und in der Nacht. NachtschwärmerInnen aus dem Laiblachtal dürfen sich außerdem an Samstagen, Sonn- und Feiertagen auch über eine Verlängerung der S-Bahnen bis/ab Lochau/Hörbranz freuen.
Alle halbe Stunde fährt ab Fahrplanwechsel auch die Montafonerbahn zwischen 5:35 Uhr bis 18:37 Uhr auf der Strecke Bludenz – Schruns.
Die neuen Busverbindungen: Auf Kundenbedürfnisse und Aktuelles eingehen
Die Busverkehrsanbieter beweisen auch mit dem neuen Fahrplan, dass sie auf saisonale Kundenbedürfnisse und aktuelle Ereignisse eingehen können. Nach dem Sieg des Lünersees bei der ORF-Sendung „Neun Schätze, neun Plätze“ wird im kommenden Sommer mit einem größeren BesucherInnen-Andrang gerechnet. Daher wird während der Sommermonate der Landbus Brandnertal (Linie 81) zwischen Bludenz und Lünersee halbstündlich fahren.
Der Landbus Montafon (Linie 85) stellt sich auch auf mehr Wandergäste im Sommer ein und führt daher während der Sommersaison ab 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr einen Halbstundentakt mit optimalen Anschluss auf den neuen Halbstundentakt der Montafonerbahn ein. Landbus Klostertal (Linie 90) fährt in der Wintersaison ab neuem Fahrplan zwischen Klösterle und Stuben a/A. halbstündlich.
Der Fahrradbus R1 im Bregenzerwald wird aufgrund seines großen Erfolgs in den vergangenen zwei Sommern im Sommer 2020 wieder zwischen Bahnhof Bregenz und Warth Steffisalp verkehren und ergänzt damit optimal das Fahrradmitnahmeangebot.
Rückschau und Vorschau
Als großer Erfolg erwies sich 2019 die Beförderung von 20.000 Gästen während der Weltgymnaestrada vom 7. bis 13. Juli. Die Ressourcen an Mensch und Maschinen wurden für die Zeit der Gymnaestrada aufgestockt. Der Öffentliche Verkehr hat die Bewährungsprobe mit Bravour gemeistert.
Dass die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mit dem Angebot des Öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg zufrieden sind und aktiv zum Klimaschutz beitragen wollen, beweisen die aktuellen Fahrgast-Hochrechnungen. Auch 2019 wird die Anzahl an verkauften Jahreskarten wieder gesteigert werden. So wird es bis Jahresende rund 75.000 Jahreskartenbesitzerinnen und –besitzer im Land geben – ein Plus von drei Prozent.
Aufgrund von Innovationen und technischem Fortschritt ergeben sich für den Öffentlichen Verkehr neue Herausforderungen, denen sich der Verkehrsverbund Vorarlberg stellt. So wird In den Linienbussen im Laufes des nächsten Jahres eine neue Bordtechnik dafür sorgen, dass Fahrgäste noch besser über die Pünktlichkeit der Busse und Anschlüsse informiert werden. In diese werden 3,6 Millionen Euro investiert. Mit der App „cleVVVer mobil“ können die besten Verbindungen für Bus, Bahn, Fahrrad und zu Fuß abgefragt werden und mit der FAIRTIQ-App lassen sich Fahrkarten bequem und schnell bargeldlos beziehen.
Da Kundinnen und Kunden zunehmend auf die digitale Form des Fahrplanes zurückgreifen, hat sich der VVV dazu entschlossen, nicht mehr automatisch jedem Haushalt ein gedrucktes Fahrplanbuch zuzusenden. Dabei werden wichtige Ressourcen wie Energie, Holz und Wasser geschont. Allen Fahrgästen, die es aber weiterhin bekommen möchten, wird es auf Bestellung zugesandt.
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