Freiräume sind für Kinder wichtig – 30 Jahre UN-Kinderrechte
Baierbrunn (ots) – Anlässlich des 30. Jubiläums der UN-Kinderrechte (am 20. November) bedauert die Kindheitssoziologin Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger, dass Kinder heutzutage weniger Freiräume als früher haben. Studien zeigten, „wie wichtig die Möglichkeit ist, Zeit zu haben, die man selbst einteilen, über die man selbst entscheiden kann“, erläutert die Expertin im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. „Das ist ganz wichtig für die Entwicklung von Selbstakzeptanz, Selbstbild und Selbstbewusstsein.“ Tatsächlich gebe es aber einen gegenläufigen Trend: „Kinder besuchen vermehrt Musik-, Tanz- und Sprachschulen, Sportkurse sowie andere Förderangebote. Hinzu kommt die sich ausdehnende Ganztagsbetreuung.“ Diese „Über-Förderung“ sehe sie kritisch, betont Bühler-Niederberger. Väter und Mütter investierten zwar immer mehr Zeit, aber vor allem „um die Kinder auf die Anforderungen von Schule und Gesellschaft vorzubereiten, dass aus ihnen also ‚etwas wird'“. Dabei bemerkten Eltern häufig gar nicht, dass dadurch so mancher Freiraum wegfalle und auch das Zwischenmenschliche manchmal auf der Strecke bleibe.
Im Allgemeinen habe sich die Lage in Deutschland in puncto Kinderrechte über die Jahre zum Positiven gewandelt: Prügelstrafen seien nicht mehr üblich, sexuelle Misshandlung werde nicht mehr totgeschwiegen. „Gleichwohl bleiben Gewalt und Demütigungen ein Problem, das vor allem Kleinkinder erfahren“, sagt die Wuppertaler Professorin. Da sei Deutschland nur Mittelmaß. Daran müsse gearbeitet werden, genauso wie an der Mitsprache von Kindern.
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