50. Weltwirtschaftsforum: „dokFilm“-Premiere „Das Forum – rettet Davos die Welt?“
Am Sonntag, 19. Jänner, um 23.05 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Von 21. bis 24. Jänner 2020 findet im Schweizer Davos das 50. Weltwirtschaftsforum statt. Aus diesem Anlass zeigt der „dokFilm“ am Sonntag, dem 19. Jänner 2020, den erst Ende 2019 in den Kinos gelaufenen Dokumentarfilm „Das Forum – rettet Davos die Welt?“. Im Stil eines Dokuthrillers wirft der Film einen Blick hinter die Kulissen der jährlichen Konferenz der Welteliten aus Wirtschaft und Politik und erzählt aus der Innenperspektive, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um die Lösungen für die drängendsten Probleme unseres Planten ringen. Bietet das World Economic Forum (WEF) als Plattform für die Mächtigen einen Rahmen, um die Zukunft der Erde positiv zu beeinflussen? Oder wird es für die Durchsetzung deren eigener Interessen missbraucht?
Mehr zum Inhalt:
Seit 1971 bringt der heute 81-jährige Klaus Schwab die Spitzen aus internationaler Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Schweizer Bergdorf Davos zusammen. Zum ersten Mal in der 50-jährigen Geschichte des Weltwirtschaftsforums konnte ein unabhängiges Filmteam hinter den Kulissen des Imperiums dieser Megastiftung drehen. In bester House-of-Cards-Manier beobachtet das Filmteam hinter verschlossenen Türen, wie Diplomatie funktioniert, wenn die Mächtigsten der Welt unter sich sind.
Klaus Schwab hat das Weltwirtschaftsforum gegründet und ist angetreten, „die Welt zu verbessern“. Jennifer Morgan von Greenpeace International begleitet das Weltwirtschafsforum seit Jahren und tritt im Film als Kritikerin auf. Sie hält dieses wohlklingende Narrativ für gefährlich, „weil es suggeriert, es sei die Absicht des Weltwirtschafsforums, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“. In ihren Augen sichere es jedoch nur den Status quo der Eliten. Geprägt von der sozialen Marktwirtschaft, glaubt Schwab fest daran, dass die Probleme des Planeten nur im Dialog gelöst werden können. Im Film sagt er: „Wenn sie Pfarrer einer Kirche wären, möchten sie, dass die Sünder am Sonntag in ihre Kirche kommen und möchten sie nicht aussperren.“
Die Kamera ist dabei, wenn sich Trump, Bolsonaro & Co. zu bilateralen Gesprächen mit Wirtschaftsführern zurückziehen, wenn diplomatische Konflikte in den verschachtelten Gängen des Kongresszentrums in Davos ausgetragen werden oder CEOs der weltgrößten Konzerne die Schulbank drücken und an komplexe Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz herangeführt werden. Gleichzeitig begleitet der Film führende Mitarbeiter von Klaus Schwab nach Asien und Afrika, etwa beim Versuch, durch nachhaltige Palmölprojekte in Indonesien die Abholzung des Regenwaldes zu stoppen, oder nach Ruanda, wo die Versorgung von Krankenhäusern mit Blutkonserven durch Drohnen erprobt wird.
Während der Dreharbeiten 2018 und 2019 ist die Welt in Aufruhr:
Klimakrise, Brexit, Gelbwestenproteste auf Frankreichs Straßen, der brennende Amazonas-Regenwald und der Handelskrieg zwischen den Weltmächten USA und China. Aber nicht nur eine neue Riege populistischer Führer wie Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro fordern Elite und Establishment heraus, auch eine neue Generation rebellischer Jugendlicher, angeführt von der Klimaaktivistin Greta Thunberg, drängt in die Öffentlichkeit. Jennifer Morgan nutzt das exklusive Treffen, um Politiker und Wirtschaftsführer für mehr Klimaschutz zu gewinnen. Der Film wirft Fragen auf: Trägt die Vision von Klaus Schwab Früchte und kann das Weltwirtschafsforum zur Lösung der globalen Probleme beitragen? Oder ist es Teil des Problems und dient nur der Durchsetzung der Eigeninteressen der globalen Elite?
http://presse.ORF.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender