Nachhaltigkeit im Alltag: Realistische Ziele setzen

Baierbrunn (ots) – Damit der Kampf um Nachhaltigkeit breiter in der Gesellschaft verankert wird, kommt es ganz wesentlich auf die Familien an. „Eltern haben einen großen Einfluss auf das Umweltverhalten ihrer Kinder, auf ihre Werte und Normen, weil sie Vorbilder sind“, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Mandy Singer-Brodowski vom Institut Futur der Freien Universität Berlin im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Es ist wie mit anderen Dingen auch: Essen wir selbst kaum Gemüse, können wir schlecht unsere Kinder dafür begeistern. „Neue Studien belegen zudem, was schon länger vermutet worden ist: Nämlich, dass die Meinung der Kinder zu Umweltfragen auch auf die Einstellung ihrer Eltern wirkt“, erklärt Singer-Brodowski.

Schritt für Schritt vorgehen

Möchte das Kind zum Beispiel nicht auf den Quetschbeutel oder die geliebte Prinzessinnenflüssigseife verzichten, sollten Eltern es zunächst respektieren. „Es hilft, Dinge nicht vorzuschreiben, sondern darüber zu reden und zum Beispiel gemeinsam zu schauen, warum Plastikmüll schlecht ist“, sagt die Expertin. „Es ist erstaunlich, wie schnell Kinder verstehen und Akzeptanz für etwas entwickeln, gerade wenn man ihr Mitgefühl anregt.“

Auch laut der Potsdamer Umweltpsychologin Dr. Katharina Beyerl sollte man in der Umweltdebatte nicht dogmatisch sein. „Es mag angesichts der großen Probleme hilflos wirken, wenn jemand seine Plastik- gegen eine Holzzahnbürste tauscht oder statt dreimal nur noch einmal in der Woche Fleisch isst: Es ist trotzdem richtig, sich realistische Ziele zu setzen und Schritt für Schritt vorzugehen.“ Ansonsten passiere nämlich oft nichts. Der erste Teil der neuen „Baby und Familie“-Serie „Nachhaltigkeit“ geht der Frage nach, was Familien im ihrem Alltag tun können, um nachhaltiger zu leben.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 1/2020 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.

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