EU-Parlamentarier Bütikofer (Grüne) warnt EU vor internen Streitereien nach Brexit

Berlin (ots) – Der EU-Außenpolitiker Reinhard Bütikofer (Grüne) hält es für wenig realistisch, dass die EU und Großbritannien bis zum Ende des Jahres alle Fragen zu den künftigen wirtschaftlichen Beziehungen klären können.

Er sagte am Freitag im Inforadio vom rbb: „Ich glaube, Boris Johnsons Taktik zielt darauf, der EU eine Vorgehensweise aufzuherrschen, bei der man sich intern streiten muss, was die Prioritäten sind“. Daher sei es sei wichtig, innerhalb der EU die Prioritäten festzulegen. Für einige Mitglieder seien die Fischfangquoten wichtig, für Deutschland dagegen eher die Autoindustrie.

Wenn die Zeit zum Verhandeln fehle, drohe Streit und „dass wir da untereinander auseinanderfallen.“ Weiter sagte der Grünen-Politiker: „Ich glaube, darauf rechnet die britische Taktik und hofft dann, an möglichst vielen Stellen nicht durch ausverhandelte Vereinbarungen gebunden zu sein, um dann trotzdem Zugang zum Binnenmarkt zu haben.“ Deshalb müsse die EU sich anstrengen, um beieinander zu bleiben.

Um Mitternacht (MEZ) endet die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU. Die Übergangsphase läuft bis Ende des Jahres. Eine Verlängerung hat der britische Premierminister Boris Johnson ausgeschlossen.

Das Interview können Sie hier nachhören: http://ots.de/xosATG

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