MAGDAYs 2020: Gelebte Multinationalität in der Luftwaffe

Berlin (ots) – Die Luftwaffe richtete in der vergangenen Woche die ersten von vier in 2020 geplanten „MAGDAYs“ aus. Diese multinationalen Übungstage dienen als Instrument der Umsetzung des NATO-Rahmennationenkonzepts in Form des Aufbaus einer „Multinational Air Group“, kurz: MAG. Bereits im vergangenen Jahr wurden vier Übungswochen mit Partnernationen durchgeführt.

Deutschland hat sich, basierend auf dem beim NATO-Gipfel 2014 in Wales beschlossenen Rahmennationenkonzept („Framework Nations Concept“ = FNC), unter anderem dazu verpflichtet, den Aufbau größerer Truppenkörper sicherzustellen. Diese können innerhalb der NATO/ EU als interoperable, beübte und funktional zusammenwirkende Großverbände zur Verfügung gestellt werden.
Vor diesem Hintergrund wird die Multinational Air Group (MAG) mit Deutschland als Rahmennation aufgestellt. Ziele sind für 2023 zunächst eine Teilbefähigung, für 2026 dann die volle Einsatzbefähigung. Auf dem Weg soll es verschiedenen internationalen Partnern ermöglicht werden, über Ausbildungen, technische und logistische Zusammenarbeit, Übungen, Partnerschaften und regelmäßigen Informationsaustausch zu partizipieren. Die MAG stellt dabei eine Art Toolbox dar, aus der die beteiligten Nationen dem Auftrag entsprechende Kräfte generieren und der NATO zur Verfügung stellen können.

Die Luftwaffe trägt mit der Fortführung der Ausrichtung der „MAGDAYs“ als gemeinsame Übungen unter Einbindung multinationaler Partner zum Aufbau der MAG und zum Erreichen der gesteckten Ziele bei. Dazu finden jährlich jeweils bis zu vier dieser Übungswochen mit je zwei Vorbereitungs- und zwei Flugtagen statt. Die Teilnahme an einer Vielzahl weiterer Übungsvorhaben der Luftwaffe – auch abseits des Themas Luftkriegsführung – steht den internationalen MAG-Partnern zusätzlich offen.

An den ersten „MAGDAYs“ in 2020 waren insgesamt mehr als 20 deutsche Kampfflugzeuge der Typen Tornado und Eurofighter und je ein Airbus A400M und ein A310 zur Betankung in der Luft beteiligt. Erste internationale Teilnehmer im Luftraum über der Nordsee waren in diesem Jahr die tschechischen und ungarischen Luftstreitkräfte, jeweils mit vier Kampfflugzeugen des Typs JAS 39 „Gripen“. Sie waren im Übungszeitraum beim Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein stationiert. Im Fokus des Übungsgeschehens standen sogenannte „Combined Air Operations“, vorwiegend bei Dunkelheit beziehungsweise in der Nacht.

Für den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, sind die „MAGDAYs“ „ein herausragendes Beispiel der gelebten Multinationalität in der Luftwaffe. Es ist wichtig, gerade mit unseren osteuropäischen Partnern Schulter an Schulter das zu üben, was im Falle eines Einsatzes sitzen muss.“ Sie dienten insbesondere dem Sammeln weiterer gemeinsamer Erfahrungen und dem gegenseitigen Austausch fliegerischer Expertise.

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