Presseveröffentlichung zum Angriff auf Sikh-Tempel in Kabul
Frankfurt am Main (ots) – 23 unschuldige Menschen der religiösen Minderheiten der Sikhs und Hindus in Afghanistan haben nach einem terroristischen Angriff auf einen Sikh-Tempel am 25. März 2020 ihr Leben verloren, darunter auch Frauen und Kinder. Die genaue Angabe über die Zahl der Schwerstverletzten ist noch zurzeit unbekannt. Ein feiger und heimtückischer Terroranschlag gegen die kleine religiöse Minderheit!
Dieses Verbrechen gegen die unschuldige Minderheit und die friedlichen Zivilisten schockiert uns durch seine einzigartige Brutalität und macht uns fassungslos.
Die Afghan-Hindu und Sikh-Gemeinden auf der ganzen Welt, verurteilen den Anschlag auf das schärfste und drücken Ihr Mitgefühl aus.
Keinesfalls war dieses Attentat das letzte dieser Art. Es besteht die höchste Gefahr, dass auch in nahe Zukunft derartige Anschläge auf unsere Religionsstätten in Kabul oder woanders ausgeübt werden.
Die steigende Intensität der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Afghanistan unterstreicht die Handlungsunfähigkeit und Instabilität des Staates. Die jetzige Regierung ist nicht einmal in der Lage einen Umkreis von 2 Kilometer um den Regierungssitz zu schützen.
Der Zentralrat der afghanischen Hindus und Sikhs in Europa zusammen mit den Mitgliedsvereinen verurteilt ebenfalls dieses abscheuliche Attentat auf das schärfste. Wir appellieren an die verbliebene Gemeinde der Hindus und Sikhs in Afghanistan, nun das Land zügig zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.
Wir befürchten ebenfalls, dass die afghanischen Hindus und Sikhs in den europäischen Botschaften und Konsulaten der islamischen Republik Afghanistan mit Diskriminierungen konfrontiert werden könnten.
Gleichzeitig fordern wir die afghanische Regierung auf, die medizinische Versorgung der Verletzten zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass sie sicher das Land verlassen.
Der afghanische Staat hat bis heute nichts gegen jegliche Formen von Hass, Diskriminierung und Gewalt gegenüber den Hindus und Sikhs in Afghanistan unternommen. Daher ist nicht davon auszugehen, dass in diesem Fall eine vollständige und lückenlose Aufklärung und Bestrafung der verantwortlichen stattfindet.
Die europäische Staatengemeinschaft sollte die afghanische Regierung unter Druck setzen und unseren Glaubensgenossen Schutz und Asyl gewähren. Ebenfalls sollten diese Ereignisse bei den Entscheidungen der Asylgewährung in Betracht gezogen werden. Abschiebungen der abgelehnten Hindus und Sikhs nach Afghanistan sollten jetzt endgültig eingestellt werden!
Zentralrat afghanischer Hindus & Sikhs e.V.
Pressekontakt:
Zentralrat der Afghanischen Hindus und Sikhs e.V.
Rajesh Vermani
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