Grün Heizen mit Wasserstoff aus Windenergie

München (ots) – Die Thüga-Gruppe beteiligt sich am Reallabor “Westküste 100”. Ziel ist der Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab zur Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärme.

Das Projekt “Westküste 100” ist einer der Gewinner des Ideenwettbewerbes “Reallabore der Energiewende” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Herzstück des Projekts ist der ganzheitliche Forschungs- und Entwicklungsansatz, aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und hierbei die entstehende Abwärme, den Wasserstoff und den Sauerstoff zu verwenden. Der grüne Wasserstoff soll sowohl für die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in Gasnetze eingespeist werden.

Für die Treibstoffherstellung wird Wasserstoff aus der Elektrolyse und unvermeidbares CO2 aus der regionalen Zementproduktion in Schleswig-Holstein für den Herstellungsprozess eingesetzt. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Stadtwerke Heide GmbH und der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt sich die Thüga Aktiengesellschaft an dem Projekt, in dem weitere acht Unternehmen branchenübergreifend zusammenarbeiten.

“Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir das vorhandene Gasnetz nutzen, um dekarbonisierte Gase wie zum Beispiel grünen Wasserstoff für die Industrieproduktion sowie das Heizen unserer Wohnungen und Häuser bereit zu stellen”, erklärt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG. “Die technischen Lösungen sind vorhanden, jetzt kommt es darauf an, die Umsetzung im industriellem Maßstab voran zu bringen”, so Riechel weiter.

Unternehmen der Thüga-Gruppe hatten bereits 2014 die weltweit erste Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, die durch Elektrolyse Wasserstoff erzeugt und in das kommunale Gasverteilnetz eingespeist hatte. Im Projekt “Westküste 100” werden Thüga, Thüga Erneuerbare Energien und das Partnerunternehmen Stadtwerke Heide unter realen Bedingungen testen, inwieweit eine Wasserstoffbeimischung in das bestehende Gasnetz für das Betreiben von Heizungen machbar ist. Hierfür soll in einem Netzabschnitt mit mehr als 200 Endkunden bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff beigemischt werden. “Die Ergebnisse dieses Reallabors werden der Thüga-Gruppe mit ihren knapp 100 kommunalen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Es kann somit als Blaupause für den Transit in Richtung dekarbonisierte Gasnetze dienen”, ergänzt Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga AG.

Die branchenübergreifende Projektpartnerschaft aus EDF Deutschland, Holcim Deutschland, Open Grid Europe, Ørsted Deutschland, Raffinerie Heide, Stadtwerke Heide, Thüga AG und thyssenkrupp Industrial Solutions plant, bis zum Jahr 2025 ein Elektrolyseur mit einer Leistung von rund 30 MW aufzubauen, später sollen sogar 700 MW Leistung erreicht werden.

Über Thüga:

Die in München ansässige Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist eine Beteiligungs- und Fachberatungsgesellschaft mit kommunaler Verankerung. 1867 gegründet, ist sie als Minderheitsgesellschafterin bundesweit an rund 100 Unternehmen der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden. Mit ihren Partnern bildet Thüga den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland – die Thüga-Gruppe.

Gemeinsames Ziel ist es, die Zukunft der kommunalen Energie- und Wasserversorgung zu gestalten. Mit ihren mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt und baut Thüga die Gruppe weiter aus, unterstützt kommunale Unternehmen mit Beratung sowie Dienstleistungsgesellschaften und trägt so zur Wettbewerbsfähigkeit ihrer Partner bei. Diese verantworten die aktive Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken: Insgesamt versorgen die Thüga-Partner mit ihren mehr als 20.000 Mitarbeitern bundesweit über vier Millionen Kunden mit Strom, zwei Millionen Kunden mit Erdgas und eine Million Kunden mit Trinkwasser. Im Jahr 2018 haben sie dabei einen Umsatz von mehr als 21 Milliarden Euro erwirtschaftet.

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