„WELTjournal: Corona global – ein Virus verändert die Welt“ am 15. April um 22.30 Uhr in ORF 2
Danach: „WELTjournal +: Nachschub bitte – Gefängnis als Geschäft“
Wien (OTS) – Innerhalb weniger Wochen hat sich das Coronavirus von China aus über den gesamten Erdball verbreitet. Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken stellt das Virus die Menschen in unterschiedlichen Ländern vor höchst unterschiedliche Probleme. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt dazu am Mittwoch, dem 15. April 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Corona global – ein Virus verändert die Welt“. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr die Dokumentation „Nachschub bitte – Gefängnis als Geschäft“.
WELTjournal: „Corona global – ein Virus verändert die Welt“
Die Ausgangssperren, die die meisten Länder verhängt haben, sind etwa in Indien für Millionen Tagelöhner existenzbedrohend. Die Aufforderung, Distanz zu halten, ist in den Armenvierteln von Mumbai und Delhi schlicht nicht umsetzbar. In islamischen Ländern wiederum beginnt in wenigen Tagen die Fastenzeit Ramadan, die in Zeiten der Corona-Krise erstmals hinterfragt wird. Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary berichtet, dass hochrangige Geistliche erwägen, die Fastenzeit zu verschieben, weil der Nahrungsentzug den Körper und das Immunsystem schwächt und die Menschen für das Virus umso anfälliger machen würde. In Peking zeigt China-Korrespondent Josef Dollinger, wie die Staatsführung den Sieg über das Virus feiert und propagandistisch nutzt. Ob man den Jubelmeldungen trauen kann, ist fraglich, schließlich hat China den Ausbruch der Corona-Epidemie lange vertuscht. New-York-Korrespondentin Angelika Ahrens berichtet, wie in der größten und reichsten Stadt der USA das öffentliche Gesundheitssystem zusammenbricht und wie Luxusgeschäfte ihre Auslagen verbarrikadieren, weil sie im Schatten der Corona-Krise Plünderungen befürchten. Ein Bericht aus Schweden zeigt schließlich den anderen Umgang mit Corona: Bislang wurden dort weder Ausgangssperren verhängt noch Geschäfte und Restaurants geschlossen. Möglicherweise wird aber auch dort nach Ostern nachjustiert.
WELTjournal +: „Nachschub bitte – Gefängnis als Geschäft“
Angesichts überfüllter Haftanstalten gelten Gefangene in den USA als besonders Corona-gefährdet. Wo Menschen auf engem Raum zusammenleben müssen, breiten sich Infektionen mit hochansteckenden Viren rapide aus. In den USA sind 2,3 Millionen Menschen im Gefängnis, siebenmal so viel wie noch vor 30 Jahren und mehr als in Russland und China zusammen. Unter den Häftlingen sind überproportional viele Afroamerikaner/innen, die sich oft in einem endlosen Kreislauf von Haftstrafe, Entlassung und neuerlicher Inhaftierung finden. Eine Gefängnisindustrie ist entstanden, die 80 Milliarden Dollar im Jahr erwirtschaftet. Sie profitiert von möglichst vielen Verurteilungen und langen Haftstrafen. Unternehmen fast aller Branchen nutzen Gefängnis-Insassen im Rahmen von verpflichtenden Arbeitsprogrammen als billige Arbeitskräfte, die bei Stundenlöhnen von 15 bis 65 Cent ihren Auftraggebern enorme Gewinne bescheren.
Der afroamerikanische Oscar-Gewinner Roger Ross Williams begibt sich auf eine emotionale Reise hinter die Tore amerikanischer Gefängnisse, in denen auch viele seiner Freunde und Familienmitglieder inhaftiert sind. Dabei zeigt er Korruption und Missstände auf und entlarvt ein verstörendes Inhaftierungssystem, das Häftlinge als Ware sieht, die es in einem marktorientierten System zu verwerten gilt.
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