Schon gewusst? Darum ist Kaffee im Homeoffice so wichtig / Neue Studie legt nahe, dass Bitterstoffe in Lebensmitteln wie Kaffee das Infektionsrisiko verringern könnten
Ismaning (ots) – Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 166 Litern pro Jahr ist Kaffee das beliebteste Getränk in Deutschland – sogar noch vor Heil-/Mineralwasser und Bier. Gerade im Homeoffice gehört für viele eine frisch zubereitete Tasse Kaffee dazu. Sie hilft, den Tag zu strukturieren und bietet eine genussvolle Auszeit vom aktuell sehr turbulenten Alltag. Doch Kaffee schmeckt nicht nur gut, das aromatische Getränk verfügt auch über eine Vielzahl positiver Eigenschaften.
Jedes Jahr erscheinen mehrere Hundert Studien, die sich mit den Inhaltsstoffen und Wirkungen der aromatischen Bohne beschäftigen. Kaffee zählt zu den Lebensmitteln, die weltweit am besten untersucht sind. Die Ergebnisse zeigen: Die tägliche Tasse Kaffee kann dabei helfen, fit und gesund zu bleiben.
Nun haben Wissenschaftler aus Shanghai auf der Suche nach einem geeigneten Medikament gegen Covid-19 eine spannende Entdeckung gemacht. Die Forscher stießen bei ihrer Arbeit auf spezielle Typ-2-Geschmacksrezeptoren, die eine wichtige Rolle bei den Abwehrmechanismen des Menschen spielen können. Und diese Rezeptoren lassen sich durch zahlreiche Bitterstoffe aktivieren, zu denen auch die in Kaffee enthaltenen Substanzen gehören. Man stellte dann fest, dass die Hauptfunktion der Rezeptoren darin besteht, mögliche Infektionskrankheiten abzuwehren, die durch Bakterien, Viren und Parasiten verursacht werden.
„Man weiß schon seit einiger Zeit, dass Bitterstoffe im Kaffee dem Körper guttun – die neue Studie öffnet weitere Untersuchungsgebiete, die bisher keine Beachtung fanden“, sagt Prof. Dr. Vormann, Ernährungswissenschaftler am Institut für Prävention und Ernährung in Ismaning. „Aus wissenschaftlich-medizinischer Sicht ist Kaffee die positive Überraschung der letzten Jahre. Wir wissen nun, dass das Getränk viel mehr Wirkungen hat, als nur wach zu machen. Es kann zahlreichen Krankheiten vorbeugen, z.B. kann Kaffee vor Typ-2-Diabetes, Alzheimer und Leberkrebs schützen. Daher darf es auch im Homeoffice ruhig mal ein Tässchen mehr sein. Dennoch sollte Kaffee in Maßen genossen werden.“
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist der Genuss von vier bis fünf Tassen Kaffee pro Tag (max. 400 mg Koffein) für einen gesunden Erwachsenen unbedenklich.
Dies sind einige weitere positive Effekte von Kaffee auf den Körper:
Kaffee tut der Stimmung gut
Bei schlechter Stimmung hilft ein Tässchen Kaffee. Das enthaltene Koffein verschafft den im Gehirn vorhandenen Stimulanzien und „Wohlfühl-Hormonen“ (Endorphinen) freie Bahn mit dem Effekt, dass sich viele Menschen nach dem Genuss einer Tasse Kaffee zufriedener und frischer fühlen. Studien haben gezeigt, dass Kaffee sogar Depressionen vorbeugen kann.
Kaffee hat kaum Kalorien
Auch bei reduzierter Bewegung im Homeoffice muss man auf Kaffee nicht verzichten. Eine Tasse hat – pur genossen, d.h. ohne die Zugabe von Zucker oder Milch – gerade einmal drei Kalorien. Mehr noch: Kaffee kann sogar beim Abnehmen helfen, da das Getränk das Hungergefühl ein wenig dämpft.
Kaffee motiviert und hilft beim Denken
Aus Studien wissen wir, dass Koffein die geistige Leistungsfähigkeit anregt. Schon eine Tasse Kaffee erhöht die Wachsamkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Konzentration und die Fähigkeit zur Problemlösung. Die stimulierende Wirkung des Heißgetränkes zeigt sich insbesondere dann, wenn man eine langweilige Aufgabe zu bewältigen hat und wenig motiviert ist.
Kaffee steigert die physische Leistungsfähigkeit
Die gute Nachricht für alle, die im Homeoffice fit bleiben möchten: Die Einnahme von Koffein kann die Ausdauerleistung verlängern und dafür sorgen, dass man den Sport als weniger anstrengend empfindet. Also: Erst ein Tässchen Kaffee und dann rauf aufs Ergometer.
Kaffee kann das Immunsystem stärken
Kaffee enthält viele wertvolle Antioxidantien (z.B. Chlorogensäuren), die das Immunsystem stärken und dem Körper helfen, sich vor oxidativem Stress zu schützen, der langfristig zu Alterungserscheinungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs führen kann. Zahlreiche Metastudien haben belegt, dass Kaffee sogar die Sterblichkeit senken kann.
Kaffee reinigt die Zellen
Auch die menschlichen Zellen sind nicht gegen Alterungsprozesse gewappnet. Im Laufe der Zeit kommt es zu Ablagerungen, die nach und nach die Zell-Funktion beeinträchtigen. Bestimmte Inhaltsstoffe des Kaffees, die sogenannten Polyphenole, helfen dem Körper dabei, den „Zellmüll“ abzubauen. Dieser Effekt, den Experten „Autophagie“ nennen, wirkt wie eine Frischekur auf unsere Zellen und war bislang nur vom Fasten bekannt.
Kaffee hilft gegen Übersäuerung
Von wegen Kaffee übersäuert – das Gegenteil ist der Fall. Denn, anders als gemeinhin angenommen, wird Kaffee im Körper leicht basisch abgebaut und ist daher sogar in der Lage, sauer wirkende Lebensmittel zu kompensieren.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Jürgen Vormann
Institut für Prävention und Ernährung
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