Top 100 Gastro-Unternehmen 2019: Bestjahr mit 6,1 Prozent Umsatzplus
Frankfurt/Main (ots) – Deutschlands 100 führende Foodservice-Unternehmen haben 2019 mit 15,3 Milliarden Euro Nettoumsatz 6,1 Prozent mehr erlöst als im Vorjahr. Es ist die beste Entwicklung für die Top-Riege nach 2006. Die Zahl der Betriebe erhöhte sich um 2,1 Prozent auf erstmals mehr als 20.000. An der Spitze der größten Gastronomieunternehmen und -systeme in Deutschland stehen McDonald’s, Burger King und LSG, gefolgt von Tank & Rast sowie Yum!.
“Dokumentiert wird das Zahlenwerk mit den Originalfakten und Originalstimmungsbildern – ohne Coronakrisen-Anpassung”, so Gretel Weiß. Sie erstellt und analysiert als Herausgeberin von foodservice (dfv Mediengruppe) die Top 100 seit vielen Jahren. Ende 2019 / Anfang 2020 galt: Stabile Branchenstrukturen mit klaren Wachstumsbotschaften kennzeichnen das betrachtete Rekordjahr. So das Ergebnis der aktuellen Branchenerhebung des Fachmagazins.
Die Umsätze der Top 10 allein sind seit 2009, also in den letzten 10 Jahren, um fast 27 Prozent gestiegen. Global distribuierte Quickservice-Marken auf dem Weg in die Digitalwirtschaft machen die Marktspitze aus.
Gewinner-Analyse
McDonald’s und Burger King generierten zusammen mehr als 4,6 Mrd. Euro Nettoerlöse. Der alles überragende Marktführer kommt nach Schätzung von foodservice auf 5,9 Prozent Umsatzplus, nach 6,6 Prozent Mehrerlösen im Vorjahr. McDonald’s gelang es, nach einer Minus-Epoche 2013/14 in den letzten drei Jahren weit über eine halbe Mrd. Euro obendrauf zu packen, und das im bestehenden Netzwerk von knapp 1.500 Restaurants ohne weitere Expansion. Der Erfolg versteht sich als Ergebnis umfassender Veränderungsmaßnahmen im System. Stichwort ‘Restaurant der Zukunft’, Anfang 2015 am Frankfurter Flughafen erstmals installiert – heute durchgesetzt. Der neue Standard in den Stores heißt Tableservice.
Burger King mit geschätzt 3,1 Prozent Umsatzwachstum bei 4,2 Prozent Netzverdichtung. Die Marke dürfte im laufenden Jahr umsatztechnisch die Milliarden-Hürde nehmen.
Vom Umsatzwachstum der Top 100 entfällt in absoluten Zahlen der größte Brocken auf McDonald’s (geschätzt 205 Mio. Euro), es folgen Autogrill (81 Mio. Euro) sowie SSP (geschätzt 45 Mio. Euro). Bei den relativen Gewinnern führt Autogrill (plus 73,2 Prozent) vor Lagardère (plus 51,2 Prozent) und Gustoso (plus 34,2 Prozent).
Herausragendes Wachstum im Fullservice-Sektor liefern sehr analog zum Vorjahr die drei expansionsstarken Marken L’Osteria (plus 21,2 Prozent Umsatz), Hans im Glück (plus 16,7 Prozent) sowie Peter Pane (plus 23,3 Prozent) mit Pizza und Better-Burgern in den Kernsortimenten. Starke zweistellige Wachstumsraten auch für die Kino-Gastronomie, wohlgemerkt nach einem extremen Minus-Jahr ohne jeden Blockbuster.
2019 war für den Wirtschaftszweig und insbesondere für die Vorderen ein herausragender Jahrgang. Dazu haben Konjunktur und Verbraucherlaune beigetragen, starker Binnentourismus sowie mehr Nachfrage bei höherpreisigen Produkten. In den Großstädten lassen sich die Menschen von Lieferservice begeistern.
Grundrauschen im Markt
Einige plakative Deals bzw. Markentwicklungen machten das Grundrauschen im Feld der Top 100 aus:
– Vermietungen: Von Januar bis März 2019 werden erstmals mehr neue
Gastro- als Textilflächen vermietet (80 zu 68 Abschlüsse). – Frankfurt/M.: Im Shopping-Center MyZeil entsteht im 4. OG. eine
Gastro-Etage. Über 1.000 Sitzplätze auf 3.700 qm. Foodtopia
versteht sich als neuartiges Leuchtturm-Projekt der ECE. – Die Lufthansa-Group verkauft ihr europäisches LSG-Geschäft an
die Schweizer Gate-Group (in chinesischem Besitz). – SSP übernimmt 22 Tank & Rast-Standorte und zählt jetzt 56
Locations an der Autobahn. – Coffee Fellows mit 240 Standorten hierzulande übernimmt Campus
Suite mit 30 Coffee-Bars. Zwei-Marken-Strategie. – Europa-Park: Das Entertainment-Ressort in Rust – umsatzstärkster
Einzelstandort der Branche in Deutschland – eröffnet eine
Wasser-Erlebniswelt mit Hotel und Restaurants. – Januar 2020: Die Gründer von Hans im Glück, Gunilla und Thomas
Hirschberger, veräußern ihr Unternehmen an die früheren
Backwerk-Inhaber Schneider & Limmer. Aktuelle Trends in der Gastro-Branche
Restaurants werden zunehmend investitionsintensiver. Moderne Technologie in Küche und Kommunikation kostet viel Geld (Hardware & Software). Das treibt die Ansprüche in Umsatz, Wertschöpfung und Arbeitseffizienz.
Der gastronomische Verbraucher fordert mehr Nachhaltigkeit, sie wird also zu einem Instrument der Markenführung. Das Spektrum reicht von Lebensmitteln aus der Region bis ökologischen Verpackungslösungen.
Die Wichtigkeit von Gastronomie in Kommunen ist immens. Vermieter wie Stadträte sehen sie heute in einem neuen Licht – als Ausdruck einer lebenswerten Umgebung. Als die erweiterte Privatsphäre von Bürgern und Verbrauchern.
Trendprodukte
– Der Hamburger ist das neue Schnitzel auf der Mitte des Tellers. – Belegte Brötchen/Baguettes: der deutsche Fastfood-Artikel. Und: – Salat ist von einer Neben- in eine Hauptrolle geschlüpft. Bowls:
aktuell das Modegericht schlechthin. Viele parallele/sich überlappende Trends vor dem Hintergrund, dass Essen in Instagram-Zeiten zu den angesagten Themen gehört.
Signifikantes Wachstum für Mengen-Bestseller auf Premium-Niveau. Praktisch alle Sortimente profitieren davon: Burger, Pizza, Brot, Kaffee, Bier usw. Es gilt: besser vor billiger! Pflanzliche Lebensmittel werden in der Psyche der Menschen immer höher eingestuft. Sie gelten als stärkster Mega-Trend in praktisch allen Wohlstandsgesellschaften. Die vegane Küche fungiert dabei als Treiber, doch für die allermeisten Menschen bleibt Fleisch auf dem Speiseplan.
Entscheidungen für Pflanzliches stehen im Kontext von Ernährung, Umwelt & Tierwohl, vor allem bei jungen Menschen. Außerdem: Ethno-Küchen sind noch trendiger als heimische Rezepturen (‘globalisierter Gaumen’).
Ausblick 2020
Die Erwartungen der Befragten an das laufende Jahr waren im Januar geprägt von einer guten aber abgeschwächten volkswirtschaftlichen Prognose sowie einem entsprechenden Konsumklima. So glaubten 68 Prozent der Top 100-Unternehmen an weiter wachsende Umsätze. Optimismus auf hohem Niveau. Jetzt, Anfang März werden vielerorts die Zahlen nach unten korrigiert (Corona-Virus!), vorneweg bei den Event-Caterern.
Die besten Wachstumschancen werden dem Liefergeschäft attestiert. Dabei spielt die Plattform Lieferando.de eine übermächtige Rolle, nachdem Deliveroo den deutschen Markt verlassen hat. Die anspruchsvollste Herausforderung unserer Zeit gilt dem Fachkräftemangel (finden & binden).
“Profigastronomie mit Mengenbestsellern wie Burger, Pizza und Kaffeespezialitäten gehört zum Soundtrack unseres Lebens. Der Anspruch an sie: gut, günstig & gesund”, so Gretel Weiß, Herausgeberin von foodservice.
Hintergrund zum Ranking
Beim Ranking der größten Gastronomen Deutschlands handelt es sich um eine exklusive Erhebung des Fachmagazins foodservice (dfv Mediengruppe). Analyse/Texte: Gretel Weiß, Dokumentation: Susanne Günther.
Dokumentiert ist das Zahlenwerk mit den Originalfakten & Originalstimmungsbildern – ohne Coronakrisen-Anpassung. So bleiben Erfolge und Zeitgeist von 2019 für künftige Betrachtungen unverfälscht erhalten.
Ausführliche Informationen zum Ranking sind auf Anfrage in der Unternehmenskommunikation der dfv Mediengruppe erhältlich.
Die Top 10 des Rankings finden Sie hier zum Download: https://www.dfv.de/media/media/1/Top-10-Gastro-Unternehmen-6303.jpeg
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Das Fachmagazin foodservice analysiert den gesamten Markt der Profi-Gastronomie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das macht es zum Medium für innovationsorientierte Unternehmer, Macher und Manager. foodservice, 1982 gegründet, berichtet primär aus betriebswirtschaftlicher Perspektive über Schwerpunktthemen wie Management und Marketing, Marktforschung, Technik und Design. Dabei behält die Redaktion Entwicklungen und Trends in Nordamerika, Europa und Asien stets im Blick.
Die dfv Mediengruppe mit Sitz in Frankfurt am Main gehört zu den größten konzernunabhängigen Fachmedienunternehmen in Europa. Mit ihren Töchtern und Beteiligungen publiziert sie über 100 Fachzeitschriften. Viele der Titel sind Marktführer in wichtigen Wirtschaftsbereichen. Das Portfolio wird von genau so vielen digitalen Angeboten ergänzt. Mehr als 150 Veranstaltungen wie Kongresse und Messen bieten neben Informationen die Gelegenheit zu intensivem Netzwerken. Die dfv Mediengruppe beschäftigt rund 950 Mitarbeiter im In- und Ausland und erzielte 2018 einen Umsatz von 143,8 Millionen Euro.
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