Appell an die Bauminister des Bundes und der Länder: Für eine zukunftsfähige Stadt nach der Coronakrise!
Berlin (ots) – DIE STADTENTWICKLER appellieren in einem Brief an die Bauminister des Bundes und der Länder sowie die Kommunalverbände: Schaffen Sie Perspektiven in den Städten und Gemeinden nach Corona. Nutzen Sie die Städtebauförderung als Teil des notwendigen Konjunkturprogramms. Stocken Sie dafür die Bundesmittel auf 1,5 Milliarden Euro insbesondere zur Stärkung der Zentren in Stadt und Land auf!
DIE STADTENTWICKLER sind besorgt, dass nach der Strategie „Wirtschaft first“ der Atem und das Budget nicht mehr ausreichen werden, um in die Struktur und Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit unserer Städte zu investieren. „Dies wirkt umso schwerer, als wir von tiefgreifenden Strukturveränderungen in den Städten und Immobilienmärkten ausgehen müssen bei einem gleichzeitigen Einbruch der Kommunalfinanzen“, betont Eckhard Horwedel, Sprecher des Vorstands. „Wir sehen daher die dringende Notwendigkeit, uns bereits jetzt mit der Bewältigung der Folgen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krise in Folge der Corona-Pandemie zu beschäftigen. Wichtig ist, dass neben den aktuellen Direkthilfen für die Wirtschaft zukünftig auch noch ausreichend Mittel für strukturelle Stärkungsmaßnahmen und konjunkturwirksame Maßnahmen vorhanden sind.“
DIE STADTENTWICKLER halten es für dringend geboten, bewährte und erprobte Instrumente wie die Städtebauförderung zu stärken und ihre wirtschaftsfördernden und konjunkturellen Effekte vor Ort zu nutzen. Sie hat ihren regionalwirtschaftlichen Effekt vielfach bewiesen entfaltet Ihre Wirkung stets im klassischen Nachhaltigkeitssinn in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Das stärkt das örtliche Handwerk, die regionale Bauwirtschaft und den lokalen Arbeitsmarkt. Der Bundesverband fordert daher, bereits jetzt eine Erhöhung der Städtebauförderung insbesondere für die Stärkung der Zentren in all ihren Funktionen. „Stocken Sie diese Mittel auf mindestens 1,5 Milliarden Euro auf – möglichst noch im Nachtragshaushalt für 2020 und stärken und erweitern Sie den Investitionspakt bis ins Jahr 2023“, fordert Artur Maier, Vorstandsmitglied, Bund und Länder auf. „Vor allem aber“, mahnt er eindringlich, „erlauben Sie einen flexibleren Umgang mit den erforderlichen kommunalen Eigenanteilen, um die Kommunen gerade jetzt in der aktuelle Krise handlungsfähig zu halten, bis Klarheit über einen notwendigen kommunalen Rettungsschirm herrscht, wie er seinerzeit bei der Finanzkrise 2008/2009 erfolgreich installiert wurde.“
„Die durch die Corona-Krise ausgelöste „Atempause“ sollten wir daher nutzen, Stadtentwicklungsziele vor Ort zu überprüfen und neu über nachhaltige ökonomisch, ökologisch und sozial verträgliche Stadtstrukturen und die Qualität der öffentliche Räume nachzudenken“, findet Monika Fontaine-Kretschmer, stellvertretende Sprecherin des Vorstands. Manches Stadtentwicklungsziel gehört womöglich auf den Prüfstand und wir müssen uns mit der Revitalisierung der innerstädtischen Zentren und Quartierszentren sowie bei der Aktivierung von Brachflächen beschäftigen. „Wir werden auch Umnutzungsstrategien für leergefallene Immobilien benötigen sowie Ideen, um Handels- und Quartierszentren wieder attraktiver zu gestalten. Wir werden nicht in allen Fällen den alten Zustand wiederherstellen können und wollen“, erläutert Fontaine-Kretschmer in diesem Zusammenhang.
DIE STADTENTWICKLER fordern daher, dass wir nicht nur „Stadtreparatur“ und die Wiederherstellung der Versorgungsstrukturen in den Quartieren und Zentren betreiben müssen, sondern dass wir die Städte und Zentren neu denken und vor Ort neue Antworten finden müssen. Wie viel Dichte brauchen wir an welchen Orten und ist die Versorgung mit kleinteiligen und vernetzten Grün- und Freiflächen ausreichend? Wie pandemiegerecht muss zukünftige Stadtplanung sein?
„Wir brauchen einen Strukturwandel in den Köpfen, wenn wir diese Krise auch als Chance für die Weiterentwicklung lebenswerter resilienter Städte nutzen wollen“, findet Dr. Matthias Rasch, Vorstandsmitglied. „Wir müssen neue Leitbilder für die Städte entwickeln und neue Antworten in den Städten finden. Dazu gehört auch die digitale Stadt neu zu denken. Bereits jetzt hat die Krise auch viel bewegt, was noch vor wenigen Wochen undenkbar war.“
So ist die Krise auch eine Chance, die Digitalisierung weiter voranzubringen und damit – eine neue Balance zwischen den Metropolen und dem ländlichen Raum herzustellen. Dies unterstützt die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. „Wir sollten die Chance nutzen, den ländlichen Raum besser auszustatten und das Arbeiten dort attraktiver ausgestalten. Wir sollten lieber mehr Energie in kluge Entwicklungskonzepte dort stecken, als in die Frage wie transportiere ich die Leute zu ihrem Arbeitsplatz in den Zentren“, ergänzt Horwedel.
DIE STADTENTWICKLER appellieren an alle Beteiligten, nutzen Sie die eingespielten Akteurskonstellationen vor Ort zur Krisenbewältigung. Nutzen Sie dabei die Erfahrungen und Problemlösungskompetenzen der Stadtentwicklungsunternehmen und Sanierungsträger.
DIE STADTENTWICKLER
sind seit Jahrzehnten als Berater und Dienstleister in den Kommunen tätig. Ihre Mitgliedsunternehmen setzen bundesweit die stadtentwicklungspolitischen Ziele des Bundes, der Länder und der Kommunen vor Ort als Sanierungsträger, Stadt- und Projektentwickler um. Sie schaffen damit einen MEHRWERT für die Zukunft unserer Städte und Gemeinden.
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