Schnuller: Dauernuckeln schadet der Sprachentwicklung
Baierbrunn (ots) – Wie lange ist das Schnullern okay? „Optimalerweise bekommen Zweijährige den Schnuller nur noch kurz vorm Einschlafen“, sagt Dr. Andrea Thumeyer, Zahnärztin in Wiesbaden und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Selbst wenn sich Kleinkinder mit dem Nuckeln gut beruhigen ließen, sollten Eltern zunächst darauf achten, dass Bedürfnisse nach Nahrung, Nähe oder Schlaf befriedigt seien.
Dauernuckeln kann sogar schädlich sein. Neben kieferorthopädischen Problemen verweist Thumeyer auf Sprachentwicklungsverzögerungen und eine eingeschränkte Nasen- und Mundatmung. „Die Sauerstoffversorgung der Kinder ist dadurch bis zu 40 Prozent reduziert“, erklärt die Expertin. Die Zahnärztin rät daher auch bei älteren Kindern zur kleinsten Schnullergröße. Je weniger Platz das Beruhigungsmittel aus Latex oder Silikon im Mund einnimmt, desto weniger Schaden könne es anrichten.
Ein offener Biss, der oft durch übermäßiges Schnullern entsteht, kann aber noch zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag rückgebildet werden. Wird dieses Zeitfenster verpasst, ist laut Thumeyer häufig eine langwierige kieferorthopädische, logopädische und physiotherapeutische Behandlung notwendig.
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