Breitscheidplatz-Attentat – Anis Amri war nicht allein in der Fussilet-Moschee
Berlin (ots) – Der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri war unmittelbar vor dem Anschlag nicht allein in der Fussilet-Moschee. Nach Informationen von rbb24-Recherche hielt sich eine weitere Person dort auf, die bislang nicht ermittelt wurde.
Der Bundestagsuntersuchungsausschuss zum Attentat auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz hat heute den BKA-Beamten A.M. vernommen. Ihm wurden dabei Fotos aus den Überwachungsvideos der Moschee vorgelegt. A.M. räumte ein, dass auf den Bildern eine Person zu erkennen ist, die die Moschee am Tag des Attentats um 18:49 Uhr verlassen hat. Die Person war ihm jedoch nicht bekannt. Der 1. Kriminal-Hauptkommissar A.M. erklärte, dass die Person hätte ermittelt werden müssen. Doch dies ist nicht geschehen.
Die Person war unmittelbar vor dem Anschlag 12 Minuten gemeinsam mit Anis Amri in der Moschee und verließ sie um 18:49 Uhr. Amri selbst hielt sich von 18:37 Uhr bis 19:07 Uhr in den dschihadistischen Gebetsräumen auf.
Irene Mihalic (Bündnis 90/Die Grünen) hatte dem Beamten die Fotos während der Vernehmung vorgelegt. Sie vermutet, dass es sich bei dem Unbekannten um eine enge Kontaktperson des Attentäters handelt, der in die Vorbereitung des Anschlag eingebunden gewesen sein könnte.
Der BKA-Beamte A.M. ist maßgeblich für die Einzeltäterthese verantwortlich. In seinem abschließenden Vermerk für den Generalbundesanwalt hatte er die Einzeltäterthese für höchst wahrscheinlich gehalten. Mit den jetzt aufgetauchten Fotos wird dies jedoch in Frage gestellt.
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